Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzten Worte des Wolfs

Die letzten Worte des Wolfs

Titel: Die letzten Worte des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
Vom Netzwerk:
herauszufinden, was wir tun müssen, und ein voller Tag, um es zu tun. Der vierte Tag ist dann bereits ein Risiko – vielleicht haben wir ihn noch, vielleicht aber auch nicht.«
    Â»Wir hätten uns mit dem Aufbruch aus Warchaim doch etwas mehr beeilen müssen«, ächzte Hellas.
    Â»Nein, ich denke, daß wir das gut schaffen können«, sagte Rodraeg. »Die Leute hier müssen Bescheid wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Stranden einer riesigen Walherde als Überraschung geplant ist. Wir müssen also nur an diejenigen herankommen, die das Ganze in die Wege geleitet haben. Ich denke, daß es am besten ist, wenn wir uns trennen. Einer Gruppe von vier Fremden gegenüber bleibt man womöglich mißtrauischer, als wenn wir uns von vier verschiedenen Richtungen aus unters Volk mischen. Eljazokad kennt sich in Wandry ein wenig aus, Bestar sieht am ehesten aus wie ein Einheimischer – ihr beide solltet euch deshalb möglichst weit vorne am Ufer einquartieren, vielleicht schon mitten in der Pfahlstadt, mit gutem Kontakt zu Seeleuten und Fischern. Hellas und ich bleiben eher im befestigten Gebiet.« Er wandte sich an Alins, der ihnen nicht hatte zuhören können, weil er gerade nach den Pferden gesehen hatte. »Fährst du eigentlich gleich wieder zurück, oder gibt es hier auch eine Slaarden-Edolarde- Station?«
    Â»Natürlich gibt es hier einen Stall, der mit uns zusammenarbeitet. Das ist der Haefr Haefn, dort rechts am Stadteingang, das Gebäude mit der Koppel dahinter. Dort werde ich die Kutsche hinfahren, abstellen und wieder auf Vordermann bringen, während ich auf euch warte. Eure Rückfahrt ist nämlich ebenfalls bezahlt, erwähnte ich das nicht?«
    Â»Nein. Das ist ja wundervoll! Dann sind wir ja schon in anderthalb Wochen wieder in Warchaim. Wir holen dich also im Haefr Haefn ab, sobald wir hier fertig sind. Das könnte allerdings auch« – Rodraeg räusperte sich – »mitten in der Nacht sein.«
    Â»Verstehe. Nun, ich kann die Pferde nicht die ganze Zeit über eingespannt lassen, aber wenn ihr mir behilflich seid, können wir binnen einer Sechstelstunde lospreschen.«
    Â»Ausgezeichnet. Dann treffen wir uns wieder in spätestens fünf Tagen.«
    Â»Freue mich schon darauf.«
    Alins Haldemuel gab ihnen allen die Hand, schwang sich dann auf seinen Kutschbock und fuhr ihnen voran eine gewundene Küstenstraße hinab nach Wandry.
    Das Mammut stand immer noch oben und schaute hinunter. Ein entschlossener Salzwind wehte vom Meer her und ließ Haare und Hemden flattern.
    Rodraeg wandte sich wieder an den Magier. »Gibt es hier einen markanten Punkt oder ein Gasthaus, an das du dich noch erinnern kannst und das einigermaßen zentral liegt?«
    Â»Es gibt so ein typisches Landrattengasthaus, das heißt auch so: Ain Land. Das ist mitten in der Stadt, unweit vom Ufer.«
    Â»Dort kann man auch essen?«
    Â»Ja, und trinken besonders. Trinken spielt ohnehin eine große Rolle entlang der Küste, und hier im Klippenwälderland wohl erst recht.«
    Â»Dann treffen wir uns dort im Schankraum jeden Tag um Mittag und abends in der siebten Stunde, um Informationen auszutauschen. Habt ihr die Zeiten verstanden?«
    Â»Mittags und abends um sieben«, brummten Eljazokad, Hellas und Bestar durcheinander.
    Â»Ansonsten hat jeder freie Hand«, schärfte Rodraeg ihnen ein. »Aber: keine Aktionen auf eigene Faust. Es geht erst einmal nur um das Sammeln von Fakten. Wer ist wer in dieser Stadt, an wen muß man sich halten, wen sollte man meiden, wer hat hier das Sagen und so weiter. Besonderes Augenmerk bitte auf Magie und alles, was damit zusammenhängt. Eljazokad, laß einfach deine Sinne für dich arbeiten, vielleicht kannst du irgend etwas Magisches aufschnappen. Um die Garde kümmere ich mich, Hellas, du hältst dich von denen fern. Ich will herausfinden, inwieweit wir sie diesmal für unsere Zwecke einspannen können oder ob das unmöglich ist. Wenn wir genügend Wissen zusammengetragen haben, handeln wir gemeinsam. Haltet euch von jedem möglichen Ärger fern. Bestar, keine Erbsbiergelage um der lieben Heimat willen. Hellas, kein Wettschießen, kein Vorzeigen von Fähigkeiten, wir sind hier ganz unauffällig und tragen nur Fragen und Antworten zusammen. Fällt euch sonst noch etwas ein?«
    Â»Ich werde Geld brauchen«, bekannte Eljazokad. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher