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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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werden. Aber Ihr beide …«
    Li-Jared wartete »Was ist mit uns?«
    Kailans schwarzhäutiges Gesicht war unergründlich. »Ihr kommt von jenseits der Sterne. Genau wie dieser Dämon – davon bin jedenfalls ich überzeugt –, der Todesschlund aus der unergründlichen Tiefe. Wenn uns also irgendwer dabei helfen kann, ihn zu verstehen und zu kontrollieren, dann wohl Ihr. Wie könnte es anders sein?«
    Noch bevor Li-Jared sich Antares zuwandte und ihr in die Augen sah, spürte er schon ihre Überraschung und ihr Entsetzen.
    Eine Weile war L’Kell damit beschäftigt, mit den externen Greifarmen des Tauchboots Abschleppleinen am Dockgerüst zu befestigen. Er hatte bereits Hilfe angefordert, und als er schließlich die Leinen befestigt hatte, war schon ein weiteres Tauchboot zu ihnen gestoßen. Das andere Boot befestigte seine Leinen auf der anderen Seite des Dockgerüsts. Immer, wenn der aufgewühlte Schlamm sich legte, konnte man die Roboter in der Sternenkoppler-Sphäre erkennen, die den Arbeiten sichtlich interessiert zusahen, Bandicut hatte noch keinen Kontakt zu ihnen aufgenommen, und es war höchst unwahrscheinlich, dass sie sein Gesicht durch das grelle Scheinwerferlicht erkennen konnten. Er fragte sich, was die Roboter jetzt wohl dachten.
    Beide Tauchboote setzten sich langsam in Bewegung. Die Leinen strafften sich, als die Boote von zwei Seiten an dem Gerüst zogen. Große, frisch aufgewirbelte Schlammwolken trübten ihnen die Sicht. Die Motoren stöhnten, die Leinen und Rumpf ächzten, als sie das Dockgerüst samt Sphäre anhoben. Nervös sah Bandicut sich um.
    Etwas klirrte, und ein Kreischen hallte durch das Tauchboot. Eine der Leinen hatte sich irgendwo verfangen, wodurch sich das Tauchfahrzeug nach rechts neigte. L’Kell rief dem Neri im anderen Boot etwas zu und drückte eine Taste, woraufhin die Leinen erschlafften. Gerüst und Sphäre sanken wieder zurück. »Etwas verklemmt sich, wenn wir das Gerüst anheben.«
    »Würde es helfen«, fragte Bandicut, »wenn wir mit den Robotern sprechen würden? Ihnen Anweisungen geben?«
    Der Neri starrte ihn kurz mit seinen runden Augen an.
    »Gibt es eine Möglichkeit, unsere Stimmen nach draußen zu leiten und zu verstärken?«
    »Du willst wirklich mit ihnen reden? Oh. Klar.«
    L’Kell legte einen Schalter auf der Kontrolltafel um. »Nur zu.«
    »KANN ICH EINFACH SO SPRECHEN?«
    Bandicut fuhr zusammen, als er seine Stimme außerhalb des Rumpfes dröhnen hörte. Er blinzelte, als ihm eine ferne, kratzige Stimme antwortete: »Hallo? Sind Sie das, John?«
    Sein Herz raste. »NAPOLEON! COPERNICUS! KÖNNT IHR MICH HÖREN? ICH BIN’S, BANDICUT!« Seine Stimme schien über den ganzen Ozeangrund zu hallen. Mit einem Regler senkte L’Kell die Lautstärke der Sprachausgabe.
    »Wir hören Sie, Capt’n! Können Sie uns erklären, was hier geschieht?« Die Stimme klang wie die von Napoleon.
    »Wir versuchen euch zu retten! Aber ihr hängt an etwas fest.« Bandicut schaute flüchtig zu L’Kell. »Wie können sie uns helfen?«
    L’Kell blickte in den von Schlamm getrübten Ozean. »Frag sie, ob sie irgendetwas sehen können. Zum Beispiel das Dockgerüst und den Aufbau, an dem sie hängen. Vielleicht können sie uns sagen, wo das Gerüst festklemmt.«
    »Nappi? Coppi?«, rief er. »Können eure Sensoren das Wasser überhaupt durchdringen? Wir sehen vor lauter Schlamm nichts. Wir können nicht erkennen, wo ihr festhängt.«
    »Aye, Capt’n. Wir hängen an einem Vorsprung fest; er ist über uns, einen halben Meter hinter der Sphärenmitte. Können Sie ihn sehen?«
    Bandicut stierte hinaus, doch das Wasser war zu trüb. L’Kell sprach über sein Com mit dem Neri im anderen Tauchboot und sagte dann: »Können sie uns sagen, in welche Richtung wir das Gerüst ziehen müssen?«
    Bandicut leitete die Frage an die Roboter weiter, und sie erklärten ihm, dass die Sphäre zunächst leicht nach unten und dann ein kleines Stück vorgezogen werden müsse, um das Gerüst aus dem Vorsprung auszuhaken.
    L’Kell stieß einen Krächzlaut aus. »Schwierig, schwierig!« Er sprach mit dem anderen Tauchboot. Dann ließen die beiden Neri wieder die Motoren an, und erneut strafften sich die Leinen. L’Kell ließ das Boot sinken und gab zugleich ein wenig Seitenschub, bis es so dicht über dem Grund war, dass es gelegentlich durch den Schlamm schrammte.
    »Napoleon?«
    »Vorwärtsschub, bitte. Stopp! Stopp!«
    Unvermittelt bremste das Tauchboot, und ein dumpfer Knall war zu hören, als das

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