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Die Liebe eines Klon

Die Liebe eines Klon

Titel: Die Liebe eines Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Rosa Meer
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entscheiden sollte, alles rückgängig machen würde, sie verraten würde? Aber da kannte sie Karl schlecht. Er hatte versprochen zu helfen, und das tat er auch.
    Es war bereits weit nach Mitternacht, als sie ein leises Klopfen vernahmen. Karl war sofort aufgesprungen. Er schloss die Kammertür, hinter der sich Lisa schnell aber leise an die Wand stellte. Ihre Schuhe in der Hand hielt sie den Atem an, bis sich die Tür öffnete und Pete herein trat. Sie ließ ihre Schuhe fallen und sprang an ihm empor. „Hey, langsam, oder willst du mir das Kreuz brechen?” Pete strahlte sie an, wie schön sie war und wie vertraut. Immer wenn er in ihrer Nähe war, war alles so einfach. Ihr Vertrauen in ihn, ließ ihn zu dem werden, der er so gerne sein wollte. Doch umso deutlicher er ihre Liebe spürte, umso unentschlossener wurde er. War seine Entscheidung die Richtige? Jetzt gab er sich ihrer glücklichen Stimmung hin, doch sobald er wieder alleine war, kamen die kleinen Monster des Zweifels zurück. Damit sie ihn nicht umstimmen konnten, musste er nur an all die anderen Klone denken, und sofort wusste er, dass er das Richtige tun würde.
    „Morgen ist es soweit! Und übermorgen wirst du frei sein!” Pete setzte sich mit Lisa auf die Liege. Er hatte sie auf seinen Schoß gezogen und wünschte sie wären diese Nacht alleine in der kleinen Kammer, am Waldrand dieses verfluchten Ortes. Am Ende der Welt. „Wie hast du es nur geschafft noch so spät hierher zu kommen?” Karl stand in der Tür und schüttelte mit dem Kopf. „Ich klettere halt gerne, Lisa weiß bereits von meinen Kletterkünsten!” Seine Grübchen vertieften sich und Lisas ängstlicher Gesichtsausdruck bei dem Gedanken, wie er von Balkon zu Balkon kletterte, ließen ihn in ein schallendes Gelächter verfallen. Er fühlte sich beschwingt, unverletzlich, euphorisch. Sein Zustand war für außenstehende wohl eher als Rausch eines Betrunkenen, oder anderweitig unter Drogen stehenden Menschen zu bezeichnen. Er war froh, dass es so war. Er brauchte diesen Zustand, das Adrenalin! Sonst würde er sein Vorhaben wohl kaum bewältigen können. Karl hatte Pete einen Pieper besorgt. Sie wollten ihn nur kurz an piepen, sobald seine Mutter angekommen sein würde. Dann wollte Pete mit seiner Arbeit beginnen. „Wie lange wirst du brauchen, bist du alles erledigt hast und fliehen kannst?“ Karl war genau wie Lisa besorgt. „Ich weiß nicht wie leicht ich in den Keller gelange. Der Fahrstuhl ist relativ gut gesichert, und das Treppenhaus reicht nicht bis in den untersten Keller hinab, aber ich werde einen Weg hinunter finden, notfalls mit Gewalt.” „Du bist zu allem entschlossen, habe ich Recht?” Lisa sah ihn beunruhigt an. „Ja, das bin ich. Du kennst meine Motive und du weist wie lange ich auf diesen Tag gewartet habe.” „Ja, ich weiß, aber ich weiß auch, dass du dich einer großen Gefahr aussetzt. Wie willst du das Feuer möglichst schnell und gleichmäßig entfachen, bevor es jemand entdeckt und löschen kann, oder dich entdecken kann?” „Ich werde mir ein paar äußerst leicht entzündbare Chemikalien aus dem Labor ausleihen. Paul hat da so einen Vorrat, den ich schon vor Tagen umgefüllt und versteckt habe. Wenn das Zeug erst einmal brennt, kann es nur schwer gelöscht werden.” „Aber die Patienten?” Lisas Bedenken wuchsen. „Die Feuermelder funktionieren tadellos. Bis das Feuer aus dem Keller zu den oberen Stockwerken durchdringen kann, sollten alle evakuiert sein. Außerdem liegt der Trakt mit den Krankenzimmern weit genug entfernt. Brandschutztüren und ähnliches dürften genügend Schutz bieten.” Lisa schien sich wieder etwas zu beruhigen. Sie könnte den Gedanken nicht ertragen, dass Jemand durch ihre Maßnahmen Garden zu stoppen, verletzt werden würde. Sie hatten vor eine Straftat zu begehen, egal ob ihre Gründe dafür nachvollziehbar waren. Rechtfertigen konnten sie ihre Vorgehensweise dadurch nicht. „Bist du ganz sicher, dass du es tun willst?” Sie sah ihm tief in die Augen, und obwohl sie wusste, dass sie damit endlich einen Weg gefunden hatten, Pete zu befreien und die Klonkinder von ihrem Los zu verschonen, hoffte sie doch insgeheim, er möge es sich noch einmal überlegen. „Wenn deine Mutter außer Gefahr ist, könnten wir mit Karls Hilfe fliehen. Wir würden sofort zur Polizei fahren, ihnen alles erzählen und hierher zurück fahren. Die Akten holen, und sie den geeigneten Institutionen zukommen lassen.“ Pete schüttelte mit

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