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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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deutlich schwieriger, einen Sprungbericht über eine derartige Distanz zu fälschen als einen Hotelaufenthalt. Sprungtore mit der Leistungsfähigkeit für einen derartigen Sprung verbrauchten viel Energie und waren militärisch gesichert. Jeder Sprung wurde genauestens protokolliert. Jede noch so kleine Abweichung des Energiebedarfs wäre aufgefallen und hätte immensen Aufwand bedeutet, wenn man sie verheimlichen wollte.
    Nein, Husegan war im Orion System gewesen. Aber wo genau? Und was hatte er dort getan?
    Wenn sie ihn knacken wollte, dann musste das Erhalten dieser Information ihr nächstes Ziel sein.
     
    Nach zwei Stunden Suche wusste Ranai zwei Dinge. Erstens: Nicht nur Husegan war zu der Zeit im Orion System gewesen, sondern auch Matursi. Zweitens: Die Datenbestände waren zu lückenhaft, um ihr weitere Informationen zu liefern.
    Sie hatte bereits einen Mann gekidnappt, Zeit sich ein zweites Spielzeug zu besorgen.
     
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    Sie beobachtete die Villa der Matursis von ihrem Versteck aus, das nur wenige Kilometer entfernt war.
    Der Grundriss des Gebäudes war noch immer in ihren Implantaten gespeichert, aber die Kameras und die Wachen um das Gelände herum waren das Problem, nicht das Gebäudeinnere.
    Am Tor standen zwei schwer bewaffnete Wachen und auf dem Dach und im Garten konnte sie noch mehr Wachpersonal sehen, die ihren Patrouillenrouten folgten. Sie konnte sogar sehen, wie einer der Männer, als er sich unbeobachtet fühlte, in eine der Hecken urinierte.
    Männer…
    Und zurück in die Rolle der Stripperin schlüpfen, die einfach nicht genug von Felix kriegen konnte, stand auch nicht zur Debatte. Das hatte sie sich verbaut als sie nackt im Arm eines der Gäste eingeschlafen war.
    In dem Moment hatte die Idee einen gewissen Reiz gehabt und sie liebte es, mit dem Ego von Männern zu spielen, aber im Nachhinein musste sie zugeben, dass sie mehr Probleme als Nutzen davon hatte.
    Woher hätte ich wissen sollen, dass ich kaum zwei Tage später wieder zurück muss? Scheiße!
    Wenn es im Innern des Gebäudes wenigstens Kameras geben würde, damit sie wüsste, ob Harald Matursi überhaupt zu Hause war.
    Keine Kameras… was wäre, wenn…
    Und plötzlich wusste Ranai, wie sie in die Villa kommen würde.
     
    Eine halbe Stunde später hatte sie sich einen auffälligen, billig aussehenden, Pelzmantel besorgt, den sie über einem hautengen, tief ausgeschnittenem roten Ledertop und einem viel zu kurzen schwarzen Minirock trug. In ihrer Hand hatte sie eine Disc mit einem großen Batzen verschlüsseltem Datenmüll.
    So ausgestattet lief sie auf das Tor der Villa zu. Sie ging zielstrebig zu der ihr am nächsten stehenden Wache.
    „Hey, du.“, schrie sie aus vollem Hals
    Der Wachmann drehte sich zu ihr um, aber bevor er ein Wort sagen konnte schrie sie wieder.
    „Ja, du. Schau mich nicht so blöd an. Ich will deinen Boss sehen. Sag ihm, er soll seinen Arsch hierher bewegen, oder das Video auf dieser Disc wird morgen überall in den Medien zu sehen sein.“
    „Und warum soll das
den Boss
interessieren?“, in der Stimme der Wache schwang nicht nur ein wenig Verachtung mit.
    „Weil ich vor zwei Nächten bei der Party seines Sohnes war. Sag ihm, wenn er nicht will, dass das Video das ich von der Party gemacht habe – und das seinen Sohn zeigt, wie er alle möglichen ungezogenen Dinge tut – morgen für die ganze Galaxis zu sehen ist, dann will ich Geld sehen. Viel Geld!“
    Sie stemmte die Arme in die Hüfte. Dabei öffnete sich ihr Mantel und gab den Blick auf das gewisse Nichts frei, das sie darunter trug.
    Während die zweite Wache anfing hektisch und leise in das Mikrofon an seinem Kragen zu sprechen, ging die erste Wache auf sie zu und stellte sich direkt vor sie.
    „Und was hindert uns daran, dir die Disc einfach wegzunehmen?“
    Sie machte einen halben Schritt nach hinten und legte einen Anflug von Angst in ihre Stimme.
    „Das… ist nicht die einzige Kopie. Genau. Ich habe meinen Freunden mehr Kopien gegeben.“
    „Aber sicher hast du das.“
    Der Mann legte einen seiner muskulösen Arme um ihre Schulter und zog sie an sich.
    „Was? Hey…“
    „Du kommst mit mir!“
    Sie fing an zu zappeln und hob die Arme um auf die Wache einzuprügeln und ließ dabei die Disc fallen. Der Wachmann riss sie einfach nur herum und presste sie mit beiden Armen an sich.
    Sie zappelte weiter und tat so als wollte sie sich befreien, aber der Mann hob sie hoch, als wenn sie nichts wiegen würde und

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