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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jahrzehnten die der Erde übertreffen würde. Unglücklicherweise lag New Hope an der Grenze zum sogenannten Niemandsland, jenem ständig schmaler werdenden Raumareal zwischen dem Territorium der Solaren Welten und dem Heiligen Imperium der Kridan, das sich letztere nach und nach einverleibten.
    Ich war überzeugt davon, dass die Kridan genau wussten, was sie taten, als sie den Raum zwischen ihrer gegenwärtigen Territorialgrenze und der Grenze des Einflussbereichs der Solaren Welten einfach links liegen ließen und sich gleich auf das mit Abstand wichtigste System der Region stürzten.
    Sie nahmen damit dem Star Corps die nötige Zeit, um sich auf den erwarteten großen Schlag des Heiligen Imperiums vorbereiten zu können.
    Zeit ist ein wichtiger Faktor in jedem Krieg.
    Den Zeitpunkt einer Schlacht zu bestimmen konnte schon der entscheidende Faktor für Sieg oder Niederlage sein.
    Man konnte über die Kridan sagen, was man wollte – sie verstanden die Mechanismen des Krieges bis ins Detail.
    »Der Verband von Admiral Müller befindet sich in einer fast ebenso verzweifelten Lage, wie wir sie hier im Sol-System vorfinden«, sagte Jay Thornton. »Nur, das die Dimensionen des Gefechts etwas größer sind. Es wird sehr schwer werden, New Hope zu halten. Dieser Schlag der Kridan erwischt uns einfach ein Jahr zu früh. Mindestens.«
    »Was gibt es noch an Reserven, die wir aktivieren könnten?«, fragte Benson.
    »Die Einheiten von der J'ebeem/Starr-Grenze der Solaren Welten«, erwiderte ich.
    Die Aufmerksamkeit aller war mir dadurch sicher.
    »Wir haben diesen Punkt bereits mehr als einmal erörtert«, sagte Benson. »Sie wissen, wie schwer es bislang war, die Solaren Welten aus dem Krieg der Starr gegen das J'ebeem-Reich herauszuhalten. Wenn wir jetzt unsere letzten Einheiten aus diesem Gebiet abziehen, könnte das eine der beiden Seiten als eine Einladung missverstehen …«
    »Das Risiko müssen wir eingehen«, war ich überzeugt. »Sir, bei allem Respekt, das Sol-System, die Urzelle der Menschheit geht sonst verloren!«
    »Die Reserve, die wir dadurch gewinnen, ist nicht mehr sehr groß«, gab Admiral Roshek zu bedenken. »Kein einziger Dreadnought, zwei Zerstörer und alles andere sind Kreuzer.«
    »Die meisten davon leicht, nehme ich an«, schloss Benson.
    »Leider ja. Und die ersten werden erst in einer Woche eintreffen. Alles, was wir sonst noch an Reserven haben ist bereits unterwegs und diese Einheiten treffen ja auch nach und nach ein.«
    Jay Thornton veränderte den Zoom der Übersicht des inneren Sonnensystems. Einige Punkte waren markiert. »Hier sind Leichte Kreuzer aus dem Bergstromraum materialisiert. Sie befinden sich gerade in der Bremsphase und werden frühestens in acht bis zehn Stunden in das Kampfgeschehen eingreifen können.«
    »Seien Sie ehrlich«, forderte jetzt Julio Ling und meinte damit wohl die anwesenden Militärs. »Welche Chance haben wir, den Durchbruch der Msssarrr-Invasoren zur Erde zu verhindern?«
    »Gar keine«, sagte Thornton.
    Admiral Dan Roshek teilte diese Auffassung. »Ich kann Ihnen leider auch kein positiveres Statement geben, Sir. Wir haben allenfalls die Möglichkeit, diesen Durchbruch zu verzögern.«
    Hans Benson schloss für einen Moment die Augen. »Offenbar haben die letzten Tage der Solaren Welten gerade begonnen …«
    Rendor Johnson warf erst Greg Sung und dann mir einen Blick zu. Wir hatten offenbar in dieser Sekunde denselben Gedanken.
     
     
    Ich suchte Benson etwas später auf, um ihn unter vier Augen zu sprechen.
    Er trank einen Syntho-Kaffee und wirkte wie ein Mann, der am Ende ist. Die Augen sahen müde aus. Die dunklen Ringe waren nicht zu übersehen. Rendor Johnsons Worte hallten in meinem Kopf wider. Worte, in denen er eine Chance zum Wandel beschwor, zu der man die gegenwärtige Situation nutzen sollte.
    »Sie wollten mich sprechen, Rudenko?«
    »Möglicherweise gibt es eine Möglichkeit, unsere Einheiten von der Starr/J'ebeem-Grenze komplett abzuziehen.«
    Er sah mich an, nahm einen Schluck und schüttelte dann energisch den Kopf. »Wie soll das funktionieren?«
    »Indem Sie mit einer der beiden Parteien einfach reden. Oder auch mit beiden, je nachdem wie Sie den Kontakt hinbekommen.«
    »Das ist nicht so einfach, Admiral.«
    Er hatte Recht. Es gab sowohl eine Botschaft der J'ebeem als auch eine der Starr auf der Erde. Beide waren nur mit etwa einem Dutzend Personen besetzt, die hier die jeweiligen Interessen ihrer Sternenreiche wahrnahmen.
    »Wenn

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