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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gefahren für eine der Merkur-Städte?«, hakte Grams sofort nach.
    »Nein.« Baranov schüttelte den Kopf.
    In diesem Augenblick explodierte das Diskusschiff durch einen weiteren Treffer.
    »Alle Achtung – auf die Entfernung!«, staunte Commander Grams.
    »Das waren wir nicht«, erklärte Taktikoffizierin Fatamez.
    »Sind Sie sicher? Wer soll das sonst gewesen sein? Sämtliche Star Corps Einheiten sind doch entweder zusammengeschossen worden oder haben sich zurückgezogen.«
    »Ich orte einen Kampfgleiter«, meldete Lieutenant Sorini. »Ich bekomme jetzt ein ID-Signal und die Bestätigung, dass der Diskus-Raumer von dort aus abgeschossen wurde.«

 
Kapitel 4 – Die Iden des Gregor Rudenko
     
    Aus den persönlichen Aufzeichnungen
    von Admiral Gregor Rudenko, 2252;
    unveröffentlicht
     
    »Hüte dich vor den Iden des März!« , klang mir ein Satz aus Shakespeares Julius Caesar in den Ohren, als ich mich an Bord eines Transportshuttles begab, das zur Flotte eines privaten Unternehmens gehörte. Ich gebe gerne zu, dass meine Shakespeare-Kenntnisse vor allem durch die Computerspiele kommen, die auf seinen Dramen basieren. Und wie viel von dem alten Dichter tatsächlich in dieses neue Medium gerettet werden konnte, habe ich nie überprüft. Aber dieser Satz dürfte dazugehören und das Drama Shakespeares hat ja auch eine ganze Menge der ihm zu Grunde liegenden Plutarch-Biographie in das Theaterstück transformiert.
    Wir schrieben den 10. März 2236. Für die Iden – römische Feiertage, die monatlich wiederkehrten und im März stets um den 15. herum gelegen hatten – war es noch etwas zu früh.
    In den Iden des März im Jahr 44 vor Christus wurde der sich gerade zum Diktator aufschwingende Gaius Julius Caesar ermordet.
    Warum machst du dir Sorgen? , ging es mir durch den Kopf. Du bist nicht Caesar. Nicht einmal Rendor Johnson ist Caesar – obwohl er sich selbst sicher gern so sehen möchte.
    Aber Johnson war nur der Ambition nach ein Caesar – nicht was Talent und Führungsgeschick anging. Dass ich mich an die Spitze der Verschwörung setzen sollte, war nicht seine Idee gewesen. Das war mir inzwischen klar. Ich nehme an, dass diese Idee von *** stammte. Oder von dessen Hintermännern, von denen ich bislang nur einen Bruchteil kenne.
    Ich reiste an Bord eines privaten Shuttles in den Orbit, weil das sicherer war. Johnson hatte mir klargemacht, dass ich niemandem trauen konnte. Schon gar nicht den Angehörigen jener Organisation, der ich selbst angehörte und in deren Aufbau ich einen Großteil meiner Kraft und meines Lebens gesteckt hatte – dem Star Corps.
    Der überwiegende Teil hätte wahrscheinlich Hemmungen, einen Umsturz zu unterstützen – und dann auch noch in einer Lage, in der die Solaren Welten am Rand des Abgrunds standen.
    Viele Offiziere waren der politischen Führung gegenüber so loyal, dass es schon an Selbstaufgabe grenzte.
    Ich schloss für ein paar Momente die Augen, während ein dumpfer, brummender Ton das Shuttle erfüllte und der Boden leicht zu zittern begann. Die Bremsphase hatte begonnen. In Kürze würde das Shuttle an die CAPESIDE andocken.
    ***s Yacht war eines der wenigen privaten Raumfahrzeuge, die sich noch im Orbit der Erde befanden.
    Normalerweise glich die Heimatwelt der Menschheit, die trotz aller Bedeutung der Kolonien noch immer das wirtschaftliche und politische Zentrum der Solaren Welten darstellte, einem Bienenstock. Unzählige Raumschiffe schwirrten im Orbit herum. Ein Bruchteil davon hatte militärische Funktionen. Die allermeisten Raumvehikel waren in privater Hand und beförderten Waren oder Personen innerhalb des Sonnensystems – insbesondere auf der Route zum Mars, dem zweitwichtigsten Planeten, der lange Zeit auch das Zentrum der irdischen Raumfahrtindustrie gewesen war.
    Seit Beginn der Msssarrr-Invasion hatte sich das vollkommen verändert. Viele Spediteure versuchten natürlich ihre Transporter aus der Krisenzone zu bringen. Eine fluchtartige Bewegung von Hunderttausenden von zivilen Raumschiffen war zu beobachten – während es umgekehrt die Materialisation von ein paar wenigen Verstärkungseinheiten des Star Corps zu verzeichnen gab, die gekommen waren, um sich den Aggressoren entgegenzustellen.
    Ich hatte im zentralen Leitstand des Star Corps Oberkommandos, wo auch der Krisenstab tagte, diese Raumbewegungen auf der schematischen Übersicht gesehen. Noch eindrucksvoller wurde das Bild, wenn man einen größeren Maßstab verwendete.
    Ich hätte mir in jenem

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