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Die Letzte Spur

Die Letzte Spur

Titel: Die Letzte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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war.
    Jetzt musste er nur noch hier herauskommen. Der Arzt hatte ihm in Aussicht gestellt, dass er bald würde nach Hause gehen dürfen.
    »Ihre Rippen heilen hier wie dort. Wir versorgen Sie mit ausreichend Schmerzmitteln, dann müssen Sie nicht unbedingt hier liegen. Aber Ruhe geben, hören Sie? Joggen ist erst einmal nicht drin!«
    Am späten Nachmittag war dann ein Polizeibeamter bei ihm aufgekreuzt, eindringlich von der Schwester ermahnt, den Patienten nicht länger als höchstens zehn Minuten zu belästigen. Er hatte erklärt, im Auftrag von Scotland Yard zu kommen, sodann hatte er einige irritierende Fragen über Pamela Luke gestellt.
    »Sie ist verschwunden. Ihre Vernehmung war nicht abgeschlossen, und sie hatte klare Anweisung, sich weiterhin zur Verfügung zu halten. Heute früh um acht Uhr hat sie ihr Hotel verlassen. Seither wurde sie nicht mehr gesehen. Haben Sie eine Ahnung, wo sie sich aufhalten könnte?«
    »Nein. Absolut nicht.«
    »Es ist wichtig, dass sie gefunden wird.«
    »Ich weiß es nicht, tut mir leid.«
    »Ist Ihnen irgendetwas an ihr aufgefallen?«
    »Was sollte mir denn aufgefallen sein? Sie hatte Todesangst vor Pit Wavers, und zunächst kam sie mir deswegen reichlich überspannt und hysterisch vor. Wie sich aber herausstellte, lag sie mit ihrer Ahnung einer tödlichen Gefahr absolut richtig.«
    Der Beamte blickte in seine Unterlagen. »Hat sie sich Ihnen gegenüber noch einmal zu dem ominösen Pass geäußert, den sie vor fünf Jahren in der Wohnung eines … eines Ron Malikowski gefunden haben will?«
    »Wir haben darüber nicht noch einmal gesprochen. Sie hat überhaupt wenig geredet. Sie hat nur immer wieder gesagt, dass sie Angst hat. Dass sie ein Unheil spürt. Leider nahm ich das nicht ernst. Deshalb liege ich jetzt hier.«
    Als der Beamte gegangen war, dachte Cedric noch einmal über dessen Formulierung nach: der Pass, den sie gefunden haben will …
    Das klang, als ziehe man bei Scotland Yard ihre Aussage in Zweifel.
    Er ärgerte sich, dass er nicht gleich nachgehakt hatte. Es musste an den Schmerzmitteln liegen, dass sich alles in seinem Kopf so langsam bewegte. Er reagierte einfach nicht richtig. Und wieso war Pamela abgehauen? Wovor hatte sie denn nun schon wieder Angst?
    Es dämmerte draußen, und Cedric war schon fast wieder am Einnicken, da öffnete sich seine Zimmertür erneut. Er hob den Kopf und stöhnte gleich darauf vor Schmerzen. Ein wenig auch aus Überraschung. Denn es war Geoffrey, der in seinem Rollstuhl ins Zimmer kam.
     
    »Dein Vater hat mich angerufen und mir alles erzählt«, sagte Geoff, »und da dachte ich … na ja, ich wollte einfach mal nach dir sehen.«
    »Wie bist du hierhergekommen?«
    »Eine Pflegerin hat mich gefahren. Sie wartet unten.« Er grinste ein wenig schief. »Da ich ja nie zu irgendeiner Aktivität zu bewegen bin, ist man im Heim vor Glück fast ausgeflippt, als ich erklärte, ich wolle einen Freund im Krankenhaus besuchen. Die haben sich überschlagen, mich hierherzuschaffen. War gar kein Problem.«
    »Das ist wirklich nett von dir«, murmelte Cedric. Er lag stocksteif im Bett. »Entschuldige, dass ich dich nicht anschaue. Aber die Schmerzen sind einfach grausam, wenn ich mich bewege!«
    »So ein Körper kann einen ganz schön fertigmachen«, meinte Geoff, und Cedric entgegnete friedlich und ohne die üblichen Beschönigungen hinzuzufügen: »Und gerade du kannst das wirklich laut sagen!«
    Nach einem Moment des Schweigens sagte Geoff: »Hör zu, die Schwester hier auf der Station hat gesagt, ich darf nicht lange bleiben, deshalb komme ich gleich zur Sache. Ich wollte mich entschuldigen.«
    »Wofür?«
    »Also, wenn ich all die Fragmente, die ich von deinem Vater erfahren habe, richtig zusammensetze, habe ich wohl ziemlichen Mist gebaut mit meinem Anruf bei Mrs. Pearce von Private Talk . Damit habe ich offenbar eine Lawine ausgelöst, die … na ja, die so nicht hätte passieren sollen.«
    »Es war jedenfalls nicht gerade die beste Idee deines Lebens.«
    »Ich hatte so eine Riesenwut auf deine Schwester, Cedric. Ich hatte sie in der Sendung gesehen und miterlebt, wie sie Marc Reeve reinzuwaschen versuchte. Dann erzähltest du mir von dieser in Yorkshire aufgetauchten Person, die sich Elaine Dawson nennt. Und dass Rosanna auf dem Weg zu ihr ist. Ich habe rot gesehen. Ich war überzeugt, dass es sich nicht um meine Elaine handelt, und damit lag ich ja auch richtig, aber ich dachte, okay, Rosanna geht jetzt hin und versucht irgendetwas zu

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