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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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förmlich auf der Zunge.
    »Was ist mit dem Rest der Geschichte?«, sagte Farr und zeigte auf einen großen Abschnitt der Wand. »Den habt Ihr übersprungen. Was steht da?«
    Ja, da lag die Antwort. Travis befeuchtete sich die Lippen. »Als die dreizehn Morndari in ihn eindrangen, begriff Orú die Wahrheit. Die Wahrheit über den Ursprung der Welt. Aller Welten.«
    Grace berührte seine Schulter. »Du meinst wie die Geschichte der Zwillinge?«
    »Ja, die Zwillinge.« Travis holte tief Luft, dann las er die Symbole, die er übersprungen hatte, und beschrieb, was Orú begriffen hatte, als die Dreizehn in ihn eindrangen.
    »Es ist wie in Farrs Geschichte. Eine Ewigkeit lang existierte nichts. Dann, ganz unvermittelt, gebar die Leere zwei Dinge, zwei Entitäten – die eine verkörperte das Sein, die andere …« Travis suchte nach dem passenden Wort. »Die andere das Nicht-Sein. Erde und Eldh, sie waren die Welten des Seins. Und es gab noch mehr. Hunderte von ihnen, Millionen. Aber es gab nur eine Welt des Nicht-Seins, und das war das Nichts, das die anderen Welten trennt – das Nichts zwischen den Welten. Diese Welt des Nicht-Seins war wie ein Meer zwischen den anderen Welten, verknüpfte sie miteinander wie eine Brücke.«
    Er war sich nicht länger bewusst, dass er sprach. Stattdessen sah er es vor sich, verstand ohne Worte, genau wie Orú es vor dreitausend Jahren getan hatte, als die Morndari in ihn eingedrungen und mit ihm verschmolzen waren.
    Alles befand sich in einem perfekten Gleichgewicht, die Welten des Seins und ihr Gegensatz, das Nichts zwischen den Welten. Oder zumindest sollte es perfekt sein. Aber das war es nicht. Von Anfang an stimmte etwas nicht.
    Travis studierte die Symbole. Ein tiefer Strich war in die Wand geschnitten. Auf der einen Seite der Linie befanden sich zahllose winzige Punkte sowie dreizehn größere Punkte, von denen konzentrische Linien der Macht ausgingen. Auf der anderen Seite waren drei Kreise.
    Nein, keine Kreise. Steine.
    Travis konnte förmlich sehen, wie es geschah. Bei der Erschaffung der Welten und des Nichts war ein Fehler geschehen. Irgendwie gerieten im Chaos dieser ersten Augenblicke der Schöpfung Fragmente des Nicht-Seins auf die falsche Seite der Linie und kamen nicht mehr fort. Sie wurden von der Macht einer der Welten des Seins angezogen und gefangen genommen. Die Welt Eldh. Dort wurden diese Fragmente des Nicht-Seins in einem späteren Zeitalter als Morndari bekannt, die Durstigen.
    Weiterhin auf der Suche nach Gleichgewicht und Perfektion versuchte das Multiversum spontan, sich selbst zu heilen. Fragmente aus Urmaterie wurden nach Eldh entsandt, um den Morndari entgegenzuwirken, sie zu neutralisieren und den Fehler zu beseitigen, damit die Welten des Seins so perfekt sein konnten wie das Nichts zwischen den Welten. Diese Fragmente aus Urmaterie waren die Imsari.
    Auch wenn sie als Große Steine bekannt wurden, nachdem der Zwerg Alcendifar sie fand und mit der Macht der Runen Gelth, Krond und Sinfath verband, stellten die Imsari keine richtigen Steine dar. Sie waren etwas viel Älteres. Teile der allerersten Materie, die aus der Ur-Leere entsprang. Wenn man sie als Steine bezeichnete, dann war das Ding, aus dem sie hervorgingen, der Erste Stein. Es war das erste Steinchen, das man in einen Ozean warf, um einen Kontinent zu erschaffen. Es war der Anfang von allem.
    Die dreizehn mächtigsten Morndari waren ähnlich, aber das genaue Gegenteil. Sie stellten Fragmente der ursprünglichsten Substanz des Nicht-Seins dar. Sollten die Imsari mit den Morndari in Kontakt kommen, würden sie sich neutralisieren, in die Leere zurückkehren, die sie einst hervorgebracht hatte. So würde das Gleichgewicht wieder hergestellt und die Instabilität geheilt werden.
    Aber dazu kam es nicht.
    Im Süden auf dem Kontinent Moringarth ließen sich die dreizehn mächtigsten Morndari vom Blut blenden und von Orú gefangen nehmen; sie verbanden sich so vollständig mit ihm, dass sie nie wieder freigelassen werden konnten. Und im Norden, auf dem Kontinent Falengarth, wo die Imsari niedergingen, wurden die drei Großen Steine durch die Kunst Alcendifars verändert, dann wurden sie von der Macht des Fahlen Königs geraubt und schließlich über die ganze Welt und darüber hinaus verteilt, auf jene Welt, die im Nichts zwischen den Welten am nächsten an Eldh vorbeitrieb. Die Welt namens Erde.
    So verschwor sich die Geschichte, um die Imsari und die Morndari davon abzuhalten, sich wie

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