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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Versuchte Antares, ihn zu erreichen? /Char? Char, versucht Antares mit uns Verbindung aufzunehmen?/
    ///Antares?
Ja … sie berührt uns gerade … ///
    Das Quarx half ihm, seinen Blick zu konzentrieren, scharfe Bilder zu sehen. Zu sehen, wie Antares vor ihm kauerte. Sie blickte ihn an, forschend, die Hand aufseinen Arm gelegt. Von dort, wo ihre Hand lag, kam das Prickeln, dort hatte sie empathisch den Kontakt zu ihm aufgenommen. Nach und nach erhielt er die Kontrolle über seine körperlichen Funktionen zurück, bis er wieder fähig war, den Mund zu öffnen und Worte zu formen. »Ich, äh … du bist gekommen …« Und diese heiser hervorgebrachten Worte schienen ihn den letzten Rest des Weges aus der Fugue zu katapultieren.
    Die Antwort, die von Antares kam, war nur Gestammel. Hielt ihn die Fugue immer noch in ihrem Griff? Möglicherweise war das so. Nein. Nicht die Fugue ließ ihre Worte wie Gestammel klingen, es lag daran, dass die Translatorsteine fort waren. Ihre Nähe indes spürte er jetzt deutlich; er war sich bewusst, dass sie ihn in seinem Innersten berührte, ihn umgab mit dem Balsam ihrer empathischen Verbindung zu ihm. Dafür war sie hergekommen, deswegen kniete sie jetzt vor ihm, schenkte ihm innere Ruhe, half ihm seine Isolation zu überwinden, die Fugue.
    Seine Hand zitterte, als er sie hob, und Antares ergriff sie, nahm sie in die ihre, hielt sie fest, und dann berührte sie die dunkel gewordenen Stellen an seinen Handgelenken, wo die Tochtersteine gesessen hatten.
    ///Ja///,
    meinte endlich Charlene, ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern, als sie ihm Antares’ Nähe bestätigte und dabei das ganze Gewicht ihrer Erleichterung in dieses eine Wort legte.
    Als Li-Jared sah, wie seine Freunde sich um den Festländer und Bandicut drängten, wusste er erst nicht, wie er selbst helfen könnte. Antares konnte Bandicut helfen; er selbst hingegen war nicht einmal dazu imstande, zu seinem Freund vorzudringen. Anscheinend hatte Bandicut seine Steine an den Festländer abgegeben und litt jetzt unter den traumatischen Nachwirkungen dieser Erfahrung. Li-Jared lief es kalt den Rücken hinunter; doch Erinnerungen lenkten seine Gedanken vom gegenwärtigen Geschehen ab. Es waren Erinnerungen an seine Heimatwelt: wie der Abendhimmel in leuchtende Rottöne getaucht wurde, wie die nahen Plasmawolken von benachbarten, vor elektrischen Entladungen sprühenden Sternen erleuchtet wurden; wunderschön sah das aus und lebensgefährlich. Und der Meteoritenregen, der nahe seiner Heimat niedergegangen war: Rasch war der Halo aus Ionenteilchen vorübergezogen, hatte aber die Wissenssteine zurückgelassen, die sich in Li-Jareds Brust gebrannt hatten. Die Desorientiertheit, die gefolgt war, während er versuchte, die Steine zu verstehen – die verwirrende Sprache, die sie gesprochen hatten, die Absichten der Steine, ihre Ziele, ihre Herkunft. Die Sprachbarriere hatte sich schnell überwinden lassen. Alles andere versuchte er bis heute zu verstehen: was es bedeutete, dass die Steine auf seiner Heimatwelt erschienen waren, und wie ihre Ankunft sein ganzes Leben verändert hatte.
    Und jetzt … saß da John Bandicut, der darum kämpfte, mit ihnen, seinen Freunden und Schicksalsgenossen, zu sprechen, einfach nur zu überleben – ohne die Steine. Warum nur hat er sie aufgegeben?
    Die ganze Sache machte Li-Jared ziemlich nervös.
    Ik beugte sich näher zu ihm und flüsterte: »John Bandicut befindet sich in einem schwer einschätzbaren Zustand. Wir müssen alles für ihn tun, was wir nur können. Ich weiß nicht einmal, ob er ohne die Steine überleben kann.«
    »Und der Festländer?«, wollte Li-Jared wissen und warf einen Blick auf das fremdartige Wesen. »Funktioniert es wenigstens bei ihm?«
    Ik schaute ebenfalls flüchtig zum Festländer. »Ich glaube schon. Er war dem Tode sehr nahe, bis John ihm seine Steine gab.«
    »Aber – wenn sie doch beide Steine brauchen, dann …«
    »Hrrrm. Du hast es erfasst.« Ik blickte Li-Jared aufmerksam ins Gesicht. »Johns Steine haben nun einmal keine Töchter mehr abspalten können, momentan jedenfalls nicht.« Ik brummelte etwas Unverständliches vor sich hin. »Ich hab auch meine eigenen Steine gefragt, ob sie sich teilen könnten.«
    »Und?«, bohrte Li-Jared ungeduldig nach. Er glaubte allerdings bereits zu wissen, was sein Freund jetzt sagen würde.
    Mit Grabesstimme, den Blick gesenkt, sagte Ik: »Sie haben sich geweigert. Anscheinend sind sie der Auffassung, woanders

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