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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Liisatiina bei ihm war. Er hatte ihre Gegenwart so deutlich gespürt wie die Cours Hände in seinem Rücken. Es war eigentlich völlig unmöglich, doch er war sich ganz sicher, dass er ihre Energie mitbenutzt hatte. Er hatte gesehen, wie sie die Hände nach ihm ausgestreckt hatte und er hatte einen Schub neuer Energie bekommen. Doch noch immer war das zu wenig gewesen. Und dann war da plötzlich Crystals Stimme gewesen, die ihn nicht hatte aufgeben lassen. Die ihn daran erinnerte, was auf dem Spiel stand. Er hatte nicht mehr die Kraft gehabt zu denken. Sein ganzes Sein hatte sich auf Liisatiinas Bild und Crystals Stimme konzentriert. Er hatte durchgehalten bis der Regen kam und sie gerettet waren.
    Eine flüchtige Bewegung Crystals schreckte ihn aus seinen Grübeleien auf. Ihre Augenlieder flatterten, dann sah sie ihn an. „Ist Dawn wieder da?“
    Lucthen bemühte sich, den gewohnt ausdruckslosen Gesichtsausdruck beizubehalten. Warum hatte Corus erzählen müssen, dass sie nach dem Feuer verschwunden war? Sie quälte sich ohnehin schon genug. „Nein. Doch ich bin sicher sie wird wieder auftauchen. Thistle hat sie gesehen, als schon alles vorbei war. Ich bin sicher, es geht ihr gut.“
    Crystals Augen füllten sich mit Tränen. „Es ist alles meine Schuld. Lucthen, es sind Menschen gestorben, weil ich hier bin!“
    Bei ihren verzweifelten Worten krampfte sich sein Herz zusammen. Er hatte geahnt, dass sie sich die Schuld an jener schrecklichen Nacht geben würde. Entschieden schüttelte er den Kopf. „Vergiss den Gedanken, Crystal. Ich habe mit Thistle geredet. Die Fort`mai versuchen immer wieder aus den Sümpfen auszubrechen. Das hat nichts mit dir zu tun.“
    „ Aber wir sind nicht einmal in der Nähe der Sümpfe. Was haben sie hier gemacht?“
    Lucthen unterdrückte ein Schaudern. Genau diese Frage beschäftigte alle, doch keiner, nicht einmal der Druide, hatte eine Antwort darauf.
    „ Wir wissen nicht, was in den Köpfen dieser Kreaturen vorgeht. Doch du darfst dir nicht die Schuld an diesem Angriff geben, du hast mehr als genug getan. Ein Mann, Hunter, hat mir erzählt, dass du ihn aus den Flammen gerettet hast. Du hast den Druiden wieder zu Bewusstsein gebracht, so dass er den Regen rufen konnte und du hast mich weiter machen lassen, als ich selbst schon längst aufgegeben hätte. Du bist so etwas wie eine Heldin für die Menschen des Dorfes hier.“
    Ihre Augen weiteten sich entsetzt. „Nur weil sie es nicht verstehen. Ich, ich habe dieses Unglück über sie gebracht.“
    „ Die Talosreiter hätten dich nicht hierher geschickt, wenn sie das für möglich hielten. Eidos hätte uns in ihrem Reich nicht willkommen geheißen, wenn sie das glauben würde. Vertrau ihnen. Vertrau mir. Du bist nicht schuld.“
    Erleichtert sah er, dass seine Worte endlich zu ihr durchzudringen schienen. Sie nickte schwach.
    Ein leises Klopfen an der Tür riss sie aus ihrem Gespräch.
    „ Herein.“
    Thistle öffnete die Tür und streckte seinen Kopf ins Zimmer. „Du bist wach!“ Er grinste. „Das wurde aber auch Zeit.“
    Crystal lächelte schwach. Lucthen fragte sich, wie viel von Thistles guter Laune nur aufgesetzt war um Crystals Nerven zu schonen. Immerhin waren das hier seine Leute. Thistle setzte sich an die Kante von Crystals Bett. Eine Weile schwiegen sie, dann schaute Crystal Thistle fragend an. „Was glaubst du, was mit den Seelen der Toten passiert?“
    „ Wir legen unsere Toten in die Erde, aus der sie gekommen sind, damit sie in ihrer Umarmung Ruhe finden. Die lichte Mutter, die die Erde geschaffen hat und uns, ihre Kinder, nimmt sie wieder zu sich.“
    „ Das ist ein tröstlicher Gedanke“, meinte Crystal.
    Thistle runzelte verwirrt die Stirn. „Glaubt ihr an etwas anderes?“
    Lucthen nickte. „Wir verbrennen unsere Toten und streuen ihre Überreste in die Winde. Lucis nimmt sie zu sich in Himmel und Luft, die sie geschaffen hat. Ich denke, es ist nur eine andere Tradition. Im Grunde bedeutet es wohl dasselbe. Schließlich hat die lichte Göttin Himmel und Erde geschaffen.“
    Thistle nickte zufrieden. Er schien die Erklärung zu akzeptieren. Crystal hingegen runzelte die Brauen und Lucthen erahnte ihre Gedanken. Die Schöpfung war aus dem Kampf der Götter entstanden. Himmel und Erde bargen beides in sich. Gut und Böse. Der Magus seufzte innerlich. Es war in Ordnung, dass sich Magi über diese Dinge Gedanken machten und wie man an Corus Beispiel sah, war das sogar gut so. Doch Crystal sollte sich mit

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