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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte, ihre Voraussagen seien ihm irgendwie vertraut.
    Dabei konnte das alles doch gar nicht wahr sein, beruhigte er sich. Viele der alten Legenden deuteten an, dass die Steine als Tor zu fremden Orten genutzt wurden - Legenden, die sich über Jahrhunderte erhalten hatten. Wahrscheinlich hatte sie etwas dergleichen gehört und in ihrer Verrücktheit eine Geschichte zusammengedichtet, die nur durch Zufall ein Körnchen Wahrheit enthielt. War das Jungfrauenblut gefälscht? Möglicherweise war sie schwanger und brauchte einen Mann, der für sie und das Kind sorgte ...
    Ja, er konnte die Steine als Tor benutzen und Reisen unternehmen - so viel stimmte. Aber alles andere roch nach Lüge. Falls er jemals in die Zukunft geraten war, hätte er sich anders verhalten. Niemals hätte er ein kleines Mädchen durch die Steine geschickt. Und er konnte sich beim besten Willen keine Situation vorstellen, in der er einem Mädchen die Unschuld nahm; er hatte sich geschworen, nie bei einer Jungfrau zu liegen, es sei denn in seinem Ehebett. Und er hätte sie niemals aufgefordert, seinem früheren Selbst eine solche Geschichte zu erzählen, und erwartet, dass er ihr glaubte.
    Großer Gott, dieser Wirrwarr von einem zukünftigen und einem vergangenen Selbst kann einem wirklich Kopfschmerzen bereiten!, dachte er und rieb sich die Schläfen.
    Nein, wenn er in eine solche Situation geriete, würde er einfach zurückkommen und die Dinge selbst geraderücken. Drustan MacKeltar war zu unendlich viel mehr fähig, als sie auch nur ahnte.
    Es war unnötig, sich über diese Frau aufzuregen. Sein einziges Problem war, dass er seine Finger bei sich behalten musste, weil sie, geistesgestört oder nicht, heftiges Begehren in ihm weckte.
    Dennoch überlegte er, ob er Dageus morgen einen Wachtrupp mitgeben sollte. Möglicherweise war das Land doch nicht so friedlich, wie es von der Höhe des MacKeltar-Ber ges aussah.
    Kopfschüttelnd ging er zur Tür vom Boudoir, schob den Riegel auf seiner Seite vor und verwehrte so der kleinen Engländerin den Zugang zu seinem Gemach. Dann nahm er einen Schlüssel aus einem Fach am Kopfende seines Bettes und versperrte auch ihre Tür zum Flur. Nichts sollte seine Hochzeit gefährden - schon gar nicht ein kleines Mädchen, das unbeaufsichtigt herumgeisterte und herumerzählte, er hätte ihr die Jungfräulichkeit genommen. Sie würde sich nur in Begleitung seines Vaters oder von ihm selbst bewegen dürfen.
    Und Dageus würde er auf keinen Fall auch nur in ihre Nähe lassen.
    Drustan drehte sich auf dem Absatz um und ging den Korridor entlang.
    Gwen lag zusammengerollt auf dem Bett und weinte. Sie schluchzte, vergoss heiße Tränen, bis ihre Nase geschwollen war und sich schlimme Kopfschmerzen bemerkbar machten.
    Kein Wunder, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr nicht mehr geheult hatte; es tat nämlich sehr, sehr weh. Sie hatte nicht geweint, als ihr Vater drohte, nie wieder ein Wort mit ihr zu sprechen, wenn sie nicht zu Triton Corp zurückging und ihre Forschungen beendete. Vielleicht strömten jetzt auch die damals angestauten Tränen.
    Die Konfrontation mit Drustan war schrecklicher gewesen, als sie es sich vorgestellt hatte. Er war verlobt. Wenn sie Dageus vor seinem Schicksal bewahrte, rettete sie auch das Leben von Drustans zukünftiger Frau. Ihr überaktives Gehirn beschwor qualvolle Bilder von Drustan mit Anya Elliott im Bett herauf. Dabei spielte es gar keine Rolle, dass sie nicht wusste, wie Anya Elliott aussah. Nach allem, was sich ereignet hatte, war ihr irgendwie klar, dass Anya das genaue Gegenteil von ihr sein musste: groß, schlank, langbeinig. Und Drustan würde die hoch gewachsene Mrs. MacKeltar so berühren und küssen, wie er Gwen im Steinkreis geküsst und berührt hatte.
    Gwen kniff die Augen zusammen und stöhnte; aber die schrecklichen Bilder blieben. Also riss sie die Augen wieder auf. Konzentrier dich, rief sie sich zur Ordnung. Du hast schließ - lieh nichts davon, wenn du dich quälst; im Moment hast du größere Probleme zu lösen.
    Drustan glaubte ihr kein einziges Wort.
    Wie konnte das sein? Sie hatte genau das getan, was er von ihr verlangt hatte - sie hatte ihm alles erzählt. Sie war davon ausgegangen, dass er die Logik darin erkennen würde. Aber der Drustan aus dem sechzehnten Jahrhundert war nicht der Mann, für den ihn der Drustan aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert gehalten hatte. Das wurde ihr allmählich klar. Sie überlegte, wie viel ihr Rucksack bewirkt hätte.
    Ja. Sie

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