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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Augen eine ganze Weile an, dann erst begann er, sich vorsichtig umzusehen. Zunächst bemerkte er die Neri, dann blieb sein Blick an Ik hängen. Schließlich richtete er sein Augenmerk wieder auf Bandicut. War sich der Festländer der Tatsache bewusst, dass Bandicut ihn gerettet hatte oder dass er die Quelle war, von der die geistige Berührung durch das Quarx ausgegangen war? Kein Zweifel, er hatte schon zuvor Neri gesehen, doch was empfand er beim Anblick eines Menschengesichts oder dem knochigen, wie aus Stein gehauenen Gesicht eines Hraachee’aners?
    Bandicut legte sich einen Finger auf den Mund, dann führte er ihn zum Ohr. »Kannst du mich hören?« Der Festländer stellte seine spitzen Ohren ein klein wenig auf. »Mein Name«, Bandicut klopfte sich selbst gegen die Brust, »ist John. John.«
    Mit Sicherheit hatte der Festländer ihn gehört, denn er bewegte die Ohren hin und her wie kleine Antennen. Aber er gab keinen Laut von sich, um Bandicut zu antworten. Kann er überhaupt sprechen?, überlegte Bandicut. Möglicherweise war er viel zu geschockt, um sprechen zu können.
    »Wir wollen dir nichts antun«, erklärte Bandicut weiter und legte die Hände mit den Handflächen nach oben in den Schoß. Ein Seitenblick verriet ihm, dass sich die Neri in der engen Sektion des Frachtbootes versammelten, in der sich für gewöhnlich Passagiere aufhielten. Bandicut hoffte, sie würden sich von seinen Worten ebenfalls beruhigen lassen, auch dann, wenn sie sich Vergeltung für ihre verwundeten und erkrankten Kameraden erhofften.
    ///Er versteht dich nicht.///
    /Das hatte ich auch nicht erwartet. Aber ich möchte ihm zu verstehen geben, dass wir bereit sind, mit ihm zu kommunizieren. Ich dachte, vielleicht bekommt er wenigstens den Tonfall mit. Es war nur ein Versuch, aber den war’s wert./
    ///Ich habe die Translatorsteine gefragt,
ob sie dem Festländer Tochtersteine
anbieten können und wollen.///
    /Und?/
    ///Das ist leider keine Lösungsmöglichkeit.
Sie brauchen eine weitaus längere Zeitspanne,
um sich zu regenerieren,
bevor sie sich wieder teilen können.///
    /Zu schade!/, antwortete Bandicut Charlene in seinen Gedanken und neigte den Kopf zur Seite, um sich den Festländer genauer anzusehen.
    »Wir werden schon bald auslaufen«, meinte L’Kell, während er die anderen Neri in Richtung Cockpit drängte. »Der letzte Verwundete ist an Bord gebracht worden. Wir lassen noch die Laderäume leer laufen. Möchtest du jetzt vielleicht dein Atemgerät ablegen?«
    Bandicut hatte ganz vergessen, dass er noch die hinderliche Neri-Tauchausrüstung trug. Mit L’Kells Hilfe stieg er aus dem Taucheranzug; dann halfen sie gemeinsam Ik aus dem Anzug. Schließlich befreiten sie den Festländer von allen Komponenten der Tauchausrüstung, die sie ihm gefahrlos auszuziehen können glaubten. Das fremdartige Wesen leistete keinerlei Widerstand. »Überfüllt wie bei der Rushhour in der U-Bahn!«, brummte Bandicut. In dieser Sektion des Bootes roch es bereits nach den Ausdünstungen eng zusammengepferchter Körper vier verschiedener Spezies aus unterschiedlichen Welten. Doch Bandicut war froh darüber, dass sie alle am Leben waren und diese kleine Reise überhaupt miteinander unternehmen konnten.
    »Wie geht es den Verletzten?«, wollte Ik wissen.
    »Einigen geht es besser, anderen schlechter«, erfuhr er von L’Kell. Während L’Kell die Atemgeräte in einen Stauraum packte, rief er dem Neri vorne im Cockpit zu: »Bereit zum Ablegen?« Wie zur Antwort ging ein Ruck durch das Boot, als der Neri-Pilot Schub gab.
    Aus einem kleinen Bullauge in der Rumpfseite blickte Bandicut nach draußen. Sein Blick wanderte an den Wänden des Hangars entlang, während das Boot Fahrt aufnahm; dann musste er die Augen zusammenkneifen, als sie in das Sonnenlicht hinausglitten. Nachdem es in dem Wrack finster gewesen war wie in einem Grab, schien dem Menschen, der nicht für das Leben in der Tiefsee geboren worden war, selbst das gedämpfte Sonnenlicht hier heiter – so, als sei ein düsterer Vorhang aufgezogen worden.
    »Gaach.«
    Bandicut blinzelte überrascht und wandte den Kopf. Der Festländer hatte sein erstes Wort gesprochen. Er verdrehte sich den Hals, um einen Blick nach draußen zu werfen. Deshalb rutschte Bandicut ein Stück zurück, damit das Geschöpf, das ebenso wenig wie er in die Tiefsee gehörte, einen besseren Blick aus dem Bullauge hatte. Womöglich war diese Flut von Sonnenlicht für den Festländer so erfrischend wie ein tiefer

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