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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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sein.«
    »Hilfreich?«, rief er, so laut, dass ich erschrocken zusammenzuckte. Dann zog er ein zerknittertes Blatt Papier aus der Tasche und fing wütend an, es zu zerreißen. Unwillkürlich trat ich ein paar Schritte zurück, denn plötzlich wurde mir bewusst, dass dieser Mann im Grunde ja ein Wildfremder war. Ich hatte einen Wildfremden mit psychischen Problemen in meine Wohnung gebracht. Wie dumm konnte ich denn sein? Er merkte nicht, dass ich von ihm wegrückte.
    »Dieses Ding hier hat mir die ganzen Schwierigkeiten eingebrockt.
Wenn Selbstmordgedanken auftauchen, ruf jemanden von der Notfall-Liste an
, steht da drauf. Und ich hatte Selbstmordgedanken. Als Erste stehst du auf der Notfallliste! Ich hab dich angerufen. Du bist nicht drangegangen. Als Zweite sollte ich meine Freundin anrufen können und als Dritten meinen besten Freund, aber die stehen nicht auf der blöden Liste. Meine Mutter ist tot, mein Vater liegt im Sterben. Also sind beide auch nicht auf der Liste. Sollte das nicht funktionieren, heißt es weiter,
Tu etwas, was dich glücklich macht
.« Er hielt die Fetzen in der Faust. »Essen und Spazierengehen waren schon abgehakt, also hab ich überlegt, was ich sonst noch Glücklichmachendes tun könnte. Da ist mir der Spielplatz eingefallen, ich hab die Kinder lachen hören, und ich dachte, das klingt verdammt danach, als wären sie glücklich, vielleicht werde ich davon ja auch glücklich. Also hab ich mich da eine Stunde hingesetzt und mich nicht besonders glücklich gefühlt, und dann kam dieser Polizist und hält mich für einen Päderasten! Natürlich bin ich sauer geworden. Der Kerl denkt, ich bin ein Perverser, der die Kinder anglotzt! Du kannst deinen verdammten Notfallplan nehmen und ihn dir sonst wohin stecken!« Er ließ die Schnipsel durch die Luft segeln. »Deine Freundin ist von ihrem Freund verlassen worden, ihre Mutter ist gestorben, und dir geht es auch nicht viel besser. Danke, dass du mir die Schönheit des Lebens zeigst.«
    »Okay.« Ich zögerte, versuchte mir einzureden, dass ich keine Angst vor diesem Fremden zu haben brauchte, weil ich ihn eigentlich doch kannte, ich rief mir ins Gedächtnis, wie nett er heute gewesen war, dass er seine romantische Seite gezeigt und Witze gemacht hatte. Angesichts seiner finsteren Wut war dieser freundliche Adam nun jedoch kaum noch vorstellbar. Ich schaute zur Tür. Sollte ich weglaufen? Sollte ich die Polizei rufen, sollte ich den Polizisten erzählen, was auf der Brücke passiert war? Dass Adam sich umbringen wollte? Es gab viele Möglichkeiten, mein Projekt auf der Stelle zu beenden. Denn ich hatte offensichtlich versagt, ich hatte den Karren in den Sand gefahren.
    Aber dann holte ich tief Luft und bemühte mich, meinen hektischen Herzschlag zu beruhigen. Adams Gebrüll hatte mich panisch gemacht, und wenn ich Panik hatte, konnte ich nicht mehr richtig denken. Aber jetzt war er endlich still und sah mich einfach nur an. Ich musste etwas sagen. Etwas Verständnisvolles. Etwas, was keinen weiteren Wutanfall auslöste. Ich würde es nicht aushalten, wenn Adam sich etwas antat. Nicht hier, nicht bei mir – nein, überhaupt nicht.
    Ich schluckte und war selbst überrascht, wie ruhig meine Stimme klang. »Ich kann verstehen, dass du wütend bist.«
    »Natürlich bin ich wütend, verdammt nochmal.« Aber er klang schon gar nicht mehr so zornig. Anscheinend hatte er sich dadurch etwas entspannt, dass ich seine Wut zur Kenntnis genommen hatte. So beruhigte auch ich mich etwas. Vielleicht konnte ich es doch schaffen. Vielleicht konnte ich es noch ein bisschen länger versuchen. Ich wollte ihn nicht aufgeben.
    »Ich weiß, was du tun könntest.« Schnell ging ich um ihn herum in die Küche, holte sechs Eier aus dem Kühlschrank und schrieb, obwohl meine Hand zitterte, mit schwarzem Marker darauf
Sean, Maria, Dad, Lavinia, Familie Basil
und
Christine
. Dann öffnete ich die Schiebetür, die von der Küche in den Garten führte.
    »Los, komm!«, rief ich.
    Er sah mich finster an.
    »Jetzt komm schon«, wiederholte ich fester, gab mir alle Mühe, mich nicht einschüchtern zu lassen und gleich wieder aufzugeben. Ich hatte das Sagen, er musste mir zuhören. Widerwillig folgte er mir.
    »Ich hab hier sechs Eier, auf die ich Namen geschrieben habe, die dich im Moment wütend machen. Schmeiß sie kaputt. Wirf sie, wohin du magst, so fest du magst. Meinetwegen kannst du sie auch in der Hand zerquetschen. Lass deine Wut einfach raus, befrei dich von ihr.« Ich

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