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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Anerkennung begegnet. Trotzdem … Sie räusperte sich, ehe sie weitersprach. »Ich habe die Vermutung, und, wie gesagt, es ist nur eine Vermutung, dass John Bandicut mich dem Translator sozusagen empfohlen hat.«
    Die Mitglieder der Anhörungskommission starrten sie an. »Aha«, meinte Macklin nach einer Weile. »Hat der Translator Ihnen irgendwelche Hinweise darauf gegeben, warum er sein Vorhandensein und seinen Standort hier auf Triton geheim gehalten hat? Warum er sich vor uns versteckt hat?«
    Julie schüttelte verneinend den Kopf. »Also, ich glaube, dass er abgewartet und beobachtet hat; er wird auf eine Bestätigung darauf gewartet haben, dass der Komet von der Neptune Explorer zerstört worden ist, und ich weiß, dass er sie bekommen hat. Möglicherweise wollte der Translator die Kontaktaufnahme bis dahin zurückstellen.«
    Wieder sahen die Kommissionsmitglieder sie so eigenartig an. Macklin kratzte sich am Kopf. »Tja, nun gut … Sie wissen, dass unsere Wissenschaftler noch eine Weile brauchen werden, bis sie bestätigen können, ob überhaupt ein Komet auf Kollisionskurs zur Erde war …«
    Julie unterdrückte einen Seufzer, der verraten hätte, wie wütend diese Worte sie machten.
    »… als es zu dem Vorfall mit der Neptune Explorer gekommen ist; und soweit mir die Fakten bekannt sind, ist es so oder so nicht zwingend, darüber im Zusammenhang mit dem Translator zu sprechen.«
    »Ich finde, dass es sehr wohl zwingend notwendig ist, das zu tun!«
    »Aber Sie sind in der Sache, wie Sie selbst zugegeben haben, aus persönlichen Gründen befangen.«
    »Ich glaube kaum, dass der Translator mir wegen meiner persönlichen Befangenheit in Sachen John Bandicut mitgeteilt hat, dass John den Kometen zerstört hat. Habe ich nicht Recht?«
    Macklin zuckte mit den Schultern. »Auf jeden Fall haben Sie angegeben, dass der Translator Ihre Hilfe bei zukünftigen Aktivitäten benötige. Ist das richtig?«
    »Ja, das ist richtig. Und ich kann Ihnen nicht mehr darüber erzählen als genau das, denn der Translator hat nicht mehr darüber gesagt.« Das entsprach, wie ihr plötzlich bewusst wurde, nicht ganz der Wahrheit. Sie schloss für einen Moment die Augen. Etwas ist da draußen, das versucht, eure Welt zu zerstören. Hatte sie diese Worte wirklich gehört oder sie sich nur eingebildet, sie sich gewünscht – oder war es vielleicht nur ein Traum gewesen? Sie spürte eine heftige Abneigung dagegen, darüber zu reden. Dazu hatte sie viel zu viel Zweifel, war sich zu unsicher. Oder suchte sie nur gerade nach einer rationalen Erklärung für ihren Unwillen, von der Bedrohung zu erzählen? Nein, dachte sie – bevor sie mit etwas herausrückte, das so viel Aufregung verursachen würde, wollte sie erst eine Bestätigung dafür.
    »Sie verstehen aber doch, Ms. Stone, dass das Artefakt nicht Ihr persönliches Eigentum ist und Sie es auch nicht unter Ihren persönlichen Schutz stellen müssen?« Es war John Hornsby, der sich danach erkundigte. Er saß für den Interplanetarischen Wissenschaftsrat in der Anhörungskommission.
    »Selbstverständlich verstehe ich das!«, fauchte Julie aufgebracht.
    »Nun ja«, mischte sich jetzt Takashi vom MINEXKOR ein, »da wir bisher nicht geklärt haben, in wessen Obhut das Artefakt zukünftig und dauerhaft übergeht, schlage ich vor, dass wir uns auf die Kernfragen konzentrieren und Nebensächliches erst einmal außer Acht lassen.« Er schaute Hornsby nicht direkt an, während er sprach, aber die Spannungen zwischen den beiden waren nur allzu offensichtlich.
    Julie trommelte einen Augenblick lang ungeduldig mit ihren Fingern auf die Tischplatte und versuchte, weder steif noch besonders defensiv zu wirken. »Ich hätte da einen Vorschlag zu machen, wenn es Sie interessiert.«
    »Aber natürlich!«, meinte Macklin, während Hornsby indigniert die Stirn runzelte.
    »Zwei Vorschläge, um genau zu sein. Der eine Vorschlag ist, Sie lassen mich zum Translator zurückkehren und noch einmal versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Der zweite Vorschlag ist, Sie lassen einfach den Translator die Gesprächsführung übernehmen. Er ist jetzt schon seit einer Million Jahre hier auf Triton und hat vermutlich seine eigenen Vorstellungen davon, mit wem er reden möchte und warum.«
    »Wir kommen immer wieder darauf zurück, nicht wahr?«, erklärte Macklin. »Der Translator hat mit Ihnen gesprochen. Und alle hier wollen erfahren warum.«
    Julie errötete und wunderte sich selbst darüber, warum sie

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