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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ist schrecklich.«
    Grace drehte sich um. Der Runenmeister klammerte sich an einem der Masten fest. Sein Gesicht zeigte einen unnatürlichen und lebhaften grünen Schimmer.
    »Der Boden bewegt sich, als würde er gleich auseinander brechen«, stieß der Runenmeister hervor. »Das kann nicht richtig sein. Wir müssen das Schiff verlassen.«
    Grace konnte nicht anders; sie musste lachen. »Noch nicht, Meister Larad. Das Rollen ist völlig normal. Und es heißt Deck, nicht Boden.«
    »Normal? Ihr meint, das wird die ganze Überfahrt so gehen?«
    »Nein«, erwiderte Grace fröhlich. »Sobald wir aus dem Hafen raus sind, wird das Rollen noch viel ausgeprägter sein.«
    Larad starrte sie an; in sein Narbengesicht stand blankes Entsetzen geschrieben. Dann rannte er los und beugte sich über die Reling. Grace kannte die Rune für Übelkeit nicht, aber anscheinend war Larad ziemlich vertraut damit. Glücklicherweise hatte sie ein paar Kräuter für die Reise eingepackt.
    Du solltest ihm lieber einen Kräutertrank brauen.
    Sie machte sich auf die Suche nach Avhir, um herauszufinden, wo man ihre Sachen verstaut hatte. Der T'gol fand sie zuerst.
    »Wir haben das ganze Schiff abgesucht, Sai'ana Grace«, sagte der T'gol. Selbst im hellen Morgenlicht fiel es schwer, ihn anzusehen, so als wäre sein Körper eine leicht unscharfe Projektion. »Außer uns und der Mannschaft ist niemand an Bord.«
    Grace nickte. Es war unmöglich, dass jemand an Bord war, ohne von den T'gol gefunden werden zu können. Trotzdem hatte sie beim Betreten des Schiffes ihre eigene Suche durchgeführt. Sie hatte mit Hilfe der Gabe den Lebensfaden eines jeden lebenden Organismus auf dem Schiff ausgemacht, bis hin zur letzten Ratte. Es war eine kräftezehrende Arbeit gewesen. Die Fäden der Weltenkraft hatten sich in ihren Fingern ununterbrochen verwirrt. Aber sie hatte es geschafft, und sie wusste, dass Avhir Recht hatte. Wer oder was auch immer sie verfolgt hatte, befand sich nicht auf dem Schiff.
    »Die Überfahrt nach Al-Amún wird zwei Tage dauern, Sai'ana Grace. Ich schlage vor, Ihr nutzt die Zeit, um Euch auszuruhen. Ich zeige Euch den Weg zu Eurer Kabine.«
    Sie nahm Avhirs Angebot an, aber sie blieb nicht in ihrer winzigen Kabine unter Deck. Stattdessen stellte sie schnell einen Trank her und machte sich auf die Suche nach Meister Larad. Oben an Deck machten die Matrosen die letzten Taue fest, nachdem sie den Hafen verlassen hatten, waren alle Segel gesetzt.
    »Entschuldige, hast du einen kranken Zauberer gesehen?«, fragte sie einen der Matrosen, einen Mann mit blonden Haaren und jungenhaftem Gesicht.
    »Nein«, sagte der Matrose.
    Er machte ein Tau an einem Eisenhaken fest. Dabei bemerkte Grace eine ziemlich hässliche Schramme auf seinem Arm. Sie war frisch und hatte kaum angefangen zu verschorfen. Vermutlich hatte er sie sich bei der Arbeit an den Tauen zugezogen; ein loses Tau konnte wie eine Peitsche zubeißen.
    Sie hob die Hand. »Soll ich mir den Schnitt mal ansehen? Ich bin Heilerin.«
    »Ihr solltet besser in Eure Kabine gehen. Eine Frau hat auf einem Schiff nichts verloren. Sie bringt Unglück.«
    Der Matrose wandte ihr den Rücken zu, ergriff ein Seil und stieg in die Wanten. So viel zu dem jungenhaften Gesicht. Sie nahm ihre Suche nach Meister Larad wieder auf und hoffte, dass sich ihre Seebeine bald wieder einstellten.
    Sie fand den Runenmeister noch immer über die Reling gebeugt. Mit einiger Mühe schaffte sie es, ihm etwas von dem Trank einzuflößen, dann brachte sie ihn mit Kylees' Hilfe in seine Hängematte im Hauptlagerraum unter Deck. Grace hatte zuerst Rafid um Hilfe gebeten, aber der hatte nur finster geblickt und war weggegangen. Einen Augenblick später erschien Kylees.
    »Was hat Rafid denn?«, fragte Grace.
    »Er wird keinen Zauberer anrühren, es sei denn, um ihn zu töten«, sagte Kylees.
    »Larad ist kein Zauberer. Er ist ein Magier.«
    Kylees antwortete nicht. Trotz ihrer Größe legte sie sich Larads Arm um die Schulter und hob ihn auf die Füße.
    Grace verbrachte den größten Teil der Reise an Larads Seite, tupfte seine Stirn mit einem kühlen feuchten Tuch ab und flößte ihm Kräuter ein, wenn sie es schaffte. Glücklicherweise war die Überfahrt kurz und die Winde freundlicher als gewöhnlich in letzter Zeit, und zwei Tage später segelten sie kurz nach Sonnenaufgang in den Hafen von Qaradas ein.
    Meister Larads Zustand verbesserte sich fast sofort, nachdem sie an Land waren. Aber er blieb blass und schwach. Grace

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