eingeschätzt.“ Er fing an, vor sich hin zu murmeln. „Es ist doch nur ein Baby, mein Gott, was soll’s, dann wohnt eben noch eine Person mehr in meinem Chalet. Das ändert doch nichts an meinem Tag. Sie kann drei Babys haben, wenn sie will. Ist mir doch egal, macht für mich keinen Unterschied.“ Er kippte das nächste Glas Wein herunter. „Ernsthaft, Kate“, er wurde schon laut, „was machst du überhaupt hier, eh? Was machst du hier?“
„Ich glaube, ich bin gekommen, um mich zu verabschieden, Gabriel, das ist das, was ich hier mache. Ich bin hergekommen, um dir Lebewohl zu sagen.“
Dann stand ich auf und ging.
Ich werde wohl nie verstehen, warum Gabriel 1.0 sich dazu entschlossen hat, auf Gabriel 2.0 nachzurüsten. Aber halten wir einfach mal fest: Ich habe Fehler gemacht. Ich habe ihn zum Zentrum meines Universums gemacht. Ich habe alles aufgegeben, um mit ihm zusammen sein zu können. Er hat mich nie darum gebeten. Ich habe diesen Druck auf ihn ausgeübt. Das hatte ich nicht gewollt, aber es war passiert, den Druck, meine Sonne zu sein. Ich war nicht anders als all die Freundinnen, die ihren unglücklichen Freund dazu getrieben hatten, Hilfe bei „True Love“ zu suchen. Was war der Grund dafür gewesen, dass sich Gabriel verändert hatte? Hatte dieser Druck ihn dazu getrieben, mit dem Trinken und den Drogen anzufangen? Vielleicht, wer weiß? Doch ich glaube nicht, dass ich dieses Kreuz tragen muss. Aber Verantwortung für mich selbst übernehmen und für das, was ich unserer Beziehung angetan hatte, das war etwas, das ich bereit war zu tun. Ich war bereit, mir so etwas nie wieder anzutun.
So, ich glaube, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meinen „Was die Liebe mir gestohlen hat“-Ratschlag abgeben sollte, obwohl ich nicht sicher bin, dass er auch nur einen Pfifferling, einen Cent oder das Medizindiplom eines Stararztes wert ist.
Nummer 1
Bleibe dir in einer Beziehung von Anfang an treu und ermutige auch deinen Partner, das zu tun. Auf diese Weise wacht keiner von euch nach zwei Jahren neben einem total Fremden auf, mit dem man einen gemeinsamen Hauskredit abzahlen muss, mit dem man ein Konto, aber ansonsten nichts gemeinsam hat.
Nummer 2
Stelle dir immer wieder die „Was die Liebe mir gestohlen hat“-Frage:
„Wenn keine Aussicht mehr besteht, dass du deiner wahrenLiebe begegnest, keine Aussicht auf ein Happy End oder Kinder, was könnte dich tagtäglich glücklich und zufrieden machen?“
Nummer 3
Erkläre die Beziehung zu dir selbst zur wichtigsten in deinem Leben.
Du bist die einzige wirklich verlässliche Konstante in deinem Leben.
An:
[email protected]Von:
Jane Brockley (geborene Robinson)
Betrifft:
Was, zum Teufel, hast du mit meinem Mann angestellt????????
Kate Winters …
Was hast du mit meinem Mann angestellt?
Ich frage, weil letzte Woche unser siebter Hochzeitstag war, und als ich nach Hause kam, hat James keinen Ton gesagt, sondern mir nur eine Tasche gegeben und mir befohlen, ins Auto zu steigen. Dann fuhr er uns nach Heathrow, von wo aus wir nach Moskau flogen … ausgerechnet …
Während des gesamten Fluges hat er kein Wort mit mir gewechselt, sondern so getan, als würde er schlafen, und nach der Landung sind wir mit einem Taxi direkt ins Hotel gefahren. Unsere Sachen wurden nach oben auf unser Zimmer gebracht – in die Stalin-Suite –, und James informierte mich ziemlich streng, dass wir mal einen harten Drink bestellen und uns ein bisschen unterhalten sollten. Also sind wir in die Hotelbar gegangen. Und dort hat er mir dann erzählt, dass DU zusammen mit ihm heimlich Tanzstunden genommen hast (was bist du doch neuerdings für eine hinterhältige Geheimniskrämerin, Kate Winters!!!). Doch das war ja noch nicht einmal das Schlimmste. Als Nächstes erzählte er mir, dass oben in unserer Hotelsuite ein ganz besonderer Mensch aus unserer Vergangenheit warten würde, von dem DU behauptet hättest, dass ich noch immer an ihn denken würde! Ich sollte noch fünfzehn Minuten in der Bar warten und dann aufs Zimmer kommen. Er sagte, er würde dort zusammen mit diesem besonderen Menschen aus meiner Vergangenheit auf mich warten. Er betonte, dass das alles sehr schwierig für ihn sei, aber dass er mich sehr lieben würde und wollte, dass ich alles bekam, wovon ich je geträumt hätte. Ich sollte Erfüllung finden, auch auf die Gefahr hin, dass es ihn verletzen würde. Dann ließ er mich in der Bar allein, und ich verbrachte dort die längsten fünfzehn