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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Filme. Sie wusste, dass so etwas stattfand. Aber sie hatte es noch nie zuvor versucht. »Es ist bequem, und dein Körper ist warm.«
    »Nach der Hitze, die wir gerade erzeugt haben, werde ich wohl erst wieder abkühlen, wenn ich schon eine Woche tot bin.«
    »Das ist ein Witz und ein Kompliment.« Sie blickte ihn lächelnd an. »Haha, danke.«
    »Und schon bist du wieder fröhlich.« Er ergriff ihre Hand und legte sie auf sein Herz. »Aber ich bin zu schwach, um zu lachen. Du hast mich fertiggemacht, Abigail. Das ist ebenfalls ein Kompliment«, fügte er hinzu, als sie nicht antwortete.
    »Ich muss mir auch ein Kompliment für dich ausdenken.«
    »Na, wenn du erst darüber nachdenken musst …«
    »Ich wollte nicht …« Bestürzt blickte sie auf, aber dann sah sie das Lachen in seinen Augen. »Du machst dich über mich lustig.«
    »Siehst du, das gehört bei mir alles zu normal. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo wir uns gegenseitig versichern, wie toll wir waren. Vor allem du musst es mir versichern.«
    »Weil das Ego eines Mannes von seiner Sexualkraft abhängt.«
    »So kann man es auch ausdrücken. Formulierungen wie ›der Himmel auf Erden‹ oder ›die Erde bewegte sich‹ sind aus gutem Grund gern gewählte Klischees.«
    »Die Erde ist immer in Bewegung, deshalb ist das kein gutes Kompliment. Besser wäre ›die Erde blieb stehen‹, obwohl es eine Katastrophe wäre, wenn es tatsächlich eintreten würde.«
    »Ich nehme es trotzdem als Kompliment.«
    Seine Hand glitt ihr über den Rücken, so wie sie manchmal Bert streichelte. Kein Wunder, dass der Hund das liebte. Ihr Herz schlug langsamer, und alles in ihr entspannte sich.
    Normal, dachte sie, war so schön, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.
    »Sag mir eine Sache«, sagte er. »Nur eine Sache über dich. Es braucht nichts Wichtiges zu sein«, fügte er hinzu, als sie erstarrte. »Es muss kein Geheimnis sein. Irgendetwas. Deine Lieblingsfarbe vielleicht.«
    »Ich habe keine. Es gibt einfach zu viele Farben. Oder meinst du nur Primärfarben?«
    »Okay, Farben sind zu kompliziert. Was wolltest du als Kind einmal werden? Ich fange an. Ich wollte Wolverine werden.«
    »Du wolltest ein Vielfraß werden? Das ist sehr seltsam.«
    »Nicht ein Vielfraß. Wolverine – X-Men.«
    »Oh, ich weiß, wer das ist. Der Mutanten-Superheld aus den Graphic Novels und den Filmen.«
    »Genau der.«
    »Aber wie wolltest du das machen? Er existierte doch schon, und außerdem ist er nur Fiktion.«
    »Ich war zehn, Abigail.«
    »Oh.«
    »Und bei dir?«
    »Ich sollte Ärztin werden.«
    »Du solltest Ärztin werden?« Er wartete einen Moment lang. »Aber du wolltest nicht.«
    »Nein.«
    »Dann hast du die Frage nicht beantwortet. Was wolltest du werden?«
    »Ich sollte Ärztin werden, und ich glaubte, das müsse so sein. Etwas anderes wäre mir mit zehn gar nicht in den Sinn gekommen. Ich weiß, es ist keine gute Antwort. Deine war besser.«
    »Wir sind hier nicht im Wettstreit. Du kannst ja Storm sein. Sie ist heiß.«
    »Ach, du meinst Halle Berrys Filmrolle. Sie ist sehr schön. Sie kontrolliert das Wetter. Aber Wolverine hat keinen Sex mit ihr. Er hat Gefühle für Jane, die Ärztin, und sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Cyclops und Wolverine.«
    »Du kennst dich aber gut aus in den Beziehungen bei X-Men.«
    »Ich habe den Film gesehen.«
    »Wie oft?«
    »Einmal, vor ein paar Jahren. Ich fand es interessant, dass Wolverine sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann, und sein Schutzinstinkt Rogue gegenüber gab dem Ganzen noch eine zusätzliche Dimension. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Junge sich mit der Figur identifizieren kann. Die Autoren haben sich ein schwieriges Feld für Rogue ausgesucht, da ihre Mutation es ihr unmöglich macht, eine andere Person sicher zu berühren, Haut an Haut sozusagen. Die Szene mit ihrem Freund ganz zu Anfang war sehr traurig.«
    »Dafür, dass du den Film nur einmal gesehen hast, erinnerst du dich an viele Details.«
    »Ich habe ein eidetisches Gedächtnis. Manchmal lese ich Bücher oder sehe Filme ein zweites oder ein drittes Mal, aber nicht, weil ich mich nicht mehr an sie erinnern kann.«
    Er blickte sie an. »Siehst du, jetzt hast du mir etwas erzählt. Dann hast du also alles hier drin aufbewahrt.« Er tippte an ihre Schläfe. »Warum ist dann dein Kopf eigentlich nicht größer?«
    Sie lachte, aber dann brach sie ab und blickte ihn unsicher an. »War das ein Witz?«
    »Ja.« Er strich eine Haarsträhne

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