Die Liebe eines Klon
dem Kopf. „Es gibt keine geeigneten Institutionen für diese Akten, wir haben keinerlei Einfluss auf sie, sobald sie diesen Keller verlassen. Selbst der Stick mit Gardens Forschungsergebnissen birgt Gefahren. Allerdings auch Hoffnung für unzählige kranke Menschen. Bitte versuche nicht, mich davon abzuhalten! Es fällt mir schwer, sehr schwer, doch wenn ich es nicht bald tue, wer weiß ob ich es dann überhaupt jemals tun kann! Er hatte vorgehabt ihr noch einen Satz zu sagen, einen, oder besser gesagt, den wichtigsten Satz in seinem Leben, doch er konnte, er durfte ihn ihr nicht sagen, denn dann würde sie wissen was er vorhatte. So sah er wieder nervös nach rechts und nach links, was ihm Gelegenheit gab mit seinen Augen zu blinzeln, und die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Seine Miene wurde ernst, sollte er sie jetzt wirklich zum letzten Mal sehen? Wieso war das Leben so grausam zu ihnen, wieso waren sie sich nicht wo anders begegnet, überall, aber nicht hier! - Noch war es nicht zu spät, er könnte mit ihr fliehen, sicher würde er es schaffen. Und dann, wie konnte sein Leben weiter gehen? Die Erklärungen an die Polizei, seine Mutter, konnte er ihr das antuen, ihr erklären, das ihr Sohn sie hat rücksichtslos leiden lassen - ? Er müsste sich wahrscheinlich ein Leben lang versteckt halten. Ständig umziehen, weil die Paparazzi ihn überall aufspüren würden. Was sollte das für ein Leben sein? Konnte er Lisa so ein Leben zumuten? Und später vielleicht ihren Kindern?
Schnell wandte er sich Karl zu. Er reichte ihm die Hand und hielt sie fest gedrückt. „Ich möchte mich bei dir bedanken, für alles, was du für mich und die, die ich liebe getan hast.” Karl zog Pete in seine Arme, nun musste auch er mit den Tränen kämpfen. „Ist schon gut mein Junge.” Er klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. „Ihr habt so viel durchgemacht, ich bin froh, dass ich helfen konnte!” Pete löste sich aus seiner Umarmung. „Karl, ich weiß von Lotte!” Karl nickte stumm. „Das hätte ich mir denken können, dass du ihre Akte findest.” „Es gab eine Art Inhaltsverzeichnis in seinem Computer, in dem seine Kunden nach Schweregrad gegliedert waren. Dadurch habe ich auch die Anderen gefunden, die er bereits geklont hatte. Er hatte die Angaben verschlüsselt, aber ich kenne seinen Code” „Klonen kam für uns niemals in Frage, doch einem neuen Herz hatten wir noch vor einem Jahr zugestimmt.” Lisa ließ sich auf die Liege niedersinken. Erschüttert betrachtete sie Karl. „Aber wenig später, als wir wussten was mit Adam passierte, entschlossen wir uns anders. Ich hatte es Garden mitgeteilt, doch schon damals hatte ich das Gefühl er wollte davon nichts hören. Na ja, wir blieben trotzdem hier. Ich arbeitete weiter für ihn, obwohl er mir mehrfach anbot mich zur Ruhe zu setzen. Ich wollte hier sein, falls Lotte sich doch für ein neues Herz entscheiden sollte. Sie sollte immer die Wahl haben.” „Es tut mir so leid! Ich werde Garden daran hindern, für lange Zeit, vielleicht für immer, Menschen zu retten. Das ist der Preis, den nicht ich, sondern viele andere Menschen zahlen werden. Es macht mich mehr als nur traurig, doch ich weiß keine andere Lösung.” „Ist schon gut mein Junge, du darfst dir keine Vorwürfe machen. Lotte und ich haben oft darüber gesprochen. Und wir sind uns beide einig, dem lieben Gott nicht ins Handwerk pfuschen zu wollen. So wie Garden es tut. Es mag für eine Weile so aussehen, als ob er den Menschen helfen würde, doch wir sind davon überzeugt, dass das nur vorrübergehend so sein wird. Wir glauben an die Seele eines jeden Menschen. Und daran das sie in unserem Herzen wohnt. Was soll ich mit einer fremden Lotte? Sie ist derselben Meinung. Gott hat uns erschaffen und kein Mensch wird uns das wiedergeben können, was er uns nimmt. Ich weiß, Garden hat auch dir dein Leben gerettet, doch der Preis dafür war hoch. Wir wissen alle, das du darunter leidest und hoffen, wir können dir helfen wo es nur geht.” Pete fiel Karl erneut um den Hals. Dieser recht kleine alte Mann war für den großen kräftig gebauten Pete ein starker Halt. Sie wussten Beide, dass sie einander vertrauen konnten. „Es ist schon spät, ich werde jetzt zu Lotte fahren, gegen Morgen bin ich zurück, rechtzeitig zur Schichtübergabe.” Mit diesen Worten holte er seinen Mantel aus dem Schrank und Pete half ihm hinein. „Aber was ist, wenn Jemand kommt?” Pete sah ihn fragend an. „Du weißt doch
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