Die Liebe eines Klon
nicht mehr wusste, wer er war, konnte ihn dieses Stück Papier davon überzeugen, dass er nicht verrückt, sondern geklont war.
Kapitel 62 : Lisa bei Karl
In den nächsten Tagen war Lisa voll und ganz damit beschäftigt Petes Mutter auf den bevorstehenden Ausflug vorzubereiten. Sie schrieb einen Brief, auf Karls PC, mit dem Inhalt: „Sie haben gewonnen!”, u.s.w. Sie telefonierte mit ihr, mit verstellter Stimme, und erkundigte sich nach dem schnellst möglichstem Termin. Wie erwartet sträubte die alte Dame sich zuerst, und es bedurfte einiger weiterer Telefonate um sie umzustimmen. Doch dann war es endlich so weit, am kommenden Wochenende sollte sie mit dem Zug in die Berge fahren. Karl und Lisa wollten zusammen zu seinem Bruder fahren, den Schlüssel für das Ferienhaus abholen, alles weitere vorbereiten und Karl sollte ihn ihr dann, am Bahnhof, übergeben.
Lisa grübelte jede freie Minute über die neuen Informationen, die ihr Pete berichtet hatte. Wie viele Akten hatte sie gesehen? Es mussten Hunderte gewesen sein. Sie konnte sich nicht vorstellen, das Georg so viele Menschen über sein tun informiert hatte. Wahrscheinlicher war, dass er ohne ihr Wissen die nötigen Untersuchungen und Vorbereitungen getroffen hatte, um sie bei Bedarf klonen zu können. Oder sollte er vielleicht nicht einmal auf ihre Zustimmung warten? Alles war möglich! Umso mehr sie darüber nachdachte, umso sicherer wurde sie, dass Petes Entscheidung, die Akten zu vernichten richtig war. Dennoch machte sie sich große Sorgen um seine Sicherheit. Er hatte noch nie einen Brand gelegt. Wie gut kannte er sich in den Kellerräumen aus? Konnte er einschätzen wie viel Zeit ihm bleiben würde, um sich in Sicherheit zu bringen? Sie selbst war dort unten nur durch die Idee mit den Kreidepfeilen zurechtgekommen. Und noch etwas verursachte ihr Bauchschmerzen. Es war etwas in seinen Augen, als hätte er ihr nicht all seine Gedanken, seine Bedenken, die er mit sich herumschleppte genannt, was verschwieg er vor ihr? Lisa konnte nur hoffen, dass alles gut gehen würde. Sie wünschte, er wäre bei ihr. Ob er noch einmal zu ihnen kommen konnte? Auch Karl hatte seine Probleme. Es fiel ihm nicht leicht seine Frau zu beschwindeln, aber er wollte sie auf gar keinen Fall mit der Wahrheit konfrontieren, er hatte Angst, sie würde sich zu sehr aufregen, was ihrem Herzen Schaden zufügen konnte. Doch mit Lisas Hilfe erfanden sie eine glaubwürdige Geschichte. In der sie einer Frau, die ihre Wohnung plötzlich verloren hatte, Obdach in dem Ferienhaus seines Bruders, für einige Tage, geben wollten. Was ja auch fast der Wahrheit entsprach. Nachdem Karl aber, nur wenige Tage vorher, schon Lisa, als, für kurze Zeit, heimatlose, angeschleppt hatte, war Lotte mehr als nur skeptisch. Allerdings hatte sie keine andere Wahl, als ihrem Mann zu vertrauen und den Beiden zu glauben. Lisa tröstete Karl damit, dass bald alles vorbei sein würde und er dann seiner Lotte die ganze Geschichte erklären konnte. Die letzten Tage verstrichen wie im Fluge, Karl und Lisa kauften Lebensmittel ein, besorgten im Internet Karten für ein Theaterstück, in der nahegelegenen Stadt. Organisierten in einem Restaurant für die nächsten drei Tage Frühstück und Abendessen, reservierten den Tisch und bestellten ein Taxi. Es sollte ihr an nichts fehlen. Sie durften ihr auch nicht den kleinsten Grund geben, diesen Reisegewinn in Frage zu stellen. Eine Stadtrundfahrt und noch ein Museumsbesuch, und die Tage sollten ausgefüllt sein, um Petes Mutter abzulenken. Erst dann konnten sie sicher sein, das Garden Pete nicht weiter erpressen konnte.
Den Abend vor ihrer Abreise verbrachten Lisa und Karl schweigend im Pförtnerhäuschen. Karl hatte Nachtschicht und Lisa hoffte inständig, dass es Pete gelingen würde noch einmal vor ihrer Abreise zu ihr zu kommen. Karl hatte Pete über ihre Vorbereitungen auf dem Laufenden gehalten. Er hatte ihm einen kurzen Brief zugesteckt und zu verstehen gegeben, das alles bestens lief. Was ja auch zutraf. Lisa hatte ihm erzählt, dass Pete vor hatte die Akten zu vernichten, da Karl nicht locker ließ, und sie immer wieder nach Petes Vorgehensweise erkundigte. Sie fand es nur fair ihn einzuweihen, nach all dem, was er für sie tat. Karl war keineswegs überrascht über Petes Plan, doch nachdem er es wusste, war er lange Zeit sehr still, Lisa befiel der Gedanke, es ihm vielleicht doch lieber nicht hätte sagen sollen. Was, wenn er sich im letzten Moment anders
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