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Die Liebe des letzten Tycoon

Die Liebe des letzten Tycoon

Titel: Die Liebe des letzten Tycoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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er machte ein Geheimnis daraus, aber ich weiß, dass er in jenem Monat ein paarmal ohnmächtig geworden ist, Vater hat es mir erzählt. Prinz Agge ist mein Gewährsmann für den Lunch in der Kantine, bei dem Stahr ihnen eröffnete, dass er die Absicht hatte, einen Film zu machen, bei dem sie Geld verlieren würden – was im Hinblick auf die Männer, mit denen er es zu tun hatte, und angesichts der Tatsache, dass er ein großes Aktienpaket besaß und einen Vertrag mit Gewinnbeteiligung hatte, schon etwas heißen wollte.
    Viele Dinge habe ich von Wylie White, und die halte ich für glaubhaft, denn er konnte sich – in einer Mischung aus Neid und Bewunderung – intensiv in Stahr hineinfühlen. Ich selbst war damals bis über beide Ohren verliebt, deshalb soll sich auf all das jeder den Reim machen, den er mag.

[114] 10
    Frisch wie der Morgen – so meinte ich zumindest – fuhr ich eine Woche später zu ihm. Als Wylie mich abholte, hatte ich mich in Reitsachen geworfen, damit es so aussah, als wäre ich seit dem frühen Morgen durch den Tau geritten.
    »Ich werde mich heute Vormittag vor Stahrs Wagen werfen«, sagte ich.
    »Nimm doch den hier«, schlug er vor. »Es ist einer der besten Wagen, die Mort Flieshacker jemals gebraucht verkauft hat.«
    »Nicht um alles in der Welt«, tönte ich wie ein Buch. »Auf dich wartet eine Frau im Osten.«
    »Die ist Vergangenheit. Du hast eine einzige Trumpfkarte, Celia, und das ist dein Selbstwertgefühl. Glaubst du, irgendwer würde dich anschauen, wenn du nicht Pat Bradys Tochter wärst?«
    Schmähungen treffen uns nicht so wie damals unsere Mütter. Nichts – keine Bemerkung unserer Altersgenossen – geht uns noch unter die Haut. Sie sagen dir, dass du dir nichts dabei denken sollst, wenn sie nicht dich, sondern dein Geld heiraten wollen, oder du sagst es ihnen. Alles ist einfacher. Oder etwa nicht?
    Aber als ich das Radio anstellte und der Wagen zu The [115] Thundering Beat of My Heart den Laurel Canyon hochbretterte, dachte ich mir, dass er mit dieser Behauptung wohl doch nicht recht hatte. Ich hatte ein hübsches Gesicht, allenfalls ein bisschen zu rund, streichelzarte Haut wie aus der Seifenreklame, ich hatte schöne Beine und keinen BH nötig. Was ich nicht habe, ist ein sanftes Gemüt, aber das braucht mir einer wie Wylie nicht vorzuhalten.
    »Findest du nicht, dass es clever ist, ihn vormittags zu besuchen?«, fragte ich.
    »Ein Vormittagsbesuch bei dem meistbeschäftigten Mann in ganz Kalifornien? Ja, er wird überglücklich sein. Warum weckst du ihn nicht früh um vier?«
    »Das ist ja der springende Punkt. Abends ist er müde, da war er den ganzen Tag mit Leuten zusammen, von denen manche gar nicht mal so hässlich sind. Wenn ich vormittags komme, bringe ich ihn auf neue Gedanken.«
    »Find ich nicht gut. Es ist schamlos.«
    »Was würdest du tun? Und sei nicht ordinär.«
    »Ich liebe dich«, sagte er nicht sehr überzeugend. »Ich liebe dich mehr als dein Geld, und das will was heißen. Vielleicht würde dein Vater mich zum Projektleiter machen.«
    »Ich könnte den erfolgreichsten Skull-and-Bones-Anwärter kriegen und in Southampton wohnen.«
    Ich drehte an der Skala herum und bekam entweder Gone oder Lost rein. In diesem Jahr gab es gute Songs. Die Musik hatte sich verbessert. Als ich jung war, während der Wirtschaftskrise, war sie nicht so toll, die besten Stücke waren aus den zwanziger Jahren, wie Benny Goodmans Blue Heaven oder Paul Whitemans When Day is Done. Nur die Bands waren erträglich. Jetzt gefällt mir fast alles, nur nicht Little [116] Girl, You’ve Had a Busy Day, wenn Vater es singt, um damit ein sentimentales Vater-Tochter-Gefühl zu schaffen.
    Weder Lost noch Gone passten zu meiner Stimmung, ich versuchte es noch mal und erwischte Lovely to Look At. Solche Texte lass ich mir gefallen. Ich sah zurück, als wir über den Kamm der Hügelkette fuhren. Die Luft war so klar, dass man auf dem zwei Meilen entfernten Sunset Mountain die Blätter erkennen konnte. Unfassbar, denke ich manchmal: nur Luft, schlicht und einfach Luft, mit nichts dazwischen. »Lovely to look at – de-lightful to know-w-w« , sang ich.
    »Willst du Stahr was vorsingen?«, fragte Wylie. »Dann bau doch bitte eine Zeile ein, dass ich ein guter Projektleiter bin.«
    »Hier geht’s nur um Stahr und mich«, sagte ich. »Er wird mich anschauen und denken: ›Ich habe sie noch nie richtig gesehen.‹«
    »Die Zeile ist dieses Jahr bei uns nicht angesagt«, meinte Wylie.
    »Dann

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