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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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im Arm. Dann sagte sie verlegen: »Tut mir leid, meine Geschichten interessieren Sie ja sicher nicht, und Sie haben bestimmt noch andere Aufträge. Wo soll ich unterschreiben?«
    »Maria, ich bin Christine. Wir haben telefoniert.«
    »Christine …« Sie legte die Stirn in Falten, dann fiel der Groschen. »Oh. Christine. Ist das Ihr Name? Sind Sie die, die an Adams Handy gegangen ist?«
    »Ja, genau, die bin ich.«
    »Oh.« Maria musterte mich von oben bis unten und bildete sich in Sekundenschnelle eine Meinung. »Ich habe nicht gedacht, dass Sie so … ich meine, am Telefon haben Sie viel älter geklungen.«
    »Oh.« Ich freute mich, obwohl ich genau wusste, wie albern das war.
    Unbehagliche Stille trat ein.
    »Und das hat er wirklich für mich gepflückt?«
    »Aber ja. Er ist ins Wasser gesprungen, obwohl es eiskalt war. Und natürlich ist er patschnass geworden. Seine Lippen waren ganz blau und so«, antwortete ich und spürte einen Schnupfen aufkommen.
    »Er ist verrückt«, meinte Maria kopfschüttelnd.
    »Ja. Vor allem nach Ihnen.«
    »Hat er das gesagt? Liebt er mich immer noch?«
    Ich nickte. »Ja, das tut er.« Und aus irgendeinem Grund war meine Kehle plötzlich wie zugeschnürt. Vielleicht erneut mein schlechtes Timing. Ich räusperte mich. »Ich fand ja, er hätte ein paar Blumen mitschicken sollen, aber er hat auf diesem hier bestanden. Ich weiß nicht, ob das irgendeine Bedeutung für Sie hat.«
    Maria blickte auf das Seerosenblatt hinunter, und erst jetzt bemerkte sie die winzigen, in rote Folie verpackten Pralinen in Lippenform. Adam hatte sie noch in letzter Minute, ehe ich das Gebäude betrat, auf das Blatt gelegt, und auf einmal begriff ich. Es waren die gleichen Pralinen, die ich im Gresham Hotel auf dem Bett vorgefunden hatte.
    »Meine Güte«, flüsterte Maria. Sie wollte die kleinen Dinger anfassen, konnte das mächtige Seerosenblatt aber nicht mit einer Hand festhalten.
    Ich nahm es ihr ab, und nun konnte sie die winzigen Lippen genauer untersuchen.
    »Ich kann nicht glauben, dass immer noch welche übrig waren. Wissen Sie, woher sie kommen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Adam hat sie für mich in dem Jahr gemacht, als wir uns kennengelernt haben. Rote Lippen sind, na ja, irgendwie mein Markenzeichen.« Sie begann, die Folie abzumachen, und als tatsächlich Schokolade zum Vorschein kam, lachte sie. »Sie sind echt!«
    »Adam weiß, wie man Pralinen macht?« Ich lachte. Zwar durfte ich mir meine Zweifel eigentlich nicht anmerken lassen, wenn Maria unbedingt daran glauben wollte, aber das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen.
    »Na ja, natürlich nicht persönlich, aber die Firma«, antwortete sie, während sie die kleinen Dinger weiter untersuchte. »Sie waren ein Prototyp und sollten gar nicht auf den Markt kommen. Ich dachte, wir hätten sie alle aufgegessen.«
    »Die Firma …?«, wiederholte ich fragend und versuchte zu verstehen, wie das alles zusammenhing.
    »Adam hat sie für mich entworfen. Er hat sie von den Leuten bei
Basil’s
für mich anfertigen lassen, mit Nüssen und Mandeln, weil er immer gesagt hat, ich bin eine verrückte Nuss.« Maria lachte, aber es hörte sich an, als bliebe ihr das Lachen im Hals stecken, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »O Gott, Entschuldigung«, stieß sie hervor, drehte sich um, so dass die Frauen am Empfang sie nicht sehen konnten, und fächelte sich Luft zu.
    Ich stand leicht unter Schock, versuchte aber, möglichst cool zu bleiben. Natürlich hätte ich Maria ausfragen können, um mehr über Adam zu erfahren, aber aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass sie merkte, wie wenig ich ihn kannte. Wieder einmal hinderte meine Unsicherheit mich daran, meine Aufgabe hundertprozentig zu erfüllen.
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Es ist manchmal nicht leicht, sich an schöne Zeiten zu erinnern. Aber er wollte sie Ihnen ins Gedächtnis rufen.«
    Maria nickte. »Richten Sie ihm bitte aus, dass ich mich sehr gut erinnern kann.«
    »Er ist immer noch da, wissen Sie«, erwiderte ich ernst. »Er ist noch genauso lustig und spontan, wie Sie ihn in Erinnerung haben. Vielleicht nicht ganz genauso wie damals, als Sie sich kennengelernt haben. Vielleicht ist das gar nicht möglich. Aber mich bringt er jedenfalls sehr oft zum Lachen.«
    Maria musterte mich. »Ach ja?«
    Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen stieg. Bestimmt war die Wollmütze daran schuld und dass ich aus der Kälte so unvermittelt in das stickig warme

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