Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner

Vom Netzwerk:

Gefangenen an die Liege und überprüfte seine Fesseln. Dann steckte sie ihm einen Knebel in den Mund und verließ den Raum, um frühstücken zu gehen.


    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I

    Der Tag hatte entspannt begonnen. Zetoras war neben Sakera aufgewacht, war mit ihr gemeinsam unter die Dusche gestiegen und hatte sich nach einem ausgiebigen Frühstück wieder auf die
Hagner
begeben.
    Leider hörte die Entspannung damit auch schon auf. Der Besatzung fiel es schwer sich an die Formlosigkeit zu gewöhnen, die Zetoras bevorzugte, und Liora und er hatten es am Tag zuvor nicht geschafft, sämtliche Akten durchzugehen. Es waren nur noch 16 Personalakten übrig, aber dann musste auch noch ein Dienstplan erarbeitet und die Besatzung aufeinander eingestimmt werden. Das bedeutete viel Arbeit bis alles rund lief.
    Immerhin machten die Techniker bisher auch mit dem provisorischen Dienstplan eine gute Figur und das Schiff nahm mehr und mehr Gestalt an, aber Zetoras hatte auch schon Technikerteams gesehen, die anfingen an einer Stelle zu arbeiten, nur um dann festzustellen, dass ein anderes Team die Arbeit bereits erledigt hatte.
    Dennoch waren sie schneller als das alte Team, also konnte er darüber hinwegsehen.
    „Hey! Zetoras?“
    Als Liora ihn anstupste und seinen Namen sagte schaute er auf.
    „Tschuldigung. Ich bin im Kopf den Dienstplan für die Techniker durchgegangen.“
    „Und?“
    „Reich mir bitte die Akte von Peter Hammer.“
    Sie griff zum Stapel der bereits erledigten Akten und zog, ohne suchen zu müssen, die Akte von Hammer hervor.
    „Danke. Ich habe mir gedacht, ich würde Hammer gerne sein eigenes Team geben und dafür Team 1 und Team 2 aufspalten in insgesamt drei Teams. Das dritte würde dann er kriegen.“
    „Warum das?“
    „Wenn ich mich recht entsinne… Moment… Ja, hier.“
    Er zeigte mit dem Finger auf einen kleinen Eintrag in Hammers Akte.
    „Er hat zwei Monate im Mars Institut für Elliptische Drehprogrammierung gearbeitet?“, sie klang verwirrt, „Bis auf die Tatsache, dass der Name wenig Sinn ergibt, was ist damit?“
    „Das Institut ist, oder wohl eher war, die Fassade für ein militärisches Forschungsprojekt, das sich mit Sprungtoren beschäftigt hat. Ich hoffe, dass er dort genug Erfahrung gesammelt hat, um den Sprungantrieb schneller als geplant einsatzbereit zu bekommen.“
    „Keine schlechte Idee. Aber woher weißt du, dass das Institut nur eine Fassade war?“
    Er grinste seine erste Offizierin an.
    „Wenn ich dir das verrate, Liora, dann müsste ich dich umbringen.“
    „Dann will ich es gar nicht so genau wissen. Soll ich die Änderung der Teamzusammenstellung weitergeben?“
    „Ja, bitte.“, er schaute auf die Uhr; „Ich besorge uns in der Zeit etwas zum Mittagessen.“


    Hasenburg – Rateri II

    Husegan befand sich noch immer in einem tiefen Drogenschlaf und Ranai nutzte die Chance die spärlichen Informationen durchzugehen, die Polzer ihr geschickt hatte.
    Sie hatte gehofft, er würde einen Weg finden, sich in die Computer von Husegan Verteidigung zu hacken, aber so viel Glück hatte sie nicht.
    Stattdessen hatte er ihr Informationen zukommen lassen, die er auf öffentlichen Servern finden konnte. Wäre jemand anderes im Raum gewesen und hätte Ranai es zugelassen, hätte er ihr die Enttäuschung ansehen können. Allerdings hätte sie sich diese Blöße niemals gegeben, wenn jemand anderes anwesend gewesen wäre. Die Daten waren wertlos eine Hotelbuchung hier, ein Einkauf da…
    Was ihr die Tatsache nützen sollte, dass Husegan gerne Science Fiction Romane las und sich in Hotels regelmäßig Schrimps aufs Zimmer bringen ließ, wusste sie nicht.
    Hotel Freudenglück, Hotel Hahos, Hotel Swevtz, Hotel…
    Hotel Swevtz?
Ich dachte das wäre…
    Sie fing an Nachrichtenseiten vom Dezember 2254 zu durchsuchen – und wurde fündig. Das Hotel Swevtz war am 14. Dezember 2254 abgebrannt. Aber laut den Unterlagen die Polzer ihr geschickt hatte war Husegan im Januar 2255 dort für zwei Wochen zu Gast gewesen. Es gab sogar eine Rechnung für die obligatorischen Schrimps.
    Was bedeutete, der Aufenthalt und die Rechnung waren Fälschungen. Aber warum würde jemand sich die Mühe machen, einen Hotelaufenthalt zu fälschen? Was hatte Husegan in der Zeit wirklich getrieben?
    Das Hotel hatte sich im Orion System befunden. Der Hotelaufenthalt war gefälscht, aber das bedeutete nicht, dass sich Husegan nicht im Orion System aufgehalten hatte. Es war