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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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des Feuers erkannte er die ersten deutlichen Anzeichen des ihm bestimmten Schicksals. »Du bist derjenige, der all die Schlupfwinkel der Ramen verraten hat!«
    Lenas Bewegung veranlaßte auch ihn zu sofortigem Handeln. Er war ihr um einen Schritt voraus, als sie Anstalten machte, sich auf Pietten zu stürzen. Aber Pietten war für sie zu schnell. Er hob seinen Speer, um jeden Angriff abzuwehren.
    Covenant verharrte schlagartig. Er grapschte wie verrückt rundum und bekam Lena zu fassen, hinderte sie daran, sich auf Piettens Waffe zu spießen. Stumm widersetzte sie sich ihm für einen Augenblick höchster Wut, dann verhielt sie in seinem Griff. Ihr zerzaustes weißes Haar hing ihr ins Gesicht wie Fransen des Wahnwitzes. Grimmig schob Covenant sie hinter seinen Rücken.
    Er schlotterte am ganzen Leib, zwang sich jedoch dazu, sich Pietten zuzuwenden. »Du willst, daß sie zusehen, wenn du uns umbringst.«
    Pietten lachte mürrisch. »Verdienen sie's vielleicht nicht?« Seine Augen glitzerten, als Funken von Mordlust darin zu tanzen begannen. »Verlief's nach meinem Begehr, das ganze Volk der Ramen müßte sich rings um dieses Loch aufstellen und zusehen, die Verachtung schauen, die ich für ihresgleichen empfinde. Ranyhyn-Diener! Pah! Sie sind Ungeziefer!«
    »Reißer!« fauchte Lena ihn aus heiserer Kehle an.
    Mit seiner Linken sorgte Covenant dafür, daß sie hinter ihm blieb. »Du hast die Schlupfwinkel verraten ... allesamt hast du sie verraten. Du bist der einzige, der dafür in Frage kommt. Du hast die Posten getötet und den Marodeuren Zutritt verschafft. Kein Wunder, daß du nach Blut stinkst.«
    »Mir behagt's.«
    »Du hast die Ranyhyn verraten!« tobte Covenant. »Verwundete Ranyhyn sind abgeschlachtet worden!«
    Daraufhin sprang Pietten ruckartig vorwärts, schwang in wutentbrannter Bösartigkeit seinen Spieß. »Hüte deine Zunge, Ring-Than!« brauste er auf. »Zweifle nicht meine Treue an. Ich habe aus Treue zur Genüge gekämpft – ich täte jedes lebende Wesen erschlagen, das sich an Ranyhyn zu vergehen wagt.«
    »Das nennst du Treue? In dem Schlupfwinkel befanden sich verletzte Ranyhyn, und man hat sie abgeschlachtet.«
    »Die Ramen haben sie umgebracht!« erwiderte Pietten in hitzigem Grimm. »Geschmeiß! Sie geben vor, den Ranyhyn zu dienen, aber sie bringen die Ranyhyn nicht in den Süden, nicht in Sicherheit. Ihnen schulde ich keine Treue.« Erneut versuchte Lena, Pietten anzuspringen, aber Covenant bändigte sie. »Sie sind wie ihr ... und der Riese ... und dieser Bluthüter! Pah! Ihr nährt euch vom Fleisch der Ranyhyn wie Schakale.«
    Covenant brachte Lena dazu, ihn anzusehen. »Flieh!« zischte er ihr hastig im Flüsterton zu. »Lauf! Geh zurück über den Fluß! Du mußt versuchen, Bannor oder Schaumfolger zu finden! Du bist ihm egal. Er wird dich nicht verfolgen. Auf mich hat er's abgesehen.«
    Pietten schwang erneut den Speer. »Einen Schritt zur Flucht«, knurrte er, »so werde ich den Ring-Than auf der Stelle töten und dich wie ein Wolf jagen und zur Strecke bringen.«
    Die Drohung klang überzeugend. »Schon gut«, stöhnte Covenant an Lena gewandt. »Schon gut.« Mit finsterer Miene drehte er sich wieder Pietten zu. »Erinnerst du dich an gewisse Urböse, Pietten? Ans Holzheim Hocherhaben? Feuer und Urböse? Sie haben dich gefangengenommen. Entsinnst du dich?« Pietten starrte ihn an, Blitze in den Augen. »Sie haben dich gefangengenommen. Dann taten sie dir irgend etwas an. So wie Llaura. Erinnerst du dich an sie? Sie fügten ihr innerlich irgend etwas zu, so daß sie ihnen helfen mußte, den Lords eine Falle zu stellen. Je mehr sie versuchte, sich aus dieser Situation zu befreien, um so besser wirkte die Falle. Kannst du dich entsinnen? Genauso steht's mit dir. Sie haben dir inwendig etwas angetan, damit du ... die Vernichtung der Ranyhyn herbeiführst. Hör mir mal gut zu! Foul wußte, als er diesen Krieg anfing, daß es ihm nicht gelingen würde, die Ranyhyn aus dem Weg zu räumen, wenn er nicht jemanden fand, der die Ramen hinterging. Deshalb hat er das mit dir gemacht. Er läßt dich genau das tun, was ihm in den Kram paßt, sonst nichts. Er benutzt dich, um die Ranyhyn auszurotten. Und wahrscheinlich hat er dir besondere Befehle bezüglich meiner Person erteilt. Was hat er dir gesagt, wie mit dem Ring zu verfahren ist?« Er schleuderte Pietten seine Vorwürfe mit aller Kraft entgegen. »Wie viele verfluchte Male bist du, seit dieser Winter angefangen hat, in Fouls Hort

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