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Die Liebe des Kartographen: Roman

Die Liebe des Kartographen: Roman

Titel: Die Liebe des Kartographen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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weh … Er kroch noch näher an sie heran und wusste: Hätte sie jetzt ein Rudel hungriger Wölfe überfallen – er hätte Xelia mit seinen bloßen Händen verteidigt!
    Als ob sie seinen inneren Aufruhr bis in den Schlaf spüren könnte, drehte sie sich zu ihm um. Die Augen halb geöffnet, schlangen sich ihre Arme um seinen Leib, bis kein Bogen Pergament mehr zwischen sie gepasst hätte. Wieder ihr leises Aufseufzen.
    Auf einmal war die Kälte in dem zugigen Loch wie weggeblasen. Philip hatte das Gefühl, als hätte ihrer beider Körperwärme ein Feuer entzündet, dessen Flammen lichterloh brannten. Seine Hände wanderten an Xelias Körper auf und ab, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Sie wühlten sich durch die groben Stofffalten ihres Mantels, schoben das abgewetzte Material ihres Leibchens nach oben, bis er ihre nackten Brüste spürte. Der kalte Lufthauch, der mit seinen Händen unter die Decke gekrochen war, ließ ihre Warzen wie Bergspitzen in die Höhe streben. Sanft begann er sie zu kneten, zu reiben, sie wie eine Murmel zwischen seinen Fingern hin und her zu bewegen. Er spürte, wie sich Xelias Unterleib daraufhin noch stärker an ihn drängte.
    In dem Augenblick lösten sich seine Sorgen von zuvor in Luft auf. Seine rechte Hand wanderte nach unten, bis sie an ihrem störrischen Schamhaar angelangt war. Sofort hob sich ihm das haarige Dreieck entgegen. Er ließ seine Hand darüber kreisen, bis die Reibung eine leichte Wärme erzeugte. Ob sie immer noch schlief? Er wusste es nicht und wollte nichts tun, was sie im wachen Zustand vielleicht nicht gemocht hätte. Andererseits … ihr Körper sprach eine eindeutige Sprache. Probeweise fuhr er mit seinem Zeigefinger in den warmen, feuchten Schlitz, der sich ihm zwischen dem Haargekräusel wie eine aufgeplatzte Pflaume präsentierte.
    Ihr Stöhnen wurde lauter, beharrlicher, und Philip glaubte, selbst platzen zu müssen, so prall und groß und steif fühlte sich sein Glied an. Das Bedürfnis, in sie einzudringen, überwältigte ihn fast, doch gleichzeitig waren da ihre rhythmischen Bewegungen, die sein Zeigefinger ausgelöst hatte … Er kam sich sehr männlich vor, sehrforsch, und er war zugleich ein wenig über sich erstaunt, als seine Finger ihre weiche, warme Öffnung erforschten. Heiße Ströme überliefen ihn von der Kopfhaut bis in die Zehenspitzen.
    Und dann schob sich Xelias Leib über den seinen. Als wären sie füreinander gemacht, passten sich ihre Leiber einander an, wogten in einem immer schneller werdenden Takt. Weiche Haut rieb sich an rauer, runde Brüste schmiegten sich an seinen festen Oberkörper. Fast gleichzeitig zerrissen ihre Schreie die kalte Luft. Philip sah mit einem Auge Alois’ erstaunten Blick und hätte am liebsten laut herausgelacht. Vor Freude! Vor Verliebtheit! Vor Sattheit! Doch er unterdrückte sein Lachen, das Xelia vielleicht falsch aufgefasst hätte, und nahm sie in den Arm wie ein Kind.
    Â»Schlaf gut!«, waren die einzigen Worte, die sie zu ihm sagte, und er nickte im Dunkeln dazu. Er spürte, wie ihr Leib wieder schwer wurde, dann war sie wieder eingeschlafen.
    Das Lächeln war von seinen Lippen noch nicht verschwunden, als plötzlich alles wiederkehrte: Die Spielleute und ihre lächerliche Posse. Die atemlos stille Menge, die sich auf dem unebenen Rüdlinger Flecken um die kleine Gruppe gedrängt hatte, um der Mär über die mordlüsterne Gerberstochter zu lauschen. Philip hatte seine Ellbogen einsetzen müssen, um ebenfalls etwas sehen und hören zu können. Die mürrischen Blicke der Leute bei seinen Remplern waren ihm gleich gewesen. Er hätte einen niedergeschlagen, wenn’s hätte sein müssen! Auch den Schmied hatte er stehen sehen – wahrscheinlich hatte er deswegen keine Zeit fürs Beschlagen gehabt –, und er schien sich wie alle andern köstlich zu amüsieren: Zwei Männer, einer als Weib verkleidet mit einer Perücke aus Flachs, hatten Xelias Geschichte gespielt! »Wir können uns nicht mehr sehen, du holde Maid«, hatte der eine gerade in weinerlichem Ton gejammert, woraufhin der mit der Flachsperücke eine Grimasse gezogen und die Arme in die Hüfte gestemmt hatte. »Du wagst es, mir das zu sagen?«, schrie er sein Gegenüber an und knüppelte ihn dann mit einem Prügel nieder.

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