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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Schwelgenholz an, das wunderbarste aller Werke der neuen Lords. In seinem Innern seufzte Mhoram nochmals und berührte das Bein der ›Markkneterei‹ behutsam mit den Fingern. In der Tiefe seines Bewußtseins schmiedete er an seiner Entscheidung.
    »Quaan, mein Freund«, sann er laut voller grämlichem Grimm, »was haben wir innerhalb von sieben Jahren erreicht?«
    Als sei das ein Stichwort zur Beendigung des förmlichen Teils der Unterhaltung, nahm Quaan auf einem Stuhl Mhoram gegenüber Platz und ließ seine regelmäßigen Schultern um ein winziges Stückchen sinken. »Wir haben uns mit allen verfügbaren Mitteln auf eine Belagerung Schwelgensteins vorbereitet. In gewissem Umfang haben wir das Kriegsheer wiederhergestellt – aus den zehn verbliebenen Scharen sind fünfundzwanzig geworden. Die Bewohner der Mittlandebenen haben wir nach hier verbracht und sie somit Satansfausts Zugriff entzogen. Nahrung, Waffen und Vorräte haben wir gelagert. Der Graue Schlächter wird mehr aufzubieten haben müssen als eine Sturmflut von Urbösen und Höhlenschraten, um uns zu schlagen.«
    »Er hat mehr aufzubieten, Quaan.« Mhoram strich noch immer mit den Fingern über das so sonderbar aufschlußreiche Angesicht der Anundivian-jajña -Büste. »Und wir haben die Bluthüter verloren.«
    »Nicht durch unsere Schuld.« Der Schmerz, den Quaan um diesen Verlust empfand, flößte seiner Stimme Entrüstung ein. Länger als jeder andere Krieger im Lande hatte er Seite an Seite mit den Bluthütern gefochten. »Zu jenem Zeitpunkt, als wir Korik und seine Bluthüter mit ihrem Auftrag zur Wasserkante sandten, konnten wir nicht wissen, daß der Graue Schlächter gegen die Riesen mit dem Weltübel-Stein vorzugehen gedachte. Wir vermochten nicht zu ahnen, daß Korik einen Wütrich erschlagen würde und versuchen, ein Bruchstück besagten Steins uns zu bringen.«
    »Wir konnten's nicht ahnen«, wiederholte Mhoram mit hohler Stimme. Das Ausbleiben seiner Seherträume war eigentlich, so betrachtet, kein großer Schaden. Trotz der zahllosen Schrecknisse, die er in seinen Geschichten geschaut hatte, war es ihm versagt worden, Lord Fouls Angriff auf die Riesen vorauszusehen oder zu ahnen. »Mein Freund, entsinnst du dich noch daran, was Bannor uns über dies Kunstwerk erzählt hat?«
    »Hoch-Lord ...?«
    »Er hat erzählt, daß Elena, Lenas Tochter, es nach dem Vorbild Thomas Covenants schuf, des Zweiflers und Weißgoldträgers – und daß Ur-Lord Covenant es irrtümlich für das Angesicht eines Bluthüters hielt.« Ferner hatte Bannor berichtet, daß Covenant ihn dazu zwang, Elena den Namen der Macht des Siebten Kreises zu verraten, damit sie die Voraussetzung erfüllte, derer es bedurfte, sich dieser Macht nahen zu können. Im Augenblick jedoch interessierte Mhoram nur die Ähnlichkeit, die Hoch-Lord Elena in ihre ›Markkneterei‹ eingearbeitet hatte. Das war der Ansatz gewesen, wovon aus er zu seinem geheimen Wissen gelangte. »Sie war eine echte Kunstmeisterin der Bein-Bildwerkerei. Sie hätte eine solche Täuschung niemals unwissentlich ermöglicht.« Quaan hob bloß die Schultern.
    Mhoram lächelte angesichts des Streitmarks Mangel an Bereitschaft, über seine Zuständigkeit hinaus Meinungen zu äußern. »Mein Freund«, sagte er, »ich sah die Ähnlichkeit sogleich, verstand sie jedoch nicht zu deuten. Ahanna, Hannas Tochter, erleuchtete meinen Geist. Obschon sie nicht die Bein-Bildwerkerei beherrscht, besitzt sie doch das Auge eines Künstlers. Sie erkannte die Bedeutung, die Elena darin zum Ausdruck brachte. Die Ähnlichkeit, Quaan, besteht darin, daß sowohl Ur-Lord Thomas Covenant wie auch der Bluthüter Bannor für das Leben vollkommene Lösungen fordern. Bei den Bluthütern war's ihr Eid. Sie verlangten von sich entweder einen tadellosen, von Makeln unbefleckten Dienst oder wollten lieber gar nicht dienen. Und der Zweifler besteht darauf ...«
    »Er beharrt darauf«, sagte Quaan verdrossen, »daß seine Welt Wirklichkeit sei, unsere dagegen nicht.«
    Ein neues Lächeln linderte Mhorams Düsterkeit und wich. »So ein Verlangen nach vollkommenen Lösungen ist gefahrvoll. Auch Kevin wünschte nur Sieg oder Untergang.«
    Der Streitmark erwiderte finster Mhorams Blick, ehe er antwortete. »Dann ruf den Zweifler nicht von neuem, Hoch-Lord. Er würde das Land verwüsten, um seine ›wirkliche‹ Welt zu bewahren.«
    Mhoram hob die Brauen, während er Quaan musterte, und verkniff seine krausen Lippen. Er wußte, daß der Streitmark Covenant

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