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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Der Magus warf ihm einen ratlosen Blick zu und er zuckte nur mit den Achseln. Vermutlich war es das Beste, Crystal nicht zu drängen. Sie würde reden, wenn sie dazu bereit war. Plötzlich durchlief ihn ein sanftes Beben und im ersten Moment wusste er nicht, was passiert war. Ein Blick auf den Magus verriet ihm, dass dieser ebenfalls etwas gespürt hatte. „Crystal. Wir sollten gehen. Schaffst du das?“
    Er spürte ihr Nicken und sie löste sich aus seiner Umarmung. Sie setzte sich auf und ihr Blick fiel auf die Harfe, die neben ihr auf dem Boden lag. „Ich will sie nicht mitnehmen.“
    Thistle schüttelte verwundert den Kopf. „Aber warum nicht? Wir sind ihretwegen hergekommen. Sie gehört dir. Du konntest sie nehmen.“
    Crystal schüttelte stur den Kopf. „Ich habe ihren Klang vernommen. Es ist der Klang von Tod und Schmerz.“
    „ Nein, Crystal. Du würdest ihr nur lichte Töne entlocken. Das weißt du.“ Thistle bemühte sich seine Stimme zuversichtlicher klingen zu lassen, als er sich fühlte. Was Crystal wohl so erschreckt hatte? War es vielleicht wirklich besser, wenn sie das Instrument hier ließen?
    „ Ich werde sie nehmen“, meinte Lucthen.
    Thistle warf dem Magus einen dankbaren Blick zu. Er war dankbar für die eiserne Selbstbeherrschung des Mannes, der keine Spur eines Zweifels zeigte und in diesem Moment so sich die Führung übernahm, als hätte er nie etwas anders getan als auf Inseln zu reisen und dort Instrumente einzusammeln.
    Mit Thistles Unterstützung erhob sich Crystal und sie entfernten sich von den Säulen. Als hätte sie seinen fragenden Blick gespürt meinte Crystal, „Ich weiß nicht wohin wir sollen.“
    „ Wir werden den Weg finden“, meinte Lucthen. „Corus, geh den linken Gang entlang und Dawn du den rechten. Seht zu, ob ihr die Räume wieder erkennt und kommt dann wieder hierher zurück.“
    Die Beiden nickten und verschwanden in die vom Magus gewiesenen Richtungen. Sobald ihre Schritte verklungen waren, wandte sich Lucthen Crystal zu. „Jetzt erzähle uns, was passiert ist.“
    Crystal schüttelte den Kopf und schluchzte leise. Thistle fühlte wie Zorn in ihm hoch wallte. Warum musste Lucthen sie so drängen? Doch dann dachte er daran, dass der Magus Crystal länger kannte, als er. Vielleicht wusste er besser, was für sie gut war. Sicher würde er nichts tun um ihr zu schaden. Lucthens strenger Blick lag auf Crystal. Er drängte sie nicht mit Worten, doch sein Schweigen war Aufforderung genug und als Crystal von den Bildern erzählte, die sie gesehen hatte, überlief es Thistle eiskalt. Kein Wunder, dass Crystal so verstört war.
    „ War er ein Elf?“ Lucthens Stimme klang so sachlich, als würde er gerade Corus einen neuen Zauber erklären.
    „ Ich weiß nicht. Vielleicht. Sein Gesicht war lang und schlank, doch ich glaube nicht, dass seine Ohren so wie die der Halbelfen waren.“
    „ Die kämpfenden Männer… Das kann nur der Krieg gewesen sein. Und hat Lucianus nicht gemeint, dass das Gebäude aus der Zeit des Krieges stammt? Vielleicht hast du den Kampf der Lichten gegen die Dunklen gesehen?“
    Crystal schüttelte den Kopf. „Du hast nicht gehört, was er gespielt hat. Er kann keiner der Lichten gewesen sein.“
    „ Vielleicht hat die Harfe einem der Dunklen gehört?“ Thistle biss sich auf die Zunge, doch zu spät. Er hatte es bereits gesagt. Crystals Augen weiteten sich erschrocken, als sie diese Möglichkeit in Betracht zog.
    Thistle sah, dass Lucthen tief einatmete und wieder ausatmete. „Wie dem auch sei… Es kann keinen Zweifel daran geben, dass Liisatiina diese Harfe in ihrer Vision gesehen hat. Diese Harfe, die die Auen retten wird, durch dich. Du solltest keine Angst haben, sie zu spielen.“
    „ Aber das habe ich!“, rief Crystal aus. „Was wenn ich ihr ebensolche Töne entlocke, wie dieser dunkeläugige Mann? Ich glaube, er hat sie durch seine Musik getötet. Zumindest hat er sie wehrlos gemacht, sodass sie sich nicht mehr verteidigen konnten.“
    Thistle blickte auf, als Corus zurückkehrte. Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung, ob wir aus dieser Richtung gekommen sind. Es könnte sein.“
    Kurz darauf kehrte auch Dawn zurück. „Hier sieht alles verdammt noch mal gleich aus“, meinte sie. „Ein echtes Labyrinth ist das. Ich hab doch gesagt, dass wir nicht einfach so kopflos hier herumlaufen sollen. Aber auf mich hört wieder mal niemand.“
    Lucthens Augen verengten sich gefährlich.
    „ Es tut mir

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