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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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einem Stuhl ihm gegenüber Platz nahm.
    „ Ich will gleich zum Punkt kommen“, begann Lucthen zu sprechen. „Wir werden in den nächsten Tagen zu der Insel aufbrechen und danach in die Sümpfe weiterreisen. Crystal, Thistle und ich haben einen Grund, dorthin zu gehen. Du hast, soweit ich weiß, keinen und nach den Ereignissen des heutigen Tages, will ich nicht, dass du uns begleitest.“
    Thistle sah wie Dawn blass wurde und wie Crystal überrascht aufblickte. Er konnte sehen, dass Lucthen seine Worte ernst meinte. Keiner der Anwesenden wusste so recht was er sagen sollte.
    „ Siehst du das auch so?“, fragte Dawn an Crystal gewandt.
    „ Ich… Dawn ich mache mir Sorgen um dich. Dieses Schwert, ich weiß auch nicht… Aber ich mag dich, das weißt du. Natürlich würde ich mir wünschen, dass du mit uns kommst.“
    „ Warum möchtest du das überhaupt?“, unterbrach sie Lucthen.
    „ Und was für einen Grund hast du, Crystal zu folgen, Magus?“ Dawn funkelte Lucthen wütend an und dieser erwiderte ihren Blick.
    „ Bitte, das bringt doch nichts“, warf Thistle ein. Er hasste es zu sehen, wenn Freunde stritten. Dawn lenkte schließlich ein. Sie warf Crystal einen nachdenklichen Blick zu, dann begann sie zu erzählen. „Ich wollte es eigentlich nicht sagen, weil ich dachte, dass Crystals schon genug Sorgen hat mit den Barden und allem, ohne dass ich ihr auch noch meine Geschichte aufbürde. Aber ich sehe schon, dass mir jetzt keine andere Wahl bleibt. Vor Jahren schon hat jemand eine Prophezeiung für mich gemacht: Du wirst dem Klang der Harfe nach Osten folgen und dein Schicksal finden. Als ich Crystal zum ersten Mal spielen hörte, an jenem Abend in der Taverne, als sich unsere Wege kreuzten, da wusste ich, dass ich mit ihr gehen musste. Es fühlte sich richtig an und das tut es noch.“
    „ Was ist mit dem Schwert? Fühlt es sich auch richtig an?“ Lucthens Stimme klang unversöhnlich.
    Dawn verengte ihre Augen und musterte ihn, weigerte sich jedoch zu antworten.
    „ Kannst du das Schwert nicht hier lassen?“, fragte Crystal. „Auf der Insel werden wir es bestimmt nicht brauchen und ich… Mir wäre offen gestanden wohler dabei.“
    Thistle nickte. Vermutlich war es wirklich besser Dawn und das Schwert zu trennen, dachte er, als die Bilder, von der Nacht des Feuers in sein Bewusststein drangen.
    „ Das ist lächerlich“, stieß Dawn hervor. „Es ist nur eine Waffe!“
    „ Dann wird es dir ja wohl nichts ausmachen, es hier zu lassen“, meinte Lucthen. Und damit war das Gespräch beendet.
     

    Als die Abenddämmerung hereinbrach schlich sich Dawn aus der Hütte. Sie hielt die gedrückte Stimmung, die leisen Stimmen der Anderen und die Beengtheit der Räume einfach nicht mehr aus. Beim Licht! Sie konnten aber auch wirklich aus jeder Kleinigkeit eine Riesenaffäre machen. Was war schon groß passiert? Sie hatte Trai`jan verletzt, was ihr zwar leid tat, aber eben vorkommen konnte und Lucianus hatte ihn geheilt. Es war ja nicht so, als ob ein wirklicher Schaden entstanden wäre. Was sie jetzt tun sollte, wusste sie nicht. Irgendwie spürte sie, dass sie nicht ohne das Schwert weiter reisen konnte, andererseits konnte sie auch nicht zurückbleiben. Und all ihre Gedanken waren von der Sorge um Corus überschattet. Sie fragte sich, was er seit Tagen allein im Wald machte. Vielleicht hatte er ja sogar aufgegeben und entschieden, dass er den Hain nicht finden konnte. Vielleicht war er auf dem Weg zurück in die Mittellande. Dawn überlegte, was er dann tun würde. Würde er ihre kleine Truppe suchen und sich ihnen wieder anschließen? Corin würde ihn bestimmt wieder aufnehmen. Obwohl, wenn er ohne seine Tochter zurückkehrte… Dawn war sich nicht so sicher wie ihr Vater reagieren würde. Fate würde vermutlich den Kopf in den Nacken legen, die Augen weit aufreißen und mit dramatischer Stimme verkünden, dass sie es ja gleich gesagt hatte, dass man das Kind nicht hätte gehen lassen sollen. Missmutig schüttelte Dawn den Kopf. Ihre Eltern würden sich Sorgen machen wenn Corus allein zurückkehrte. Und sie selbst würde sich erst recht Sorgen machen. Wie konnte sie wissen ob er zurück in den Mittellanden war oder tot irgendwo in den Wäldern. Ein kalter Schauer durchlief sie, als sie diese Möglichkeit endlich gedacht hatte. Das durfte einfach nicht sein! Sie brauchte ihn hier um ihr beizustehen, um ihr zu sagen was sie tun sollte. Verzweifelt wünschte sie sich, dass sie ihm ihre Theorien über das

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