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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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uns für diesen Tag ausgebildet. Wir dachten immer, er spielte gern Soldat, aber wenn dies vorbei ist, werden wir ihm wohl die Füße küssen.«
    »Komm nur zu mir zurück«, sagte Maria.
    »Ganz sicher.«
    Moralius rannte wieder hinaus, hinter ihm fiel die Tür mit einem Knall zu, und seine Frau legte den Riegel vor. Er schlug den Weg zum Forum ein. Auf den Straßen drängten sich die Menschen. Lakarov hätte seine helle Freude daran, denn fast alle befolgten seine Befehle.
    Einige Sanitäter hatten schon ihre Posten bezogen. Alle Männer und Frauen, die im Umgang mit dem Gladius, mit Bogen oder Schwert unterwiesen waren, strömten zum Brennpunkt des Geschehens, um sich bei einem Hauptmann oder Zenturio zu melden. Zwanzig junge Leute, jeder mit einem Eimer ausgerüstet, trotteten an ihm vorbei. Sie wirkten ängstlich, aber entschlossen.
    Am Ende der Straße, in der er wohnte, blickte Moralius noch einmal zu den Werkhöfen. Die Stadttore waren noch nicht geschlossen. Er runzelte die Stirn, hatte aber keine Zeit, sich weiter darum zu kümmern. Lakarov hatte sicher alles genau geplant. Vielleicht sollten die Torbefestigungen als Rückzugspunkt dienen, falls sie die Stadt verloren. Es spielte jetzt keine Rolle. Ein Stück weiter unten auf der Straße kamen die Kämpfer aus den Unterkünften gerannt. Moralius eilte zu ihnen. Legionäre mit grimmigen Gesichtern und schimmernden Rüstungen, die bereits ihre Waffen gezogen hatten, begrüßten ihn.
    Lakarov führte das Kommando.
    »Wir stellen uns an der zweiten Wegmarke auf. Sichert das Forum. Im Laufschritt, marsch!«
    Die Milizionäre machten sich auf den Weg. Es waren dreihundert, verstärkt durch die Reserve, die sich aus den Bürgern selbst rekrutierte. Weitere dreihundert hatten ihr Quartier am Westtor. Ihre Marschtritte hallten zwischen den Gebäuden, als sie sich dem Forum näherten. Andere gesellten sich zu ihnen. Ingenieure, Tischler und Schmiede griffen zu den Waffen. Die Einwohner von Hasfort waren ein stolzes Volk. Ganz egal, was sie über die Veränderungen ihrer Stadt dachten, der Ort war ihre Heimat, und sie waren bereit, dafür zu sterben.
    Unter den Leuten entdeckte Moralius den jungen Schmied Barodov. Der Humor, den er kurz zuvor noch gezeigt hatte, war gänzlich aus seinem Gesicht geschwunden und nackter Wut gewichen. Moralius eilte zu ihm und schritt neben ihm aus.
    »Nun habt Ihr wohl doch keine Ruhe gefunden, was?«
    »Der Wein wird süßer schmecken, wenn ich neben meinem Kelch das blutige Schwert auf den Tisch lege«, sagte der junge Mann.
    »Wir brauchen keine Helden. Wir wissen nicht einmal, wie viele Feinde es sind.«
    Vor dem Springbrunnen im Zentrum erweiterte sich die Straße, und von hier aus konnten sie zum tiefer liegenden Forum hinunterblicken. Die Verkaufsstände waren bereits verschwunden, und bewaffnete Händler, Sanitäter und Löschtrupps mit Eimern sowie Heiler und Wundärzte hatten Stellung bezogen. Einige Geschütze aus Hasforts eigener Artillerie rollten von der Ostseite aufs Forum. Es waren nur ein paar Ballisten. Lakarov wollte keine schweren Geschütze innerhalb seiner eigenen Stadt einsetzen. Moralius fragte sich, warum die Onager auf den Wällen nicht geschossen hatten, als die Invasoren aufgetaucht waren.
    Er rannte um den Springbrunnen herum und folgte den Milizionären aufs Forum. Auf ein knappes Kommando hin nahmen sie ihre Verteidigungsstellung ein. Es war eine umgekehrte Schlachtformation. Die Schwertkämpfer standen in der Mitte, die Speere waren an den Flanken, wo die Kämpfer sie nach innen schwenken oder herumziehen konnten, um die seitlichen Zugänge des Forums zu sichern.
    Wieder erwachte die Furcht in Moralius. So ängstlich sollte er nicht sein, ermahnte er sich. Jenseits des Forums, in Richtung des Westtors, waren bereits Kämpfe ausgebrochen. Jedenfalls glaubte er es. Die Stimmen und die Waffen klangen jedoch seltsam. Er trottete nach rechts, um besser sehen zu können, und seine Ängste verstärkten sich noch. Am Rand des Forums schlenderte der Aufgestiegene entlang, als mache er nur einen Spaziergang im Sonnenschein. Wenigstens war er bei ihnen. Vielleicht sollte er allmählich etwas unternehmen und die Dinge tun, zu denen sie angeblich imstande waren, um die feindlichen Heere zu brechen.
    Als sich der Aufgestiegene umdrehte, durchfuhr Moralius ein Schauder, als hätte er das erste Eis des Dusas berührt. Dann breitete der Aufgestiegene die Arme aus und sprach. Mühelos trug seine Stimme über das ganze

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