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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Forum und hallte wider, als käme sie aus tausend Mündern.
    »Kommt hervor, meine Untertanen, und nehmt all jene in eure Umarmung auf, die ihr vor euch seht. Fallt ein in den Marsch, der die Welt verändern und die Macht neu ordnen wird.«
    Auf dem Forum zögerten die Soldaten. Die Legionäre warfen einander Blicke zu und suchten nach einer Bestätigung, dass auch ihre Gefährten die verwirrenden Worte gehört hatten, die von vielen anderen, die noch unsichtbar waren, wiederholt worden waren. Als hätten sich die Worte wie von selbst in der Luft gebildet. Niemand hatte beobachtet, dass der Aufgestiegene selbst gesprochen hatte. Moralius ging zu ihm hinüber.
    »Wer seid Ihr?«
    »Ich bin Gorian. Ich bringe euch eine neue Wahrheit und neuen Ruhm. Seht mein Volk.«
    »Euer …?«
    Auf einmal schrien hundert Menschen zugleich. Bürger strömten aufs Forum, doch es war keine geordnete Bewegung, sondern panische Flucht. Sie rannten um ihr Leben und heulten vor Entsetzen und Schrecken.
    Niemand rückte mehr vor. Lakarov fand nicht die richtigen Worte, um einen Befehl zu rufen. Die Einwohner von Hasfort stießen Laute aus, die beinahe nicht mehr menschlich zu nennen waren. Moralius, bis ins Mark erschüttert, hatte nicht den Wunsch, die Ursache genauer zu erkunden. Andererseits konnte er sich auch nicht überwinden, wegzulaufen und sich zu verstecken. Die Kräfte verließen ihn.
    Hinter den fliehenden Bürgern zogen sich auch die Milizionäre zurück. Manche konnten sich beherrschen, erhoben die Waffen und blieben den Feinden zugewandt. Moralius riss die Augen weit auf, als er sah, wer ihnen folgte.
    »Tsardonier«, keuchte er. Das war doch nicht möglich.
    »Stellt euch auf«, brüllte Lakarov, der endlich wieder bei Stimme war. »Macht die Bailisten und Skorpione bereit.«
    Die Milizen setzten sich in Bewegung. Bürger, die der Reserve angehörten, riefen etwas, das Moralius nicht verstehen konnte, und rannten vorbei. Ein Mann kam ihm mit weit aufgerissenen Augen nahe genug.
    »Tote«, rief er. »Tote.«
    Immer und immer wieder. Moralius’ Blick wanderte wieder zum Aufgestiegenen, der immer noch lächelte.
    »Ruhig«, befahl Lakarov, der vor seiner Truppe marschierte. »Weicht nicht zurück, wir können sie abwehren.«
    Die Tsardonier strömten auf das Forum. Moralius sah sich nach links und rechts um. Die Bürger flohen durch die Parallelstraßen. Auf breiter Front rückten die Tsardonier in die Stadt ein. Die Hauptmasse der Feinde befand sich direkt vor dem Zugang des Forums. Sie kamen in hellen Scharen, blieben jedoch still. Von den Schlachtliedern, die sie gewöhnlich sangen, war nichts zu hören. Moralius’ Furcht verstärkte sich noch, und immer noch flohen die Kämpfer der westlichen Garnison.
    Auch Lakarov hatte es bemerkt. »Haltet die zweite Wegmarke.«
    Es gelang ihnen nicht. Die ängstlichen Blicke verrieten, wie dringend die Männer sich zurückziehen wollten.
    »Haltet die Stellung!«, brüllte Lakarov. »Wir unterstützen euch.«
    »Kommt, meine Untertanen. Fürchtet keine Klinge, bringt sie zu mir.«
    Die Worte des Aufgestiegenen erklangen aus den Mündern aller Tsardonier, die sich dem im Sonnenschein liegenden Forum näherten. In die Reihen der Verteidiger kam Bewegung. Wieder zögerten sie, ehe sie die Verteidigungspositionen einnahmen. Ein oder zwei Männer drehten sich um und rannten weg.
    Moralius verspürte den Drang, sich nach vorn zu bewegen. Aus dem Augenwinkel konnte er den Aufgestiegenen beobachten, der ebenfalls Schritt für Schritt auf das Forum vordrang. Hinter ihm rückten die Tsardonier vor, marschierten gleichmäßig durch die Seitenstraßen und kreisten sie ein. Inzwischen waren alle Kampfgeräusche verstummt. Nur noch die Rufe der Menschen waren zu hören, die sich über die Maßen ängstigten, auch wenn er den Grund nicht wusste.
    Die Tsardonier waren jetzt ganz nahe. Höchstens noch vierzig Schritte vom Forum entfernt. Ein Summen übertönte die ängstlichen Rufe der Milizionäre und Lakarovs Befehle. Auch seine Stimme schwankte inzwischen. Auf einmal legte jemand Moralius eine Hand auf den Arm. Es war Barodov.
    »Hier stimmt etwas nicht.«
    »Ach, wirklich?«, fauchte Moralius.
    »Wir sollten uns zurückziehen.«
    »Wohin denn?«
    Die Männer rückten vor, eher vorsichtig schleichend als marschierend. Einige andere Angehörige der Reserve begleiteten sie und übersahen geflissentlich die fliehenden Kämpfer und die bedrohliche Atmosphäre auf dem Forum.
    »Wir können

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