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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Augenblicken kehrte das Quarx zurück.
    ///Du musst Iks Steine berühren.///
    Langsam stieß Bandicut den Atem aus. »Ik, meine Steine können dir vielleicht irgendwie helfen. Oder das Quarx.« Als Bandicut das Quarx erwähnte, regte L’Kell sich neugierig. Doch Bandicut befand, dass es momentan keinen Sinn hatte, ihm zu erklären, was es mit dem Quarx auf sich hatte. »Die Steine müssen sich wieder miteinander verbinden, um einige Dinge auszutauschen. Hast du was dagegen?«
    Ik keuchte: »Rate mal, John Bandicut.«
    Bandicut rang sich ein Lächeln ab, dann presste er Ik die Handgelenke an die Schläfen.
    Die Verbindung wurde nach wenigen Sekunden wieder unterbrochen. Von Charlie. Bandicut wusste, dass die Steine in dieser Zeit Informationen ausgetauscht hatten – Informationen, die für sie hilfreich waren … und für Charlie ausgesprochen unangenehm. /Was ist?/ fragte er und hockte sich auf seine Fersen.
    ///Was wohl?
Jetzt haben wir die Infos, die wir brauchen.
Da willst du doch sicher, dass ich mich drum kümmere.
Stimmt’s?///
    /Tja … /
    ///Klar willst du das.
Die Steine können Kraftfelder und so
nette Dinge manipulieren,
aber sie haben keine Erfahrung mit niederen
biologischen Funktionen.
Deshalb heilen Iks Steine ihn auch nicht.
Da hast du aber verdammtes Schwein, was?///
    Bandicut blinzelte und wünschte, er könnte besser im Dunkeln sehen. L’Kell beobachtete ihn. Ik hatte große Schmerzen – zu große.
    ///Schwein, dass es mich gibt.
Ich kann das Nervensystem
und all den Scheiß beeinflussen,
solange die Steine über das nötige Grundwissen
verfügen.///
    Bandicut versuchte, seinen Ärger zu unterdrücken. Nervensystem und all den Scheiß. /Ich bin froh, dass du dazu bereit bist/ entgegnete er.
    ///Holla, von bereit hab ich nix gesagt, gar nix!
Ich krieg schon bei der bloßen Vorstellung das Kotzen!///
    Bandicut schloss die Augen. /Und? Was hast du jetzt vor?/
    ///Also …
Ich kann’s dir wohl kaum abschlagen, aber … ///
    /Aber was?/
    ///Ach nichts.
Ich glaub, wir sollten’s
einfach erledigen und abhaken.///
    Bandicut zögerte. Wenn Charlie Abscheu davor empfand, eine intime Verbindung zu einer anderen Lebensform herzustellen – obwohl er bereits in einem Menschen, einem Fremdwesen, war …
    ///Hör zu, wir bringen es schnell hinter uns, okay?///
    Bandicut nickte und sagte zu Ik: »Charlie glaubt, er kann dir helfen. Wenn du es versuchen willst.« Ik schnippte mit den Fingern – was bei einem Hraachee’aner wohl so viel bedeutete wie ein hilfloses Achselzucken bei einem Menschen. »In Ordnung.« Bandicut schaute flüchtig zu L’Kell. »Das könnte eine Weile dauern. Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird.«
    Der Neri sagte nichts, kauerte sich hin und schaute zu.
    Vorsichtig berührte Bandicut Iks Schläfen mit den Fingerspitzen. Die Rundungen von Iks Kopf fühlten sich knochig und glatt an – wie Elfenbein. Bandicut spürte ein Prickeln und einen sanften Ansturm …
    … und dann einen plötzlichen Anflug von Übelkeit …
    Pulsierendes Blut, rauschende Flüssigkeiten, gurgelnde Luftblasen und wirbelnde Substanzen. Der Gestank von rege ablaufenden chemischen Reaktionen war überwältigend …
    Irgendwie kam er voran, ohne sich tatsächlich zu bewegen. Er musste sich einen Weg durch ein weites, gewundenes System von Nervenbahnen suchen, um die Stellen zu finden, an denen er hätte den Hebel ansetzen können: den Eingriff, der das System verändern würde. Er fühlte sich, als verletze er Iks Privatsphäre; eigentlich wusste er nicht recht, was er hier tat. Geleitet von dem unsichtbaren Einfluss der Steine, drangen er/Charlie tief in das System ein, wo zuckende Neuronen die Ausschüttung gewaltiger, zersetzender chemischer Substanzen auslösten. Und dort fanden sie einen Punkt, eine Klippe, von wo aus sie einen Überblick über das hatten, was vor sich ging; und hier klammerten sie sich hartnäckig fest, als aus dem Meer sich bindender Ionen Schmerzwellen emporwogten und sie überrollten wie die Brandung eines ruhelosen Ozeans. Und die Brandung schien stärker zu werden, drohte sie zu verschlingen, drohte ihren Wirt, Ik, zu verschlingen und ihn für immer zu ertränken.
    Bandicut/Charlie harrten äußerst verwirrt aus, lauschten den Botschaften wortloser Stimmen, die entlang der umliegenden Bahnen auf und ab rasten. Irgendwo in Iks Innerem horchten sie und werteten die Informationen aus, die sie bekamen, suchten die verborgenen Ursachen für den tobenden Mahlstrom, suchten

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