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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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die langen, schwarzen, rauchspeienden Silhouetten der dieselgetriebenen Dschunken den Fluß hinaufstampften und -brummten, war ein kleines zugeknotetes rosa Kondom, das schlaff am Ende eines an Chris' Bandgerät befestigten Kabels baumelte. Das gedämpft an unsere Ohren dringende Vorbeizischen unsichtbarer Fahrradmassen klang wie Hufgetrappel in der Ferne. Von hier aus betrachtet, erschien uns unsere Verwirrung in Shanghai wie eine verschwommene, angenehme Erinnerung an zu Hause.
Da der Fluß am Ufer für unser Klangexperiment nicht tief genug war, stapften wir durch den stärker werdenden Regen auf die Docks zu, um nach einer tieferen Stelle zu suchen.
Wir erwiderten die gelegentlichen, hartnäckigen Rufe von Fahrradrikschas mit einem Kopfschütteln, schon viel zu tief in unsere düstere Stimmung versunken, um eine Erleichterung überhaupt noch in Betracht ziehen zu können.
Wir fanden eine vorübergehend verlassene, am knarrenden Dock herumlungernde Passagierfähre und stapften mühsam über die Gangway. Die Fähren sind große, klotzige Fünfdecker-Keile, die sich tagtäglich – jeweils mit mindestens tausend eingeklemmten, Richard-Clayderman-beschallten Passagieren an Bord – wie monströse, fleckige Zitronentortenstücke den Yangtse rauf- und runterquälen. Durch eine Reihe von Schotten gelangten wir auf ein über dem Wasser liegendes Deck, von dem aus Chris einige hoffnungslose Versuche unternahm, das kleine rosa Ding mit dem Knopfmikrofon in die trüben Fluten zu schlenkern. Zunächst kam es, vom Winde verweht, überhaupt nicht bis nach unten und trieb dann, als es endlich ins Wasser fiel, dreist auf der Oberfläche.
Unter uns war ein weiteres Deck, das jedoch, wie sich herausstellte, nicht ganz leicht zu finden war – das Innenleben des Bootes leitete uns ununterbrochen mit verriegelten Türen um. Am Ende entkamen wir dem Irrgarten und betraten erneut ein über dem Wasser gelegenes Deck, diesmal einige Meter tiefer.
Das Mikrofon weigerte sich weiterhin beharrlich, in den dickflüssigen, braunen Fluten zu versinken, bis wir es mit meinem Hotelzimmerschlüssel aus Peking beschwerten, den ich versehentlich mitgenommen hatte. Das Mikro machte sich, in sein Kondom gehüllt, auf den Weg in die Tiefe, und Chris begann mit der Aufnahme.
Ein Boot nach dem anderen kroch donnernd an uns vorbei über den Fluß. Es waren größtenteils sechs bis zehn Meter lange, rußgeschwärzte Dschunken, deren kleine Besatzungen uns manchmal mit verwirrter Neugier und manchmal überhaupt nicht ansahen. Am Heck jeder Dschunke rüttelte und brüllte ein betagter Dieselmotor, der schwarze Wolken in die Luft stieß und die Schraube im Wasser antrieb.
Nachdem wir einige Minuten auf Deck verbracht hatten, tauchte plötzlich ein Mitglied der Fährenbesatzung auf und zeigte sich überrascht, uns dort anzutreffen. Wir verstanden natürlich kein Mandarin, aber die Frage »Was, zum Teufel, macht ihr denn da?« hat in jeder Sprache einen vertrauten Klang.
Allein die Vorstellung, einen Erklärungsversuch für unser Verhalten zu unternehmen, gab uns den Rest. Wir einigten uns darauf, ihm mit Hilfe von eindeutigen mimischen Bemühungen und symptomatischem Gelächter klarzumachen, daß wir völlig irre wären. Es klappte. Er schluckte es, hing aber trotzdem weiterhin im Hintergrund herum, um uns im Auge zu behalten. Schließlich zerrte Chris unsere Vorrichtung aus dem Wasser nach oben, trocknete sie ab und zeigte sie ihm. Als der Matrose erkannte, daß es ein Kondom war, das wir im Wasser hatten herumbaumeln lassen, schien ihm ein Licht aufzugehen.
»Ah!« sagte er. »Ficky ficky!« Er grinste glückselig und stieß sich den rechten Zeigefinger ein paarmal in die geballte linke Hand. »Ficky ficky!«
»Ja«, stimmten wir ihm zu. »Ficky ficky.«
Hocherfreut über diese endgültige Klärung, marschierte er davon und ließ uns mit der Aufnahme allein, die wir uns abwechselnd über Kopfhörer anhörten.
Was wir hörten, waren nicht genau die Geräusche, die wir erwartet hatten. Da sich Wasser bestens zur Ausbreitung von Schallwellen eignet, hatte ich damit gerechnet, den schweren, hämmernden Widerhall der Boote deutlich zu hören, die an uns vorbeigestampft waren. Aber weil das Wasser den Schall so gut überträgt, hörten wir mehr, das heißt alles, was; in der Umgebung von vielen, vielen Meilen im Yangtse passierte. Es war ein grandioses, kakaphonisches Durcheinander.
Was wir statt des Dröhnens jeder einzelnen Schiffsschraube hörten, war ein

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