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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ermöglichte.
    Commodore Yamamoto wandte sich über Funk an alle Einheiten des Verbandes – wobei dieser Begriff eigentlich nicht zutreffend war. Es handelte sich einfach um jene Star Corps Einheiten, die zum Zeitpunkt des Beginns der Msssarrr-Invasion im Sonnensystem gewesen waren. Vorzugsweise handelte es sich dabei natürlich um Schiffe, die lange im Dauereinsatz gewesen waren und eigentlich dringend eine Überholung nötig gehabt hätten.
    »Hier Yamamoto«, meldete sich der Commodore über eine Konferenzschaltung. »Wir werden in Kürze wieder Feindberührung haben. Die Diskusschiffe des Feindes waren uns ja dicht genug auf den Fersen und wenn man das Brems- und Beschleunigungsverhalten einige ihrer Einheiten analysiert, dann lässt das nur den Schluss zu, dass ein Teil von ihnen direkt die Erde und die Venus angreifen werden. Wir werden unser Bestes tun, aber da die ALLISON sich nicht mehr manövrieren lässt, ist auch die Kampfkraft stark eingeschränkt. Ich wünsche Ihnen trotzdem allen viel Glück.
    Da ich keine Ahnung habe, wie es um die Stabilität der anderen Bordsysteme der ALLISON bestellt ist und ich nicht ausschließen kann, dass es da zu Ausfällen kommt, übergebe ich die Einsatzkoordinierung der Leichten Kreuzer an Commander Leslie.« Ein mattes Lächeln erschien auf Yamamotos asiatisch geprägtem, hohlwangig wirkendem Gesicht. Er machte eine kurze Pause. »Die PLUTO wird die Dockverbindung in Kürze lösen. Die angedockten Raumboote müssen ihre Kommunikationskanäle ständig offen halten und die gegebenen Manöver jeweils synchron ausführen, wenn die Breitseite der ALLISON auf den Feind justiert werden soll.«
    Über die Konferenzschaltung meldete sich die Kommandantin des Raumbootes SOLAR DEFENDER 2 zu Wort.
    »Hier Lieutenant Petry. Wäre es nicht praktischer, Sie würden eine Direktverbindung zu unseren Antriebssystemen schalten, damit es wirklich zu einem synchronisierten Manöver kommt? Sie wissen, dass schon relativ kleine Abweichungen in der Schubdauer und dem Schubzeitpunkt der ALLISON einen Drall geben können, der sie aus der Formation treibt.«
    »Das ist mir bewusst und ich habe auch niemals behauptet, dass die Aufgabe, die Sie übernommen haben einfach ist, Lieutenant Petry. Aber mein L.I. Lieutenant Commander Gorescu hat mich davon überzeugt, dass das Risiko angesichts der Schäden, die das Hauptsystem der ALLISON erlitten hat, zu groß ist. Wir haben hier dauernd mit kleineren oder größeren Systemausfällen zu kämpfen und wenn ein Steuersignal bei einer derartigen Direktübertragung nicht ankäme, wäre der Schaden noch viel größer, als wenn einer der beteiligten Ruderoffiziere einen Moment lang mal nicht auf der Höhe des Manövers ist. Also werden die Anweisungen auf ganz konventionelle Weise mündlich übermittelt.« Yamamoto verzog das Gesicht. »Seien Sie froh, dass Sie nicht in einer antiken irdischen Marineeinheit dienen. Da hätten Sie bei der Bestätigung der Befehle auch noch schreien müssen!«
    Der Commodore atmete tief durch.
    Es war alles gesagt. Die Schlacht würde bald in ihre nächste Phase treten und Commander Leslie hatte wenig Zuversicht, dass sie besser ausgehen würde, als die vorangegangene, die bereits einer Katastrophe gleichgekommen war.
    »Die Konferenzschaltung wird permanent aufrecht erhalten, solange es möglich ist«, bestimmte Yamamoto zum Schluss noch.
     
     
    Die CATALINA unter Commander Ned Levonian war das Schiff des Verbandes, das die erste Phase der Schlacht mit den geringsten Schäden überstanden hatte. Der Leichte Kreuzer eröffnete als erste Einheit das Feuer und schaltete damit eines der herannahenden Diskusschiffe aus. Unzählige Gauss-Geschosse wurden aus der vierzig Geschütze umfassenden Breitseite gefeuert.
    Wie die Kommandanten der anderen Schiffe auch hatte Levonian seinem Waffenoffizier Lieutenant Wu-Zhu Albert es freigestellt zu feuern, sobald die Trefferwahrscheinlichkeit dies zuließ.
    Das Diskusschiff platzte auseinander. Trümmerteile irrlichterten glühend durch die Dunkelheit des Alls und verloschen wenig später.
    Ned Levonian erhob sich von dem Kommandantensessel auf der Brücke der CATALINA. Der hagere Mann kratze sich am Kinn und starrte auf den Panorama-Schirm.
    »Es nähern sich zwei weitere Einheiten«, meldete der für Funk und Ortung zuständige Brückenoffizier Lieutenant Asgeir Isaaksson.
    »Schon im Visier«, erklärte Lieutenant Albert. Der Waffenoffizier ließ die Finger über den Touchscreen seiner

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