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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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entgegen.
    »Wenn ihr nichts dagegen habt«, meinte L’Kell eifrig, während er Ik und Bandicut aus dem Tauchboot aufs Dock half, »würde ich euren Plan gern sofort Askelanda vortragen.«
    »Natürlich«, erwiderte Bandicut. »Aber zuerst …«
    »Nachdem du nach deinen Robotern gesehen hast«, kam L’Kell ihm zuvor und zischte heiser – ein Laut, den Bandicut allmählich zu verstehen glaubte: Gelächter.
    Sie warteten am Rand des Hangars, während eine Gruppe Neri die Sternenkoppler-Sphäre in eine behelfsmäßige Anlegebucht manövrierte. Eine treibende Plattform wurde zwischen Tauchboot und Sphäre vertäut, und schließlich konnte Bandicut an sie herantreten. Er hockte sich neben ihr hin und spähte durch die runde Oberfläche hinein. Die beiden Roboter blinkten ihn an und drehten ihre Sensorbatterien hin und her.
    »Möchtest du das hier benutzen?«, fragte Ik und reichte ihm sein Seil.
    »Danke.« Bandicut hielt das zusammengerollte Seil dicht an die Sphäre. Ein leuchtender Schimmer bildete sich um seine Hand und drang durch die Sphärenmembran. Mühelos konnte er die Hand hindurchstecken und rollte mit einer schüttelnden Bewegung das Seil aus. Das eine Ende ließ er zu den Robotern hinab, das andere reichte er Ik, der es über eine hohe Stützstrebe der Anlegebucht führte und dann auf die treibende Plattform fallen ließ, wo es sich selbst befestigte.
    Einen Moment später ging ein Ruck durch das Seil und es begann, sich zusammenzuziehen und den ersten Roboter aus der Sphäre zu hieven. Copernicus drang durch die Sphärenmembran, baumelte am Ende des Seils wie ein übergroßer Hundewelpe. Unbeholfen zog Bandicut ihn über die treibende Plattform. »Coppi! Bin ich froh, dich zu sehen! Geht’s euch beiden gut?«
    Der Roboter klickte und surrte und ließ seine Räder kurz durchdrehen, ehe er auf der Plattform aufkam. »Capt’n, jetzt geht’s uns wieder gut! Wir haben nicht geglaubt, dass wir überleben würden, nachdem wir von der Strömung in die Tiefe gerissen wurden!«
    »Tja, ihr könnt euch bei L’Kell dafür bedanken, dass er uns zu euch gebracht hat …«
    »Danke sehr«, meinte der Roboter artig.
    »… später, meine ich. Kannst du mir zuerst helfen, Napoleon da rauszuholen?«
    »Natürlich.« Copernicus drehte die Sensorbatterien. »Ik! Wie schön, Sie wohlauf zu sehen! Darf ich fragen, wo Antares und Li-Jared sind?«
    »Hrrrm, nun, dass wissen wir ehrlich gesagt momentan selbst nicht so genau …«
    »Jungs, lasst uns erst Napoleon hochziehen!«, unterbrach Bandicut sie.
    »Natürlich.« Copernicus drehte sich, fuhr einen Metallarm aus und packte das Seil, um Bandicut beim Hochziehen zu helfen.
    »Warte! Ich werfe es erst zu ihm runter.« Bandicut führte wieder das Seil in die Sphäre, und bald schon tauchte Napoleon auf. Als sie ihn aufs Dock hievten, geriet Copernicus mit den Hinterrädern gefährlich nahe an den Dockrand. »He, Coppi – pass auf! Du kannst nicht schwimmen!«
    Der affenähnliche Napoleon legte eine Metallhand auf Copernicus und lehnte sich zurück. »Ich hab dich«, sagte er, leicht schwankend.
    Ik hrrrmte. »Wir müssen aufpassen, dass wir euch nicht beide verlieren. Seid ihr Roboter wasserdicht?«
    »Ich glaube, ich war’s mal«, antwortete Copernicus. »Aber meine Dichtungen und Gewinde sind mittlerweile ein wenig abgenutzt.«
    »Dann lasst uns bloß zusehen, dass wir vom offenen Wasser fortkommen!«, drängte Bandicut. Er dachte bereits darüber nach, wie sie die Roboter in der erdrückenden Tiefe sinnvoll einsetzen könnten.
    »Ich habe gerade erfahren«, berichtete L’Kell, der ihnen auf den Laufsteg half, »dass gleich eine Abschieds …« – kresschh – »… Zeremonie für die Neri stattfindet, die heute gestorben sind.«
    Schlagartig wurde Bandicut ernst. »Für Thorek?«
    »Und für die, die beim Beben ums Leben gekommen sind. Ein Schwimmer wurde durch Steinschlag getötet und drei Neri starben in der Habitatkuppel, die die Strömung losgerissen hat.«
    »Rakh – dann hat sie die Oberfläche erreicht?«, fragte Ik.
    »Nein.« L’Kell erklärte ihnen, wie man das Habitat zurückgeholt hatte. »Eine umstrittene Methode. Aber fünf andere konnten aus dem Habitat fliehen, als es zurückgesunken ist.«
    Ein Neri am anderen Ende des Hangars rief nach L’Kell, und dieser antwortete: »Augenblick!« An die anderen gerichtet, sagte er: »Ich muss an dem Abschiedsschwimmen teilnehmen. Ihr könnt von drinnen aus zusehen, wenn ihr wollt.«
    Mithilfe

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