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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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schützend den Arm um die Schultern. »Wir wissen nicht, wohin Ethan gegangen ist.«
    »Erwarten Sie, dass ich das glaube?«
    Bevor Sydney antworten konnte, schoben zwei Pfleger Callies Bett aus dem Zimmer.
    Sydney machte eine Bewegung auf sie zu. »Sie können sie doch nicht…«
    Morrow ergriff ihren Arm. »Haltet den Jungen fest«, befahl er, und einer der anderen Männer packte Danny.
    »Jetzt warten Sie mal…« Der Arzt trat vor.
    »Diese Frau ist verhaftet«, erklärte Cox. »Muss ich Ihnen noch einmal meinen Ausweis zeigen?«
    »Nein. Ich weiß sehr gut, wer Sie sind. Aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, das Mädchen mitzunehmen. Sie ist sehr krank.«
    »Ihr persönlicher Arzt ist mit ihrem Zustand und ihrer Krankengeschichte bestens vertraut. Er wird sich um sie kümmern.«
    »Aber wo…«
    »Sparen Sie sich die Mühe, Dr. White«, sagte Sydney. »Diese Kinder sind Gefangene.«
    »Sie sind offenbar ein wenig verwirrt, Dr. Decker.« Cox lächelte nachsichtig. »Sie sind diejenige, die unter Arrest steht. Diese Kinder fahren bloß nach Hause. Deshalb machen wir uns jetzt auf den Weg. Vielen Dank für Ihre Mitteilung, wo Callie zu finden war, Dr. White.«
    Ethan zog sich in sein Versteck zurück, bis es auf dem Korridor wieder still war. Dann schob er die Tür vorsichtig auf und trat auf den Gang. Der Notarzt blickte mit großen Augen von seinem Tisch auf. Ethan hob die Glock und hielt den Lauf warnend an die Lippen. Die Züge des Arztes verzerrten sich vor Angst, doch er gab keinen Laut von sich.
    Vom Ende des Korridors hörte Ethan ein leises Klingeln.
    Er folgte dem Laut, hielt an einer Biegung und spähte um die Ecke. In diesem Augenblick glitt die Tür des Lastenaufzugs zu. Ethan starrte auf die Anzeige über dem Lift und sah, dass Cox' Ziel das Untergeschoss war.
    Er nahm die Treppe, die an der Leichenhalle endete. Dort zog er sich in einen dunklen Korridor zurück und schätzte seine Chancen ab. Die Türen des Lastenaufzugs standen weit offen, während Cox' Männer Callies Bahre in einen großen weißen Van luden. Ein Mann hielt Danny am Arm fest. Morrows Pistole war auf Sydney gerichtet.
    Ethan überlegte, ob er es wagen sollte. Mit Cox und Morrow allein hätte er es aufnehmen können, aber die vier anderen waren unmöglich auf einmal zu schaffen. Wenn erst einmal Kugeln flogen, konnten auch Sydney und die Kinder getroffen werden. Das durfte er nicht riskieren.
    »Decker? Ich weiß, dass Sie mich hören«, sagte Cox, als die Tür hinter Callies Bahre geschlossen wurde. »Kommen Sie heraus, dann können wir reden.« Er gab Morrow ein Zeichen, und der Killer drückte Sydney seine Waffe an die Schläfe. »Ihre Frau ist mir völlig egal. Wenn nötig, werde ich sie töten.«
    Ethan unterdrückte die Angst, die ihm den Magen umdrehte. Der Angst folgte Zorn, und der war nicht so leicht zu beherrschen. Doch Ethan durfte weder der Furcht noch der Wut nachgeben, wollte er Sydney lebend hier rausbringen.
    Er trat ins Licht und hielt die Hände hoch. »Ich bin hier.«
    »Ich wusste, dass Sie vernünftig sind.« Cox rückte ein wenig näher an Sydney heran und packte ihren Arm. »Morrow, nehmen Sie ihm die Waffe ab.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Ethan, als Morrow dem Befehl nachkam.
    Cox lachte unvermittelt. »Du hast dich überhaupt nicht verändert, Ethan. Du kommst immer noch sofort zur Sache.«
    »Lassen Sie Sydney und die Kinder gehen. Sie können Ihnen nicht gefährlich werden.«
    »Kann ich nicht machen. Ich bringe diese Kinder zu ihrem rechtmäßigen Hüter zurück.«
    »Sie meinen Gefängniswärter«, versetzte Sydney.
    »Ganz und gar nicht. Diese Kinder werden gut versorgt und erhalten eine ausgezeichnete Schulbildung. Sie haben sicher bemerkt, wie außergewöhnlich klug die beiden sind.«
    »Mir ist es verdammt egal, was ihr da auf der Insel treibt«, sagte Ethan. »Geben Sie mir nur Sydney und die Kinder, und Sie sehen uns nie wieder.«
    »Tss, tss«, machte Cox. »Wenn ich es doch nur glauben könnte, Ethan.«
    »Glauben Sie's.«
    »Nein, ich kenne dich zu gut. Du würdest eine Art Kreuzzug daraus machen, und dafür sind diese Kinder viel zu wertvoll. Außerdem will ich etwas anderes von dir.« Cox machte eine bedeutungsvolle Pause. »Ich will Ramirez.« Wieder ein kurzes Schweigen. »Ich will, dass du den Auftrag ausführst, der dir vor drei Jahren so kläglich misslungen ist.« Zum ersten Mal lag ein Anflug von Zorn in seiner Stimme. »Das dürfte doch nicht so schwer sein.«
    Ethan

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