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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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heiraten und glücklich miteinander werden konnten. Diesen Plan hatte sie am Nachmittag geschmiedet, bis ins kleinste Detail. Sie wusste sogar schon, wie ihr mittelalterliches Hochzeitskleid aussehen sollte. Sie hätte nichts dagegen, im sechzehnten Jahrhundert zu bleiben. Wenn sie mit ihm zusammen sein konnte, würde sie gern auf ihre Starbucks, die Tampons und eine heiße Dusche verzichten. Was machte es schon, wenn sie sich die Beine nicht mehr rasieren konnte? Außerdem hatte Drustan scharfe Dolche, und irgendwann würde sie lernen, sich ohne Schnitte zu rasieren. Ja, sie würden ein einfaches Leben führen, aber es gab nichts, was sie verlockte, in ihre Zeit zurückzukehren.
    Gar nichts. Nicht die kleinste Winzigkeit.
    Nur Leere und Einsamkeit.
    Tränen brannten in ihren Augen. Sie ließ den Kopf sinken und versteckte ihr Gesicht hinter Haaren. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr nicht mehr geweint hatte, und jetzt würden ihr die Tränen auch nicht weiterhelfen. »Es wird nicht so kommen«, flüsterte sie bedrückt.
    Du darfst nicht zulassen, dass sein Clan vernichtet wird, egal welchen Preis du dafür zahlen musst, meldete sich ihr Herz zu Wort.
    Nach einer Weile drehte sie sich um und sah Drustan an. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter - ihr war bewusst, dass sie nicht tatenlos Zusehen konnte, wie er entführt und seine Familie vom Aussterben bedroht wurde. Auch nicht, wenn es sie selbst in Stücke riss.
    So viel zur Liebe, dachte sie traurig.
    »Drustan«, sagte sie so ruhig, wie es ihr möglich war, während sich ihr Inneres regelrecht auflöste. »Das Letzte, was du in der Zukunft zu mir gesagt hast, war, dass ich dir die ganze Geschichte erzählen und dir irgendetwas zeigen soll. Dieses Irgendetwas war vermutlich mein Rucksack, in dem ich Sachen aus meinem Jahrhundert hatte, die dich überzeugt hätten ...«
    »Zeig ihn mir«, verlangte er.
    »Ich kann nicht«, antwortete sie hilflos. »Er ist verschwunden.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«
    Sie biss sich auf die Lippe, um nicht aufzuschreien. »In der Zukunft schienst du zu denken, du würdest klug genug sein, um mir zu glauben. Aber ich merke allmählich, dass dir dein zukünftiges Selbst mehr zugetraut hat, als du verdienst.«
    »Sei still und nimm von weiteren Beleidigungen Abstand, Mädchen. Du ziehst den Zorn des Laird auf dich, der dir Obdach bietet.«
    Gott im Himmel, da hat er Recht, schoss es ihr durch den Kopf. Sie war von ihm abhängig. Sie war keineswegs dumm, aber auch einer Physikerin würde es schwer fallen, sich im schottischen Mittelalter durchzuschlagen. Und wenn er ihr niemals glaubte? »Ich sehe, dass du mir die Geschichte nicht abnimmst, aber selbst wenn du mir nicht glaubst, musst du etwas unternehmen«, beschwor sie ihn. »Du kannst nicht zulassen, dass Dageus deine Verlobte holt. Bitte, ich flehe dich an, verschieb diese Hochzeit.«
    Er runzelte die Stirn, »Ach komm, sprich es doch aus, Mädchen. Bitte mich, dich zu heiraten. Ich werde Nein sagen, und du kannst dorthin verschwinden, wo du hergekommen bist.«
    »Ich bitte dich nicht, die Hochzeit zu verschieben, damit du mich heiratest. Sondern weil Dageus und deine Verlobte ums Leben kommen, wenn du nichts unternimmst. In meiner Zeit hast du mir erzählt, dass Dageus bei einem Kampf zwischen den Montgomery und den Campbell gefallen ist, als er auf dem Rückweg von den Elliott war. Und dass du verlobt warst, deine Verlobte aber gestorben sei. Ich glaube, sie ist wie Dageus auf der Reise hierher ums Leben gekommen. Deiner Ansicht nach hat Dageus den Montgomery geholfen, weil sie in der Unterzahl waren. Wenn er in diesen Kampf verwickelt wird, werden beide umkommen. Spätestens dann würdest du mir glauben, nicht wahr? Wenn ich dir ihren Tod vorausgesagt habe. Lass es nicht so weit kommen, der Preis ist zu hoch. Ich habe gesehen, wie sehr du trauerst ...« Sie brach ab.
    Zu viele unterschiedliche Gefühle spülten über sie hinweg: Fassungslosigkeit, weil er ihr nicht glaubte. Schmerz, weil er einer anderen versprochen war. Erschöpfung nach all den Strapazen und Anstrengungen.
    Sie bedachte ihn mit einem flehentlichen Blick; dann lief sie in ihr Zimmer, wo sie wie ein Häuflein Elend in sich zu sammensank.
    Drustan starrte die Tür an, die sich hinter ihr geschlossen hatte. Ihr Flehen um die Sicherheit seines Bruders hatte so aufrichtig geklungen, dass ihm Schauer über den Rücken gelaufen waren und er das gespenstische Gefühl

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