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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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meinte, sich deswegen rechtfertigen zu müssen. »Ich möchte das genauso gerne wissen wie alle anderen. Und wenn Sie es mich noch einmal versuchen lassen, kriegen wir möglicherweise auch ein paar Antworten.«
    Hornsby sah aus, als habe sie ihn tatsächlich etwas aus der Fassung gebracht. »Das mag ja in einiger Zeit möglich sein. Aber wir haben ein komplettes physikalisches Forschungsprogramm ans Laufen gebracht, das wir nicht so einfach unterbrechen können. Also, Ms. Stone – bei allem Respekt –«, ein kleines, falsches Lächeln glitt über sein Gesicht, »wir können es uns derzeit gar nicht leisten, dem zu untersuchenden Objekt zu gestatten, sich eine einzige Person als Repräsentanten auszusuchen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Julie gab ihm keine Antwort, dachte aber bei sich: Vielleicht, du falscher Fuffziger, wird dir gar keine andere Wahl bleiben, als das zu gestatten!
    »Was mich angeht«, meldete Mecklin sich zu Wort, »halte ich es für das Beste, das ganze verdammte Ding auf die Erde zu verfrachten, anstatt hier weiter daran herumzubasteln. Zum Teufel, schließlich haben wir für die Untersuchung auf der guten alten Mutter Erde wesentlich bessere Einrichtungen als hier!«
    Panik flackerte in Julie auf. Wenn sie den Translator auf die Erde verfrachteten, sie aber hier auf Triton bleiben musste …
    »Das ließe sich momentan wohl kaum durchführen!«, reagierte Hornsby schnell. »Da sind gewisslich noch einige Sicherheitsbelange zu klären, bevor ein solcher Transport stattfinden könnte. Und wir benötigen zuerst eine detaillierte Aufnahme aller Einzelheiten am Fundort. Außerdem«, er warf Julie einen Blick zu, »gehe ich davon aus, dass sich die Exoarchäologen auch noch etwas Zeit für ihre Untersuchungen am Fundort wünschen. Meine Annahme ist doch richtig, oder nicht, Ms. Stone – falls Sie überhaupt für Ihre Abteilung sprechen dürfen?«
    Julie nickte, ihre Panik flaute wieder ab.
    Takashi äußerte seine Zustimmung – zweifelsohne hatte er dafür jedoch andere Gründe: Der Rechtsanspruch auf das Artefakt, den die Tritonsektion des MINEXKOR zu haben glaubte, ließ sich wesentlich schwerer durchsetzen, hätte das Objekt der allseitigen Begierde erst einmal den Neptunmond verlassen.
    Macklin gab mit einer für ihn offenbar typischen Geste, einem Achselzucken, auf. »Ich glaube, das waren alle Fragen, die wir Ihnen bis jetzt zu stellen hatten, Ms. Stone. Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Sie können jetzt gehen.«
    Julie schüttelte die Erinnerung an die Anhörung ab. Sie fühlte sich noch immer schuldig, weil sie nicht alles erzählt hatte. Und die Fragen, die auf ihre Beantwortung warteten, waren auch nicht weniger oder leichter geworden. Jede Menge Leute wollten Zugang zum Translator bekommen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Der Translator allerdings, das wusste sie genau, würde sich aussuchen, wer Zugang zu ihm erhielt. Sie fürchtete sich davor, was passieren könnte, wenn jemand auf die Idee kommen sollte, den Translator mit Gewalt von Triton wegzuschaffen. Sie ließ den HoloCam-Rekorder wieder weiterlaufen. »Es gibt so viel, das wir über den Translator noch nicht wissen, Dakota – so viel, das ich noch lernen muss: Wir alle werden viel lernen müssen. Es wird mit Sicherheit eine aufregende, spannende Zeit werden. Auch wenn wir möglicherweise niemals alle Antworten erhalten, die wir uns erhoffen. Aber wir beide kennen die eine Antwort, die zählt: dass John seine Arbeit gemacht hat, seine Aufgabe erfüllt hat, die Aufgabe, uns alle zu beschützen – dich, mich, jeden auf der Erde.«
    Sie zögerte, wagte nicht, den letzten Gedanken hinzuzufügen: Und ich fürchte, noch ist nicht alle Arbeit getan.

22
Lebensgefährliche Wechsel
    Es dauerte nicht lange, da bemerkte Bandicut, dass der Festländer krank aussah. Die Augen des Gefangenen wanderten unruhig hin und her, sein Atem ging schwer.
    /Ich frage mich – oh, mokin foke! Warum hab ich nicht früher daran gedacht!/ Er streckte die Hand aus und berührte den Festländer an der Schulter.
    ///Woran denkst du, dass … oh, ich glaube,
ich verstehe!
Das Luftgemisch hier ist für ihn
bei steigendem Druck toxisch geworden!///
    /Ihm ist das Wunder der ›Normalisation‹ leider verwehrt geblieben. Wir werden ihn glatt umbringen, wenn wir ihn in diese Tiefen mitnehmen!/ Seit das Neri-Frachtboot seine Tauchfahrt von der Hangarebene des Schiffswracks aus begonnen hatte, hatte sich der Innendruck stets

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