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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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aber ich glaube nicht. Könnt Ihr es jetzt mit einem Haken abschleppen? Falls noch jemand im Habitat ist, braucht er sicher Hilfe.«
    Zur Antwort hörte sie eine Mischung aus wütender Bestätigung, Geschrei im Hintergrund und Befehlen.
    Kailan trat vom Schaltpult weg und meinte zu Elbeth: »Wir müssen uns mit Askelanda treffen. Bitte fordert ein Tauchboot an, sobald sie eines entbehren können.« Sie wandte sich Antares und Li-Jared zu. »Es wird Ärger wegen dieser Sache geben. Askelanda und ich sind uns in solchen Angelegenheiten nicht immer einig. Und jetzt wird es nur umso schlimmer sein.«
    »Wieso?«, erkundigte sich Antares. »Wegen des Habitats?«
    »Weil der Todesschlund aus dem Tiefseegraben erwacht ist«, antwortete Kailan. Mit einer Geste wies sie ihre Helferin an, die Gäste wieder in den Unterseehangar zu führen. »Ich treffe Euch dort«, sagte sie und eilte durch einen Durchgang auf der gegenüberliegenden Seite des Raums.
    Schließlich wurde der Sog der Strömung schwächer, verlief nicht mehr so steil nach unten in die Tiefe des Grabens, sondern richtete sich annähernd horizontal aus. L’Kell war sichtlich erleichtert, dass das Tauchboot nicht mehr dagegen ankämpfen musste, zu dem Todesschlund hinunter gesogen zu werden. Das unheimliche Leuchten war verschwunden. Sogleich wurde Bandicut wieder deutlich bewusst, dass er sich in der Tiefsee befand, denn als sie nun durch die Dunkelheit glitten, wurde diese nur noch von dem Scheinwerfer des Boots erhellt. In welcher Tiefe mochten sie wohl sein? Er beschloss, nicht nachzufragen. Er wollte es lieber nicht wissen. Er erinnerte sich daran, dass die Black Smokers auf dem mittelozeanischen Rücken der Erde tausende von Metern unter der Meeresoberfläche lagen.
    L’Kell wendete das Tauchboot. »Wir kehren gleich zu eurer Sphäre zurück, aber zuerst muss ich noch etwas überprüfen.« Sie glitten über eine Maschine, die halb im Schlamm vergraben zu sein schien – offenbar eine Folge der mächtigen Abwärtsströmung. L’Kell stieß einen Krächzlaut aus, den Bandicut als Missfallen interpretierte.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Der Neri zeigte nach draußen: Nicht weit vor ihnen ragten vier kurze Masten in die Strömung hinein. Gleich unter ihnen stieß ein schwelender Schlot seine dicke Rauchwolke aus. Bandicut brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass die Masten gebrochen waren; etwas war an ihnen befestigt worden, vor relativ kurzer Zeit. »Das war die letzte Beladungshilfe, mit der wir die Ausrüstung aus der Fabrik in die Tauchboote verladen haben. Sie ist abgebrochen.« L’Kell starrte den Schaden an, augenscheinlich entsetzt.
    »Könnt ihr sie nicht ersetzen?«, fragte Bandicut. »Das geht doch bestimmt irgendwie.«
    »Die Fabrik hat solche Reparaturen früher selbst durchgeführt«, erwiderte L’Kell leise. »Aber heute nicht mehr. Und ich – wir – wissen nicht, was wir dagegen tun können. Uns fehlt das nötige Wissen, und selbst wir Neri können in dieser Tiefe nicht gefahrlos arbeiten.«
    Bandicut starrte zuerst ihn, dann Ik an, der das Problem still überdachte. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. /Meinst du … hm, ich frage mich, ob diese Fabrik nicht … /
    ///Ich teile zwar deine Gedanken mit dir,
aber was bedeutet das Wort
›Nano-Scheiß‹?///
    /Das ist nur eine Vermutung, aber ich könnte Recht haben. Ich muss L’Kell fragen. Aber wenn er es nicht weiß … /
    ///Submikroskopische Maschinen?
Selbstreplizierende Assembler?
Selbstreparierende Konstruktionsmaschinen?///
    Die Stimme des Quarx klang gedämpft, als es versuchte, Bandicuts Gedanken zu interpretieren, die ein komplexes Gemisch aus Emotionen einschlossen. Nano-Assembler waren in der menschlichen Zivilisation, aus der er stammte, zum wichtigen Teil der Infrastruktur geworden; solche NanoMeds – mikroskopisch kleine Maschinen zur Zellreparatur – waren ihm in den Körper injiziert worden. Doch sie waren fehlprogrammiert gewesen und hatten ihm die Fähigkeit genommen, das NeuroLink zu benutzen – und somit seine beruflichen Chancen zunichte gemacht. Diesen NanoMeds hatte er es zu verdanken, dass er so anfällig für Fuguen war.
    ///Holla!
Das ist ein Thema, über das ich mehr wissen sollte,
stimmt’s?///
    /Ich glaub schon. Wühl ruhig in meinen Erinnerungen! Wend dich an mich, wenn du Fragen hast./ Im Augenblick wollte Bandicut nicht über das Thema nachdenken. Vor allem nicht, solange er mehrere Kilometer unter dem Meeresspiegel war und weit anfälliger für seine

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