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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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als Kind war er geschickter in der Kunst, die Morndari zu rufen, als die ältesten Zauberer es jemals konnten. Eine Symbolreihe zeigte, wie er eine große Viehherde unter seine Kontrolle brachte. Andere zeigten Bäume, die aus dem Boden schossen und Früchte trugen, während kleine Tropfen aus seinem Arm regneten.
    Orú war erst zwanzig, als er der Anführer seines Stammes wurde, und unter seiner Herrschaft erblühte sein Volk – so sehr, dass die Herrscher einer benachbarten Stadt eifersüchtig auf ihren Reichtum an Gold und Vieh wurden.
    Diese Stadt war Scirath.
    Der Gottkönig von Scirath befahl den Angriff auf Orús Stamm und schickte ein großes Heer aus Kriegern und Zauberern. Orús Volk war in der Minderzahl. Der Tod war ihm sicher – bis Orú sich auf ein riskantes Spiel einließ.
    Travis erschauderte, als er die nächsten Symbole las. Orú saß in seinem Zelt, während seine Gemahlin Ti'an dreizehn Schnitte in seinen Körper machte. Dann stieß er einen Ruf aus, wie er ihn noch nie zuvor versucht hatte, und dreizehn der Morndari kamen herbei – Geister, die mächtiger als alle waren, die je zuvor oder seitdem beschworen worden waren. Normalerweise stoppte ein Zauberer den Blutfluss, sobald die Geister da waren, damit sie ihn nicht leer saugten, aber Orú bat die Geister, in seine Adern einzudringen. Voller Gier nach seinem Blut taten sie es. Sobald sie sich in seinem Körper befanden, goss Ti'an heißes Blei in die Wunden und versiegelte sie.
    Die Symbole zeigten ein Strichmännchen, das sich vor Schmerzen wand. Dann, im nächsten Bild, stand das Strichmännchen hoch erhoben, und Linien der Macht gingen von ihm aus. Es streckte eine Hand aus, und ein riesiges Heer wurde von der Wüste verschlungen.
    Im nächsten Bild war noch mehr davon – Symbole, deren Anblick Travis schwindelig machte –, aber er mied sie für den Augenblick und drehte sich weiter, bis er einen späteren Teil der Geschichte fand. Jetzt erhob sich Morindu über die Wüste, dunkel und mächtig. Orú saß auf dem Thron, mit Ketten daran gefesselt und in Schlaf versunken, während sieben Strichmännchen von ihm tranken und sorgfältig darauf achteten, die Wunden danach wieder zu versiegeln.
    Travis las weiter. Die Geschichte war nun fast zu Ende. Ein Heer so groß wie ein Meer strömte auf Morindu zu. Darunter befanden sich Punkte, die Kreise der Macht ausstrahlten. Dämonen. Die Bewohner von Morindu flohen aus der Stadt und entkamen in die Wüste.
    Aber nicht die Sieben. Tropfen fielen aus ihren Armen, und ein Kreis erschien in der Luft. Ein Tor. Auf der anderen Seite waren Meer und Stein. Dann tranken die Sieben ein letztes Mal von Orú, und als sie fertig waren, schlief da kein lebendiger Mann mehr auf dem Thron. Er war eine Mumie. Tot.
    Eine Gestalt mit einem Krummdolch näherte sich den Sieben, Blitze des Zorns schossen aus ihren Augen. Ti'an. Aber bevor sie sie töten konnte, traten die Sieben durch das Tor und ließen bloß Orú und Ti'an zurück. Das letzte Bild zeigte, wie die Stadt unter die Wüste sank, während das Heer von den in Aufruhr geratenen Sandmassen zermalmt wurde.
    Hier endete die Geschichte.
    Grace bestieg das Podest. »Also haben sie ihn ausgesaugt.«
    Sie betrachtete die Mumie. »Die Scirathi glaubten, sie könnten hier Orús Blut finden, aber die Sieben tranken es ganz und entkamen durch ein Tor und ließen Ti'an zurück. Die ganze Zeit war sie hier mit seiner Leiche gefangen, durch sein Blut unsterblich gemacht.«
    Travis war sich gar nicht bewusst, laut gesprochen zu haben, während er die Geschichte las, aber das musste er.
    »Wenn die Sieben entkamen, wo sind sie hin?«, wollte Larad wissen.
    Farr gab die Antwort. »Auf die Erde. Seht, wie das Tor gezeichnet ist. Es ist wie ein Tunnel durch eine große Dunkelheit. Das muss das Nichts zwischen den Welten sein. Was bedeutet, dass die Sieben zur Erde gegangen sind.«
    »Können wir jetzt gehen, Mutter?«, fragte Nim.
    Vani erhob sich. Sie hatte Ti'ans Leiche mit einem Tuch bedeckt. »Ja, Tochter. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun.«
    »Und wo sollen wir hingehen?«, fragte Larad. »Es gibt Wasser in der Stadt, aber wir haben keine Kamele. Wir müssen die Letzte Rune finden, Meister Wilder. Aber ich weiß nicht, wie wir das jetzt noch schaffen sollen. Nicht, bevor das Ende da ist. Ich bezweifle, dass wir sie hier herumliefen sehen.«
    Larad hatte Recht, das Ende war nahe. Aber die Antwort befand sich hier, davon war Travis überzeugt. Sie lag ihm

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