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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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so umwandelten, dass Bandicut ihn verstand, klang sie fremd, entstellt, andersartig. Andersartig. Wann hatte er seinen Freund Ik zuletzt als andersartig, fremd betrachtet? Bandicut versuchte seinem Freund Ik zu versichern, dass es ihm gut gehe, in Wahrheit aber fühlte er sich, als sei er schon halb tot, fortgerissen von dieser Seinssphäre, als ob er gerade eben durch eins der Portale der Schattenleute in eine andere Fraktaldimensionen gewechselt sei.
    ///Das fühlt sich aber sehr fremdartig an … ///
    /Du bist da, tatsächlich da? Gott sei Dank!/
    ///Ja. Aber es ist nicht dasselbe.
Es ist überhaupt nicht … ///
    Bandicut schloss die Augen. /Fang du nicht auch noch an! Wir können nicht beide jammern und wehklagen, wins … /
    ///Sag es ja nicht – sag ja nicht ›winseln‹!
Es handelt sich lediglich um völlig normale Verwirrtheit.///
    /Klar./
    Genau in diesem Augenblick beugte sich der Festländer zu ihm, die Ohren aufgestellt und gespitzt, die Augen leuchtender, lebendiger, als Bandicut sie bisher gesehen hatte. Der Festländer sagte etwas Unverständliches zu ihm. Immerhin schon ein Fortschritt.
    »Was?«, brummte Bandicut.
    Ik sprach ihn mit seiner rauen, heiseren Stimme an. Zuerst war Bandicut nicht in der Lage, zu verstehen, was sein Freund ihm sagen wollte. Dann verwandelten sich Iks Worte in Bandicuts Muttersprache. »Es funktioniert, John. Der Festländer … versteht mich. Er sagt … fragt, ob er die Steine … behalten darf?«
    Bandicut blinzelte konsterniert. War es das, wozu er seine Zustimmung gegeben hatte? »Nein, sag ihm: nein! Es ist nur für jetzt. Nur vorübergehend.« Und was soll ich sagen, wenn der Kerl mir die Steine nicht zurückgeben will?
    ///Darüber musst du dir keine Sorgen machen.
Das ist Sache der Steine.///
    /Muss ich nicht?/
    ///Solltest du nicht!///
    »John!«, rief Ik. »John!«
    Bandicut hob die Augen.
    »Li-Jared und Antares! Sie sind auf dem Weg hierher!«
    »Das ist … großartig«, flüsterte Bandicut. Und er meinte es sogar aufrichtig, irgendwo im Grunde seines Herzens. Doch noch etwas anderes geschah dort unten, in der Tiefe seines Herzens, seiner Seele … etwas Verstörendes, das aufstieg aus dunklen, versteckten Winkeln … an die Oberfläche kam und zu plappern begann mit fremdartigen Stimmen …
    Der Druckausgleich in der Kabine des Frachttauchbootes schien ewig zu dauern. Antares und Li-Jared saßen während der Dekompression eng zusammengedrängt beieinander, es war kein Platz, um sich zu strecken oder sich sonst wie zu bewegen. Endlich öffnete sich das Luk, und sie konnten aus der Luftschleuse hinunter in die Kabine steigen.
    Antares spürte sofort, dass etwas nicht stimmte – beziehungsweise sich verändert hatte. Ik hob zur Begrüßung die Hand, und wohl auch, um seine Freunde zu warnen. Ein Fremdwesen – der Festländer – saß auf der anderen Seite der engen Kabine. Zwischen ihnen saß Bandicut, und in ihm, tief in ihm drehte sich alles. Antares brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was sich verändert hatte; sie fühlte es, bevor sie es sah. Die Steine. Sie funkelten nicht länger in Bandicuts Handgelenken. Antares spürte seinen Kummer über den Verlust der Bindung – und auch sein körperliches Unwohlsein.
    Mit großer Klarheit erkannte sie in diesem Augenblick, wie sehr die Wissenssteine Bandicuts, ihr eigenes, ihrer aller Wohlbefinden hier in den Tiefen des Ozeans beeinflussten.
    »John Bandicut«, meinte sie und kauerte sich zu ihm. »Geht es dir gut?« Zögernd streckte sie die Hand aus, um seinen Arm zu berühren, nur ganz sanft, nur mit den Fingerspitzen. »John?«
    Ihre Worte mussten in seinen Ohren nichts als fremdartige Laute sein. Sie fühlte einen scharfen, plötzlichen Stich tiefen Bedauerns, weil sie sein Angebot, seine und ihre Steine miteinander zu vereinigen, nicht angenommen hatte. Ihre Steine waren deshalb jetzt zwar in der Lage, im Einklang mit anderen Steinen gute Übersetzungen zu liefern, aber auf sich allein gestellt beherrschten sie die menschliche Sprache nicht gut genug, um deren Lautvielfalt reproduzieren zu können.
    Verwundert sah Bandicut zu ihr auf und neigte den Kopf. Irgendwie sahen seine Augen nicht so aus, wie sie sollten. Etwas war tatsächlich nicht in Ordnung.
    Eine Angstwelle überspülte Antares, und sie versuchte, sie von Bandicut fern zu halten. Mit suchendem Blick wandte sie sich um. »Ik, was ist denn nur passiert?«
    »Er hat seine Steine an den Festländer weitergegeben«,

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