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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Himmelspforte für ihn öffnete?
    ///Interessante Frage. ///
    /Interessant, ja. Aber ich habe nicht den geringsten Hinweis darauf, wie die Antwort lauten könnte!/
    ///Oder, sagen wir besser,
du hast jede Menge Hinweise darauf.
Du hast nur noch nicht herausgefunden,
wie du mit ihnen umgehen solltest.///
    /Vielleicht hast du auch damit Recht./ »Sie kehren zu den Sternen zurück, wie wir in die See zurückkehren«, sinnierte L’Kell und schien von dieser Feststellung seltsam befriedigt zu sein. Er drückte die Com-Taste und versuchte noch einmal, die Neri-Stadt zu kontaktieren.
    Und dieses Mal erhielt er eine Antwort, undeutlich, von Interferenzen gestört. Bandicut verstand nicht ein Wort der Mitteilung, L’Kell ebenso wenig. Irgendjemand jedoch war noch dort unten und konnte Mitteilungen absetzen. L’Kell probierte es ein weiteres Mal. Ohne Erfolg: Es kam keine Antwort.
    Endlich bekamen sie ein Signal, unvermittelt klar, gerade als die Lichter der Neri-Stadt vor ihnen in der Dunkelheit der Tiefe auftauchten. »… Schickt Tandu und das andere Tauchboot zum Krankenrevier … Werkzeug wird gebraucht und Materialien zur Ausbesserung von Rumpfschäden …« Und dann verlor sich das Signal in einem statischen Rauschen.
    L’Kell konzentrierte sich völlig darauf, das Tauchboot zu steuern. »Das galt nicht uns«, erklärte er, und in seiner Stimme schwang Befriedigung mit. »Das war Funkverkehr zwischen lokalen Stationen, den das Wasser weiterträgt. Die Funkkanäle müssen durch die Turbulenzen und Nachbeben gestört sein.«
    Bald kamen die äußeren Habitatkuppeln in Sicht. Alle im Tauchboot waren erleichtert darüber, dass die Stadt immer noch da war. Dennoch war Bandicut geschockt, als er sah, dass gleich mehrere Kuppeln aus ihren Verankerungen gerissen worden waren: Sie pendelten beängstigend in der Strömung oder prallten heftig gegen andere Habitatkuppeln. L’Kell bekam endlich eine Verbindung und wurde gebeten, mit voller Kraft den Haupthangar anzulaufen. Keine Zeit, um eine Kontrollfahrt zur Schadensaufnahme zu machen.
    Als sie im Hangarbecken auftauchten, hatte Bandicut das unbestimmte Gefühl, sie seien in einer Stadt angekommen, die gerade eben erst einen tropischen Wirbelsturm überstanden hatte.
    »Keinerlei Kontakt mit der Fabrik?«, fragte Bandicut Ik. Er beobachtete die Neri, die, mit den unterschiedlichsten Aufgaben zur Schadenskontrolle betraut, hektisch an den Neuankömmlingen vorbeihasteten. Alle Ressourcen der Neri waren nahezu erschöpft, und jeder in der Stadt musste hart mit anpacken.
    Ik, der seine Gefährten auf der ersten Ebene über dem Hangar in Empfang genommen hatte, strich sich mit den Fingern über die Brust. »Wir haben eine einzige Übertragung von Nabeck empfangen, in der es hieß, es gebe heftige Bodenerschütterungen. Dann haben wir die Verbindung verloren – sie wurde nicht plötzlich gekappt, sondern mehr und mehr gestört, wohl von Interferenzen.«
    »Das hört sich ja schon etwas besser an.«
    »Ja. Aber wir haben auch erfahren, und zwar von Kailan und Elbeth, dass es Hinweise auf Bewegungen von tektonischen Bruchschollen in der Nähe der Fabrik gibt – und das hört sich alles andere als gut an.« Als Bandicut zusammenzuckte, neigte Ik seinen blauweißen, wie aus Stein gemeißelten Kopf und beruhigte seinen Freund. »Andererseits sind sie sich bei ihrer Interpretation der Aufzeichnungen so unsicher, dass sie nicht sagen können, wie schlimm die Schollenbewegung an den Verwerfungen gewesen sein könnte.«
    Antares hob ihre Stimme, um sich verständlich zu machen. »Gibt es einen anderen Weg, das herauszufinden, als runterzugehen und nachzusehen?«
    »Ich fürchte nicht. Außer es gelingt ihnen irgendwie, die Funkverbindung wieder zu etablieren.«
    Bandicut entdeckte L’Kell; der Neri kehrte von Askelanda zurück, dem er kurz Bericht erstattet hatte. »Was hat er gesagt?«, erkundigte sich Bandicut schon von weitem, dann erblickte er den Neri, der hinter L’Kell herkam, und schnappte erstaunt nach Luft. »Lako, bist du das?«
    L’Kell trat ein wenig zur Seite, damit der andere Neri nach vorne kommen konnte. »Ich fühle mich jetzt viel besser«, begrüßte Lako den Mann, der ihn zu heilen geholfen hatte, und verbeugte sich leicht. »Ich bin hier, um meine Hilfe anzubieten.« Als er den Kopf hob, konnte Bandicut vernarbtes Gewebe auf seinem Gesicht erkennen, dort, wo die Brandblasen abgeheilt waren. Lakos Augen wirkten wach und klar, und auch wenn ihm offensichtlich

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