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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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fragte er leise.
    Sie nickte stumm.
    Die erste Berührung war sanft und behutsam - genau so, wie Nell sie brauchte. Und Silvan versuchte nicht, sich ihr aufzudrängen, sondern ging mit ihr um, als wäre sie aus feinstem Porzellan. Er hauchte Küsse auf ihre Lippen, ihre Nase, das Kinn, dann erneut auf ihren Mund und die Mundwinkel.
    Schließlich zog er sich zurück und betrachtete sie ernst.
    Sie lächelte versuchsweise.
    Sein zweiter Kuss war warm und ermutigend. Beim dritten tanzte ein Teil von ihr, den sie längst für abgestorben gehalten hatte, einen fröhlichen schottischen Rundtanz. Sie wusste wieder, wie man einen Mann küsste, als hätte sie nie damit aufgehört. Und er seinerseits hatte es auch nicht vergessen.
    Der fünfte Kuss war hungrig und leidenschaftlich.
    Schließlich sagte er leise: »O Nellie, ich möchte dir eine Frage stellen. Und wenn ich neugierig bin, sei’s drum. Wir haben all die Jahre immer ganz offen miteinander geredet. Würdest du mir erzählen, was dir in der Nacht widerfahren ist, in der ich dich gefunden habe?«
    Als ihr die Tränen in die Augen traten, nahm er sie in die Arme und hielt sie fest.
    »Aber, aber, mein Mädchen«, flüsterte er. »Ich war viel zu lange ein Narr. Ich hätte dir vieles sagen müssen, aber ich hatte ... Angst.«
    »Angst?«, wisperte Nell ungläubig. »Wovor könnte Silvan MacKeltar Angst haben?«
    »Oh, die Liste ist endlos - ich fürchte mich vor so vielem. Aber in diesem Fall hatte ich Angst, dir den Schmerz nicht nehmen zu können. Dass ich dein Herz noch mehr beschweren würde und du fortgehen könntest. Die Jungs liebten dich so sehr. Dass du mich für eigenartig halten würdest...«
    »Du bist wirklich eigenartig, Silvan«, erwiderte Nell ernst.
    Er seufzte. »Ich hatte Angst, dass du mich nicht lieben kannst, Nell.«
    Worte, die sie nicht auszusprechen wagte, bebten auf ihren Lippen. Worte, die sie erschreckten und ihr Herz erneut verletzbar machten.
    Sie gab diese Worte an ihn weiter, indem sie ihre Lippen still auf seine drückte, in der Hoffnung, dass die Botschaft durch diesen Kuss sein Herz erreichte.
     
    Dutzende Kerzen leuchteten im Schlafgemach des Laird.
    Drustan hatte sie so oft geliebt, dass Gwen nicht mehr mitgezählt hatte. Ihr Körper fühlte sich von all seinen Küssen köstlich wund an. Im Schein der Kerzen schimmerte seine Haut wie Gold und sein Haar wie poliertes Ebenholz. Sie betrachtete ihn voller Bewunderung. Endlich hatte sie ihren Drustan wieder. Sie konnte es immer noch nicht glauben.
    »Du hast gesagt, du würdest mich rannehmen, bis mir die Beine abfallen. Das hast du wirklich ernst gemeint, wie?«, neckte sie ihn und fragte si ch, ob sie morgen überhaupt ei nen Schritt würde gehen können.
    »Bei Amergin, Gwen, es hat mich schier umgebracht, zu- Zusehen, wie du hier in der Burg herumläufst. Ich war besessen von dir. So aufmerksam, wie du mir aufgelauert hast, habe ich dich beobachtet. Und wenn du damit aufgehört hättest, hätte ich wahrscheinlich umgekehrt angefangen, dir nachzustellen.«
    »Schade, dass ich das nicht wusste. Ich hatte es gründlich satt, mich selbst zu erniedrigen.«
    Er zuckte zusammen, legte sich auf sie und stützte sich auf die Ellbogen. Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr und flüsterte. »O mein Mädchen, vergib mir.«
    »Was? Dass du ein mittelalterlicher Sturkopf bist und dich geweigert hast, mir sofort Glauben zu schenken?«
    »ja, das und vieles andere mehr«, sagte er traurig. »Dass ich dich nicht besser auf alles vorbereitet habe, dass ich dir nicht vollkommen vertraut habe, aus Angst...«
    »Ich verstehe, warum du es nicht getan hast«, schnitt sie ihm sanft das Wort ab. »Nell hat mir von deinen drei Verlobungen erzählt. Sie sagte, die Mädchen hätten sich vor dir gefürchtet. Da ist mir klar geworden, dass du dich mir nicht anvertraut hast, weil du dachtest, ich würde dich dann verlassen.«
    »Ich hätte dich besser kennen müssen.«
    »Um Himmels willen«, protestierte sie, »du bist aus tiefem Schlaf aufgewacht und musstest feststellen, dass du beinahe fünfhundert Jahre in dieser Höhle gelegen hast. Außerdem habe ich dir auch nicht immer vertraut«, fügte sie hinzu.
    »Ich habe dir nicht gezeigt, dass ich ein schlaues, intelligentes Mädchen bin. Wenn ich ehrlicher gewesen wäre, wärst du es vielleicht auch gewesen.«
    »Verbirg deine Klugheit nie mehr vor mir! Das ist eine der Eigenschaften, die ich an dir bewundere. Aber, Gwen, es gibt da noch mehr, wofür ich dich

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