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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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gekannt hatte.
    »Auf Wiedersehen, Rebecca«, sagte ich und eilte aus dem Hof.
    Ich begann noch an diesem Nachmittag mit der Arbeit, studierte öffentliche Unterlagen und zog in der ganzen Stadt Erkundigungen ein – allerdings war ich nie zu direkt mit meinen Fragen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es kostete mich nur wenig Mühe, um zu erfahren, dass die Faradays eine alte, reiche und respektable Familie waren, die sich allerdings in der Londoner Gesellschaft nicht besonders hervorgetan hatte. Sie wohnten in einem schönen, aber nicht übertrieben protzigen Haus, etwa eine halbe Meile von Nottingham Hall entfernt, und weniger als zwei Meilen vom House of Parliament. Dort saß der derzeitige Lord Faraday, William, im House of Lords, der Dritte seiner Familie, der dieses Amt bekleidete.
    Lady Beatrice Faraday war das Kind einer weniger wohlhabenden, dennoch gut angesehenen Familie aus York. Die junge Lady Alis, nun in ihrem dreiundzwanzigsten Jahr, war ihre einzige Tochter, und Gerüchten zufolge war sie ausgesprochen hübsch, genau wie Rebecca gesagt hatte, aber es hatte den Anschein, als würde man sie nur selten außerhalb des Familienheims sehen.
    Das würde die Dinge erschweren. Wie sollte ich sie beobachten, wenn sie nie das Haus verließ? Als ich an diesem Abend in der Schenke saß und das bestellte Bier schal werden ließ, entfaltete ich den Brief der Philosophen. Doch auch nach mehrmaligem Lesen bot er keine neuen Anhaltspunkte, und ich würde bei meinem ersten Auftrag bestimmt nicht zu den Philosophen gehen und um Hilfe bitten.
    Da ich nichts anderes tun konnte, stand ich am nächsten Morgen auf, zog meine besten Sachen an und band mein Haar nach der derzeitigen Mode, so dass ich als einer von Londons vielen jungen Lords durchgehen konnte. Natürlich war das kein richtiger Betrug, denn ich war ein Lord. Madstone Hall gehörte mir, auch wenn ich nur selten daran dachte, und auch wenn ich nicht von adliger Geburt war, hatte mich der sterbende Master Albrecht dennoch zu einem gemacht, und ehrlich gesagt passte das Aussehen zu mir.
    Ich mietete den schönsten Hengst, den ich finden konnte, auch wenn das Pferd dem Vergleich mit meinem alten Hermes nicht standhalten konnte, ritt an Whitehall vorbei und tauschte die graue Stadtluft gegen Sonne und blauen Himmel ein.
    Nachdem ich mich bei ein paar Arbeitern nach der Richtung erkundigt hatte, fand ich schließlich den Besitz der Faradays, der an einer Straße lag und von hohen Hecken umgeben war. Das Haus war nicht so großartig wie Madstone Hall, sondern eher niedrig und rechteckig im Tudor-Stil, aber es sah gemütlich aus und duckte sich zwischen einem Wäldchen aus Eschen und Buchen auf der einen und einem Teich auf der anderen Seite.
    Ich stieg aus dem Sattel und trat an das Eisentor, das verschlossen war; im Kopf ging ich noch einmal die zurechtgelegte Geschichte durch. Ich war ein junger Lord aus Schottland, der die Familie in London besuchte, und bei einem Ausritt hatte ich die Orientierung verloren und benötigte eine Wegbeschreibung, um zurück nach Whitehall zu kommen. Mit etwas Glück würde der Steward des Hauses höflich genug sein, um mich für eine Erfrischung ins Haus zu bitten, und ich würde einen Blick auf die junge Lady Alis werfen können, vielleicht auf einem Porträt.
    »Guten Tag, Mylord.«
    Ich wäre beinahe zusammengefahren. Nur selten schaffte es jemand, sich an mich anschleichen zu können, aber ich hatte mich so auf meinen Plan konzentriert, dass ich die Schritte hinter mir nicht gehört hatte. Ich drehte mich auf dem Absatz um und beruhigte mich sofort. Da stand bloß eine alte Frau, die den Kittel einer Dienerin trug. Da war nichts Bemerkenswertes an ihr, aber ihre grünen Augen funkelten hell, und ihre faltigen Wangen waren so rot wie Äpfel.
    »Kann ich etwas für Euch tun, Mylord?« Sie kam näher, in der Hand einen abgedeckten Korb.
    Ich erzählte ihr eine einfachere Version meiner Geschichte; es war unnötig, mich einer Dienerin in allen Einzelheiten zu erklären. Sie nickte, hörte meiner Geschichte zu und lächelte.
    »Ich kann Euch die Richtung nach Whitehall zeigen, Mylord.«
    Beklemmung breitete sich in meiner Brust aus. Das ging nicht. Ich musste mir Zugang zum Haus verschaffen, in der Hoffnung, ein Porträt von Lady Alis sehen zu können. Ich musste wissen, wie sie aussah. Doch bevor ich etwas sagen konnte, sprach sie weiter.
    »Aber seid Ihr sicher, dass Ihr nicht doch die Richtung nach Westminster Abbey wissen wollt,

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