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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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beängstigend wirkender Mann in einer schwarzen Lederjacke stieg aus. Er war groß und breit und machte überhaupt nicht den Eindruck, als freue er sich, uns zu sehen. Und auch die anderen drei Männer, die Schulter an Schulter eng gedrängt auf dem Rücksitz saßen und sich nun zu uns umdrehten, wirkten extrem unfreundlich. Dann blickten die Männer im einen Auto zu denen im anderen hinüber, alle schüttelten mit finsterer Miene die Köpfe und zuckten die Achseln.
    »Äh, Adam«, sagte ich nervös.
    Aber Adam hörte mich gar nicht, weil er in ein Kacka-Gespräch mit Alicia vertieft war.
    »Adam!«, wiederholte ich etwas eindringlicher, und jetzt blickte er tatsächlich auf.
    Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der große Mann mit einem Hurling-Schläger auf uns zukam.
    »Fahr zurück«, rief Adam. »Fahr zurück, Christine.«
    »Nein! Links!«, rief Alicia, die dachte, wir spielten immer noch ihr Spiel.
    »Christine!«
    »Ich versuch es doch!«, rief ich und ruckelte an der Gangschaltung, weil ich in meiner Panik den Rückwärtsgang nicht finden konnte.
    »Christine!«, rief Adam wieder.
    Der große Mann machte noch einen Schritt auf das Auto zu und nahm das »Zu verkaufen«-Schild auf der Windschutzscheibe in Augenschein, auf dem meine Handynummer angegeben war. Dann sah er mir direkt ins Gesicht und holte aus. Ich trat das Gaspedal durch, und wir sausten mit einem solchen Ruck rückwärts, dass Adam mit voller Wucht gegen die Sitzlehne geschleudert wurde. Leider hinderte das den großen Mann aber nicht daran, uns mit drohend erhobenem Schläger zu verfolgen. Ich hielt den Blick nach hinten gerichtet und schaffte es auch, in einer einigermaßen geraden Linie weiterzufahren, aber dann wurde das Sträßchen plötzlich furchtbar kurvig, was ich vorhin, abgelenkt von meinem Telefongespräch, überhaupt nicht bemerkt hatte.
    »Verdammt, da sind noch mehr«, sagte Adam, und als ich mich kurz wieder nach vorn wandte, sah ich drei weitere Männer aus dem einen Auto steigen. »Pass lieber auf, wo du hinfährst!«, brüllte Adam.
    »Ach du Sch–…«, begann ich zu fluchen, aber dann fiel mir Alicia ein. »Kacka«, verbesserte ich mich, »Ach du Kacka, Kacka, Kacka, Kacka.«
    Alicia heulte vor Lachen und stimmte mit ein: »Kacka! Kacka! Kacka!«
    »Fahr, so schnell du kannst«, sagte Adam.
    »Das ist schwierig bei den verfluchten Kurven«, wandte ich ein, als ich schon wieder mit einem Busch kollidierte.
    »Ich weiß, aber konzentrier dich bitte. Und fahr schneller.«
    »Werden wir immer noch verfolgt?«
    Adam antwortete nicht.
    »Werden wir verfolgt?«
    Ich konnte nicht anders, ich musste es wissen, und als ich nach vorn schaute, sah ich, dass der Wagen mit den getönten Scheiben uns dicht auf den Fersen war. »O mein Gott!«
    »Warum fahren wir rückwärts?«, fragte Alicia und hörte auf zu lachen, wahrscheinlich weil sie die Panik nun doch spürte. Aber dann entdeckte ich eine Einfahrt, in der ich wenden konnte, was ich recht fix und geübt hinbekam, trat dann wieder aufs Gaspedal und bog mehrmals, von Alicias Befehlen angefeuert, rechts und links ab. Zum Glück merkte sie nicht, dass ich ihre Anweisungen nur teilweise befolgte. Als wir endlich in eine Wohngegend mit belebten Straßen kamen, drosselte ich das Tempo, blieb aber bei meiner Taktik und vollführte zur Sicherheit noch ein paar willkürliche Wendungen in unterschiedliche Richtungen.
    »Okay, ich glaube, jetzt kannst du anhalten«, meinte Adam, als wir zum dritten Mal einen Kreisverkehr umrundeten. »Sie sind nicht mehr hinter uns.«
    »Huiiiiiiii, mir ist schwindlig«, zwitscherte Alicia.
    »Und ich muss mich übergeben«, sagte Adam.
    Ich blinkte und verließ den Kreisverkehr.
    Als wir Alicia zu Hause absetzten, musste ich mir alle Mühe geben, Brenda zu erklären, warum Alicia mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rückwärts durchs Haus raste, dabei aufgeregt »Zurück!« schrie und überall aneckte.
    »Und, Adam, findest du, dass die Methoden meiner Schwester dir helfen, das Leben zu genießen?«, fragte Brenda vertraulich, setzte sich an den Tisch und zog einen Stuhl für ihn heran, auf ihre unnachahmliche Art, die keinen Widerspruch duldete.
    »Bisher sind wir essen gegangen, haben einen Spaziergang im Park gemacht und sind mit einem Kind durch die Gegend gefahren.«
    »Aha. Wie war das Essen?«
    »Hinterher hatte ich Bauchschmerzen, um ehrlich zu sein.«
    »Interessant. Und der Park?«
    »Da hat man mich verhaftet.«
    »Du bist nicht verhaftet

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