Die Liebe eines Klon
Doch all das schien ihr Zweitrangig. Es war Wirklichkeit geworden. Ihr Traum war kein Traum mehr. Nun war er bei ihr. Er sagte er liebt sie, hätte nie aufgehört sie zu lieben, so wie sie nie aufgehört hatte ihn zu lieben. Aber warum hatte er sie so lange im Ungewissen gelassen? Warum sich nicht schon vor Jahren gemeldet? Zu ihrem Schutz? Wie dumm von ihm. Sie hätte es schon geschafft, bestimmt! Er zog sie dich an sich und küsste sie. In seinen Armen existierten weder Ängste, noch Zweifel. Nur das überwältigende Gefühl ihrer Liebe. Alles was sie wollte war, die Zeit anzuhalten. Es durfte nicht hell werden, sie wollte nicht nachdenken, über das, was ihnen nun bevorstehen konnte. Sie wollten einander nie wieder loslassen. Erst als im Haus immer mehr Geräusche zu vernehmen waren, und Pete darauf drängte nicht länger bleiben zu können, verließ er ihr Zimmer. Sie wussten nicht was nun passieren würde. Dass er bei ihr war konnte ihnen nicht entgangen sein. Doch er wollte nicht warten bis sie ihn holen würden, nicht vor Lisas Augen.
Kapitel 43: Regine und Pete
Sie trafen sich, wie verabredet, am Springbrunnen. Es war immer noch früh am Morgen, Nebelschwaden zogen zwischen den Bäumen hindurch. Es war kalt, was dem starken Wind zu verdanken war, der ihnen die Haare ins Gesicht wehte und die verschiedensten bunten Herbstblätter auf sie niederregnen lies. Pete sah fürchterlich aus, seine Augen waren gerötet, seine Mine wirkte angespannt. Auch ihn hatte die letzte Nacht stark mitgenommen. Ihm war klar geworden das er Fehler gemacht hatte, Fehler, die ihn um Jahre betrogen hatten, ihn und Lisa. Nur seine Jugend und Unerfahrenheit waren eine Entschuldigung für seine Annahmen. Er wollte das Beste für sie und das einfachste für ihn selbst. Er war keine Kämpfernatur. Wenn Garden nicht aufgetaucht wäre, er hätte sich kampflos seinem Schicksal ergeben. Das war es, was er heute nicht mehr tun wollte. Er würde kämpfen, genau wie Lisa. Dennoch zweifelte er an einem Happyend. Er kannte Garden nur zu gut!
Eigentlich wollte er Regine nicht sehen, aber er wusste, dass sie sich gezwungenermaßen treffen mussten. Niemand hatte ihn aufgehalten, als er den Weg in den Park einschlug. Er fand dies eigenartig, doch er war auch froh so alles Weitere mit Regine besprechen zu können. Regine wollte ihn zur Begrüßung umarmen, doch er wies sie zurück. „Was ist los, wie schauest du den drein? Es hat doch alles wunderbar funktioniert!“ Sie griff nach seinem Arm, aber er wendete sich ab. „Was meinst du mit wunderbar? Woher wusste Lisa wann und wo wir uns treffen? Warum hast du es ihr gesagt?” Sie lächelte vielsagend. „Ich hätte es wissen müssen, du Hexe!” Er trat auf sie zu, blieb dann allerdings stehen. „Nein, ich lasse mich nicht mehr von dir manipulieren!” „Wieso, ich hatte nicht den Eindruck dass es dir keinen Spaß gemacht hat. Schon damals, die ganze Zeit, als du noch glaubtest, du könntest mich täuschen, doch ich wusste es schon beim ersten Mal, gleich nach seinem Tod. Und ich hatte mir geschworen, ich werde ihn rächen, du würdest dafür büßen müssen!” Ihre Augen funkelten. „Was meinst du, du glaubst doch nicht etwa ich hätte etwas mit seinem Tod zu tun? Glaubst du wirklich dass ich ihn hätte gehen lassen, wenn ich gewusst hätte dass er sich das Leben nehmen will? Nach all dem, was er für mich getan hatte?” „Wer weiß, ich kenne dich nicht, vielleicht hast du ihn seine Welt zu schwarz erscheinen lassen, oder ihn verletzt, im Stich gelassen wie Garden es tat?! Jedenfalls ist alles was du danach versucht hast um es dir hier als Adam gut gehen zu lassen, nun endlich, umsonst gewesen. Ja, ja, ich weiß was du sagen willst, dein Plan, um hier rauszukommen. Er hat nicht funktioniert. Und das wird dein nächster auch nicht!” Pete stockte der Atem. „Was soll das heißen? Du- wolltest uns hier rausbringen! Der Transporter mit den Lebensmitteln! Du wolltest den Fahrer überreden uns mitzunehmen!?” „Ach hab ich das gesagt? Da musst du dich wohl verhört haben!” Regine funkelte ihn überlegen an. Pete platzte beinahe vor Wut. Er griff nach ihren Schultern und schüttelte sie wild. „Hör auf, du tust mir weh!” Regines Augen zeigten Angst und Verwirrung. Er ließ sie sofort los. Völlig durcheinander ließ er sich auf die Bank sinken. „Garden ahnte es schon längst!”, begann sie langsam. „Er wollte nur ganz sicher gehen, mein Geständnis schien ihm nicht ausreichend. Und
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