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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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Prozent, die dafür sorgen, dass die Menschheit nicht ausstirbt. Vier Teile Horror, ein Teil Perfektion. Das ist wie fixen. Ein Schuss, und man ist süchtig. «
    » Großartig « , sagte Kate. » Du kannst einen so richtig aufbauen. «
    » Du warst eine gute Mutter, Kate « , sagte Seth ernst. » Du hast Amelia geliebt, und sie hat dich auch geliebt. Du hast keinen Fehler gemacht. Was dabei rauskommt, ist Glückssache. Man kann nichts anderes tun, als für jede Minute dankbar zu sein, die es gut geht. «
    » Und wenn’s schiefgeht? «
    » Dann geht man zu einem guten Freund mit einer breiten Schulter, an der man sich ausweinen kann. Ich komme rüber, wenn du willst. Vielleicht solltest du jetzt lieber nicht allein sein. «
    » Nein, nein « , sagte Kate. Sie wollte nicht unter dem Druck stehen, sich gutgelaunt geben zu müssen. » Danke, aber ich glaube, ich lege mich einfach in die Badewanne. «
    » Gute Idee « , sagte Seth. » Aber keine rührselige Musik oder Kerzen oder irgendwas, okay? Nicht, dass du am Ende auch noch dein Haus abfackelst. «
    » Feuerfeste Gutelaunemusik. Alles klar. «
    Als Kate nach oben ging, klingelte ihr Telefon. Sie lief wieder nach unten, weil sie vermutete, dass es Lew war. Er wollte nochmals ins Revier fahren, um die Akte auf den neuesten Stand zu bringen. Er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Ermittlung diesmal gründlich geführt und nichts übersehen wurde. Aber die Nummer auf dem Display war nicht die von Lew. Es war eine New Yorker Handynummer, die Kate nicht kannte.
    » Hallo? « , meldete sie sich. Ihre Stimme klang rau, als hätte sie geschlafen oder geweint oder beides.
    » Mrs Baron? « , fragte der Anrufer vorsichtig. » Habe ich Sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt erwischt? «
    » Kommt drauf an. Mit wem spreche ich? «
    » Ach so, ja, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. « Der Mann klang nervös. » Hier spricht Phillip Woodhouse, der Direktor von Grace Hall. Tut mir leid, dass ich nicht da war, als Sie in die Schule gekommen sind. Ich war auf einer Privatschulkonferenz in Boston. «
    » Ja, das hat Mrs Pearl uns gesagt. Haben Sie sich gut amüsiert? «
    Das war vielleicht ein bisschen übertrieben sarkastisch. Aber dieser Mann, der Amelia derart unpassende Mails geschickt und noch dazu verschwiegen hatte, dass sie irgendeinem kranken Club angehörte, hatte keine Höflichkeit verdient. Er konnte froh sein, dass Kate ihn nicht anbrüllte.
    » Äh, na ja, nicht direkt « , antwortete er leicht verwirrt. » Ich wollte mich nur vergewissern, dass Sie alle Informationen bekommen haben, die Sie haben wollten. «
    » Lassen Sie mich überlegen. Meine Tochter gehörte einem Club der Schule an, wo sie genötigt wurde, sich halbnackt fotografieren zu lassen und die Fotos anschließend ins Netz zu stellen. Die Mitglieder dieses Clubs haben sich gegen sie gewandt und ihr Hassmails geschickt. Und offenbar war all das an Ihrer Schule bekannt. Aber niemand will mir etwas sagen, weil das gegen die Vorschriften der Schule verstoßen würde. Ihrer Schule, Mr Woodhouse. « Kate wurde immer lauter, und ihre Stimme zitterte. » Ich habe also nicht alle Informationen bekommen, die ich brauche. Aber das werden Sie ja bereits wissen. Sie haben sich gut verschanzt, Mr Woodhouse. «
    Lange herrschte Stille in der Leitung, dann atmete Woodhouse hörbar aus. » Ich kann mir vorstellen, dass Sie frustriert sind, Mrs Baron, aber… «
    » Frustriert? « , schrie Kate. » Meine Tochter ist tot, Mr Woodhouse. Das ist Ihnen doch klar, oder? Glauben Sie mir, man ist nicht frustriert, wenn das einzige Kind umgebracht wurde. «
    » Umgebracht? «
    » Ja, umgebracht « , sagte Kate. » Denn Amelia ist nicht gesprungen. Wir– das heißt die Polizei und ich– wissen, dass sie nicht gesprungen ist. Jetzt geht es nur noch darum herauszufinden, welcher von Ihren Schülern oder Kollegen sie gestoßen hat. «
    » Also, das ist– ich wusste nicht, dass es neue Informationen gibt. « Er klang ehrlich traurig oder besorgt. Oder vielleicht war er auch nur gut darin, so zu tun als ob. » Ich wünschte, das würde etwas daran ändern, was ich Ihnen sagen darf. Unabhängig davon, was ich persönlich empfinde, kann ich Ihnen weder etwas über diesen Blog sagen noch über Dinge, die damit in Zusammenhang stehen. Mein Arbeitsvertrag verbietet es mir. Aber ich versichere Ihnen, dass niemand darüber so betrübt ist wie ich. «
    » Fragen Sie mich mal! « , schrie Kate so laut, dass ihr der Hals wehtat. Sie

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