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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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beabsichtigt zu vereinen. Und so wuchs die Instabilität. Zuerst nur langsam. Und dann, als sich das Ende näherte, schneller.
    Die letzten Symbole zeigten Risse, die sich im Gefüge der Schöpfung öffneten. Die Grenzlinie verschwamm, dann verschwand sie. Und danach … gab es nichts mehr. Oder weniger als nichts, denn dies war eine Leere, die niemals etwas hervorbringen konnte, die niemals etwas hervorgebracht hatte, die ohne jede Möglichkeit war. Ohne Hoffnung.
    Travis hörte zu lesen auf. Er war sich undeutlich bewusst, dass seine Stimme verklang.
    »Sie wollte die Sieben nicht töten«, sagte Vani.
    Er drehte sich um. Die T'gol betrachtete Ti'ans Leiche. Dann hob sie den Kopf, sah ihn an, und in ihren goldenen Augen stand Trauer zu lesen.
    »Ich glaube, du hast Recht. Ich glaube, sie hat ihnen geholfen, das Tor zu öffnen.« Travis studierte die Symbole. Wut schoss aus ihren Augen, als die Sieben durch das Tor traten – Wut auf das Heer, das sich Morindu näherte. »Ich glaube, sie wusste, dass es von entscheidender Bedeutung war, Orús Blut zu beschützen, damit es eines Tages dazu benutzt werden konnte, die Risse in der Schöpfung zu heilen.«
    Nur dass sie am Ende verrückt geworden war. Jahrtausende der Einsamkeit, tief unter der Wüste, mit nur der Mumie ihres Gemahls zur Gesellschaft – das hatte ihren Verstand zerstört. Sie hatte bloß die Eindringlinge töten wollen, sie dazu benutzen, ihren Mann zurückzubekommen.
    Es tut mir Leid, sagte Travis lautlos und musterte ihre reglose Gestalt.
    »Was ist mit den anderen Morndari?«, wollte Grace wissen. Sie hatte die Symbole auf den Wänden studiert, und jetzt drehte sie sich um. »Wenn die Dreizehn, die in Orú eindrangen, ein Teil der ursprünglichen Materie des Nicht-Seins waren, was sind dann die anderen Morndari?«
    Travis richtete den Blick wieder auf die Symbole. Da war so vieles, das er verstehen konnte, aber es fiel schwer, es in Worte zu kleiden. »Die Dreizehn waren Teil der Materie, die zuerst entstand. Oder vielmehr Teile des Nicht-Seins, meine ich. Und im Gegensatz dazu ist die Substanz …«
    »Diese erste Materie veranlasste den ganzen Rest des Nicht-Seins, also das Nichts zwischen den Welten, aus dem Ur-Nichts hervorzutreten«, sagte Grace und nickte. »Ich verstehe es jetzt. Es war wie eine Kettenreaktion. Das Gleiche hätte für die Welten des Seins gegolten. Der Erste Stein erschien aus der Ur-Leere, und dann sorgte er dafür, dass alles andere entstand.«
    Trotz allem, was geschehen war, musste Travis grinsen. Sie und ihr wissenschaftlicher Verstand.
    »Also ähneln die geringeren Morndari auf Eldh jenen, die im Nichts zwischen den Welten hausen«, sagte Farr und berührte seinen Arm, strich vielleicht unbewusst über seine Narben. »Sie waren nicht so mächtig, dass ihre Anwesenheit auf Eldh eine große Instabilität verursachte.«
    »Mehr als das, auch sie hatten ein Gegengewicht«, sagte Travis. Er studierte die Zeichnung. Wenn er genau hinsah, konnte er um die drei Großen Steine herum winzige, in die Wand eingeritzte Pünktchen sehen. »Kleinere Splitter des Ersten Steins wurden zusammen mit den Imsari nach Eldh geschickt – genug, um die anderen Morndari zu neutralisieren. Aber sie … sie wurden aufgenommen von …« Wieder suchte er nach den richtigen Worten, um zu beschreiben was geschehen war.
    Es war Larad, der es in Worte fasste. »Runen. Sie wurden zu Runen, oder?«
    Der Runenmeister wartete nicht auf die Antwort. Er ging auf und ab; sein graues Gewand wehte. »Da war kein Weltenschmied, nicht am Anfang, nicht bei der ersten Wiederholung von Eldh. Es waren die Splitter des Ersten Steins, die sie erschufen und die Morndari gefangen setzten, während sie zugleich versuchten, sie zu neutralisieren. Jeder Splitter wurde ein Ding, eine Rune – Meer oder Himmel oder Stein –, die darin gebunden wurde. Das Gleiche trifft auf die Alten Götter und das Kleine Volk und die Drachen zu. Für sie alle gibt es Runen.«
    »Selbst für Sia«, sagte Grace ehrfurchtsvoll. »Es gibt doch eine Rune für Sia, oder?« Sie schüttelte den Kopf. »Aber wenn die Morndari Blutzauberei in die Welt brachten, und die Splitter der Großen Steine die Runenmagie hervorbrachten, woher kommt dann die Hexenmagie?«
    Larad rieb sich das Kinn. »Zugegeben, ich weiß nicht viel über die Magie der Hexen, noch weniger als Meister Graedin. Aber nach dem zu urteilen, was wir eben erfahren haben, denke ich, dass die Weltenkraft durch die Schöpfung von

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