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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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das Gesetz lautet? Ich kann's für Sie im Wort der Offenbarung zusammenfassen. Man soll nicht feige, treulos oder unheilig sein. Ganz zu schweigen von Mord, Unzucht, Zauberei, Götzendienst und Lügen. Aber wir hier sind doch alle anständige Leute! So etwas tun wir doch nicht! Doch haben Sie jemals Furcht verspürt? Haben Sie schon einmal ein ganz kleines bißchen in Ihrem Glauben gewankt? Haben Sie sich irgendwann einmal nicht an Herz und Seele rein gehalten? ›Dann wird das Land seine Sabbatjahre ersetzt bekommen die ganze Zeit hindurch, die es wüst liegt ...‹ Der Apostel Paulus nennt das Kind beim Namen. ›Darum‹, sagt er, ›sind unter euch viele Schwache und Kranke und sind so manche entschlafen.‹ Aber Jesus geht noch weiter. ›Weichet von mir, Verfluchte‹, sagt er, ›in das Ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.‹ Vernehme ich aus Ihrer Mitte Widerspruch? Höre ich einige von Ihnen bei sich sagen, ›so gut kann niemand sein. Ich bin ein Mensch. Ich kann nicht perfekt sein‹? Und mit Recht! Natürlich haben Sie recht. Aber das Gesetz Gottes gibt nichts um Ihre Entschuldigungen. Wenn Sie lahm sind, Arthritis haben, wenn Sie erblinden oder Ihr Herz schwächer wird, wenn Sie verkrüppelt sind oder multiple Sklerose haben oder Diabetes oder unter irgendeinem der vielen anderen phantasievollen Namen für Sünde leiden, dann können Sie sicher sein, daß Gottes Fluch auf Ihnen ruht. Und wenn Sie gesund sind, wiegen Sie sich nicht in Sicherheit! Sie haben bloß Glück, daß Gott davon absieht, in seinem Grimm wider Sie zu handeln! Sie können nicht perfekt sein, meine Freunde. Und das Gesetz schert sich nicht darum, wieviel Mühe Sie aufgeboten haben. Statt sich einzureden, wie tapfer Sie's versucht hätten, hören Sie auf die Bibel. Das Alte Testament sagt glasklar: ›Der Aussätzige, auf den der Befund zutrifft, soll seine Kleider zerreißen, sein Haupthaar ungepflegt wachsen lassen, den Bart sich verhüllen und rufen: Unrein! Unrein!‹«
    Er hatte seine Zuhörer jetzt fest im Griff. Der feierliche Hall seiner Stimme drängte alle zu einer aufgereihten Versammlung der Sterblichkeit und Schwachheit zusammen. Selbst Covenant vergaß sich, vergaß die Tatsache, daß er in diesem Segeltuchheiligtum ein Eindringling war; er hörte in der Predigt so viele persönliche Anklänge und Widerspiegelungen, daß er ihrem Einfluß nicht widerstehen konnte. Er war zu glauben bereit, er sei verflucht. »Ach, meine Freunde«, führte Dr. Johnson mit glattem Übergang weiter aus, »es ist ein finsterer Tag, wenn uns eine Krankheit ereilt, wenn Schmerz, Verstümmelung oder ein Trauerfall uns heimsuchen und wir nicht länger von uns behaupten können, wir seien rein. Aber ich habe mich noch nicht zum Evangelium geäußert. Erinnern Sie sich, daß Christus gesagt hat: ›Wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.‹ Und Paulus hat gesagt: ›Werden wir aber gerichtet vom Herrn, dann erfahren wir Züchtigung, damit wir nicht mit dieser Welt verdammt werden.‹ Und Sie haben gehört, daß der Verfasser der Offenbarung sagt: ›Der Sieger wird dies als Erbe erhalten, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.‹ Es gibt eine zweite Seite, meine Freunde. Das Gesetz ist nur die Hälfte von Gottes heiliger Botschaft. Die andere Hälfte heißt Züchtigung, Erbe, Vergebung, Heilung – die Gnade, die Gottes Gerechtigkeit gleichkommt. Muß ich Sie erst daran erinnern, daß der Sohn Gottes jeden heilte, der ihn darum bat? Sogar Aussätzige? Muß ich Ihnen in Erinnerung rufen, daß Er an einem Kreuz hing, aufgerichtet inmitten von Elend und Schmach, um für uns den Preis unserer Sünden zu entrichten? Muß ich Sie daran erinnern, daß die Nägel Ihm Hände und Füße durchbohrten? Daß die Lanze Seine Seite öffnete? Daß Er drei Tage lang tot war? Tot und in der Hölle? Meine Freunde, Er tat all das nur aus einem Grund. Er tat's, um für all unsere Tage der Feigheit, Treulosigkeit und Unreinheit zu büßen, damit wir das Heil finden. Und alles, was Sie tun müssen, um das Heil zu erlangen, ist – daran glauben, es anerkennen und Ihn dafür lieben. Sie brauchen nur, wie jener Mann, dessen Kind besessen war, zu sagen: ›Ich glaube, hilf meinem Unglauben!‹ Fünf kurze Wörter, meine Freunde. Wenn sie von Herzen kommen, reichen sie aus, um das ganze Königreich der Gerechtigkeit zu erwerben.« Wie auf ein Stichwort hin stand in diesem Moment Matthew Logan auf und fing mit leiser

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