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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Glutsteinmeister. Vernimm meine Worte – ich, Hoch-Lord Mhoram, gebiete dir! Beobachte diesen Angriff – trachte danach, ihn zu durchschauen und zu begreifen. Das innere Tor muß halten. Die Rhadhamaerl müssen Schwelgensteins inneres Tor bewahren.«
    Er verspürte eine Änderung im Verlauf des Ansturms. Satansfausts Stein schleuderte nun Blitze gegen das Tor. Amatin versuchte, dagegen Widerstand zu leisten, aber der Wütrich vereitelte ihre Bemühungen, als wären sie ohne Bedeutung. Doch Mhoram blieb bei Tohrm, richtete seine Stärke auf den Herdwart, bis sich Tohrm dem Fordern seiner Fäuste und Augen beugte.
    »Wer wird den Stein beklagen, wenn nicht ich?« stöhnte Tohrm.
    Mhoram unterdrückte eine Anwandlung, ihn anzubrüllen. »Keinem Harm wird gebührliche Klage widerfahren, wenn wir nicht überleben.« Im nächsten Augenblick jedoch vergaß er Tohrm, mißachtete alles außer den stummen Schreien, die ihn von den Grundfesten des Turms herauf durchdröhnten. Durch Trells schrillen Grimm und das heftige Lohen von Trevors Lord-Feuer kreischten die Torflügel vor Qual.
    Das Schmettern einer gewaltigen Erschütterung ließ den Stein erzittern. Die Menschen auf dem Turm taumelten, stürzten zu Boden. Irgendwo zwischen den Wolken und der Erde erscholl ein ungeheurer Donnerschlag, Posaunenstößen des Sieges vergleichbar, als klaffe der Himmel des Daseins selbst auseinander.
    Die Torflügel barsten einwärts. Halden toten Steins rumpelten in den Tunnel unterm Festungsturm.
    »Verteidigt den Turm«, rief Mhoram hinüber zu Quaan und Amatin. Das Beben verlief sich, und er raffte sich auf. »Komm!« schrie er und zerrte Tohrm mit. »Ruf die Glutsteinmeister! Das innere Tor darf nicht auch brechen.« Obgleich der Turm noch bebte, nahm er den Weg zur Treppe. Aber ehe er sie hinabsteigen konnte, hörte er vielstimmiges Geschrei, Schreie von Menschen. Besorgnis mit der Stärke von heller Wut durchpeitschte das aufgewühlte Durcheinander seiner Empfindungen. »Quaan!« brüllte er, obschon der Streitmark ihn schon fast eingeholt hatte. »Die Krieger greifen an.« Erbittert nickte Quaan, als er Mhorams Seite erreichte. »Halt sie zurück! Sie können wider diese Toten nicht streiten. Schwerter vermögen nichts auszurichten.«
    Gemeinsam mit Tohrm und Quaan hastete der Hoch-Lord in höchster Eile die Treppen hinab, während Amatin weiterhin Lord-Feuer von den Zinnen in die Tiefe verschleuderte.
    Quaan stieg geradewegs durch den Turm abwärts, aber Mhoram nahm Tohrm mit hinaus über den Festungshof, zur Mitte des höchsten Laufstegs zwischen Hauptbau und Turm. Von dort erkannten sie, daß Trell und Lord Trevor bereits aus dem Stollen zurückgedrängt worden waren. Sie fochten gegen den langsamen, blinden Andrang der Toten um ihr Leben. Trevor bot ungewöhnlich starke Kräfte auf, wie Mhoram sie noch nie von ihm erlebt hatte, zerschmetterte die Reihen der vorderen Angreifer, zerschmiß sie fortgesetzt und geschwind zu Staub. Und Trell schwang mit beiden Fäusten ein schweres Bruchstück eines der Torflügel. Wie mit einer Keule drosch er damit dermaßen kraftvoll und wuchtig drein, daß sogar Gestalten, die noch entfernt Rössern und Riesen ähnelten, unter seinen Hieben zerfielen.
    Aber die beiden Männer besaßen trotzdem keinerlei Aussicht auf Erfolg. Schwerter und Speere blieben gegen die wandelnden Leichname wirkungslos; Dutzenden von Kriegern, die in den Tunnel und den Hof stürmten, widerfuhr das Schicksal, einfach niedergetrampelt und zermalmt zu werden, und ihre Schreie waren grausig anzuhören. Unter Mhorams Augen drängten die Toten Trell und Trevor zusehends weiter zurück, am alten Güldenblattbaum vorbei in die Richtung zum verschlossenen inneren Tor.
    Mhoram rief zu den Kriegern auf den Befestigungen unter ihm hinab, befahl ihnen, dem Hof fernzubleiben. Dann lief er hinüber zum Hauptbau und eilte die Treppen zu den untersten Stockwerken hinunter. Gefolgt von Tohrm, erreichte er das Bollwerk überm inneren Tor gerade zur rechten Zeit, um Höhlenschrate durch den Tunnel wimmeln zu sehen, die zwischen den Toten vorwärtsdrängten, um die Seitenpforten zu erstürmen, die einzigen Zugänge vom Hof zum Turm.
    Eine Anzahl von ihnen fand sofort den Tod, Pfeile in Kehlen und Leibern, und die wenigen Krieger im Hof, die das Glück gehabt hatten, nicht zertreten worden zu sein, erschlugen weitere. Aber ihre dicken, schweren Wämser schützten sie vor einem Großteil der Pfeile und gegen viele Schwertstiche. Mit ihrer

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