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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Garber
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Brustbein ganz warm werden, allerdings war das eher ein heißes, stechendes Gefühl, weniger ein herzerwärmendes. Um mich abzulenken, nippte ich an meinem Tee, doch der war leider noch so heiß, dass ich mir die Zunge verbrannte, was letztlich dann den gleichen Effekt hatte.
    Aufgabe: Mary zur Automechanikerin ausbilden lassen

Wenn eine Regenwolke auf einen Regenbogen trifft
    Über das Sportangebot in London weiß ich so gut wie gar nichts. Meine sportlichen Betätigungen während der letzten Jahre hatten sich darauf beschränkt, in waghalsigem Tempo auf dem Snowboard hinter Gabriel herzufahren, während er jedem, dem er begegnete, „Ich bin verliebt in Kate. Ich liebe Kate!“ entgegenrief, bevor wir die Piste verließen, uns einen geheimen Weg durch den Wald bahnten, um uns dann in einem abgeschiedenen Holzchalet vor dem offenen Kaminfeuer zu lieben. Hinterher lagen wir da und gaben all den Kindern, die wir haben wollten, schon einmal Namen, während ich die Daumen und manchmal auch meine Zehen drückte und darauf hoffte, dass ich gerade von meinem zukünftigen Ehemann geschwängert worden war … oder etwas in der Art. Was also „konventionellen“ Sport angeht, waren Turnhallen, Trainingseinheiten und -lager mir genauso wenig vertraut wie deutsche Männer – beides wirkte auf mich unnötig formell.
    Aber jemand, der anscheinend ziemlich viel über Turnhallen sowie Trainingseinheiten wusste und obendrein noch schrecklich formell war, war Peter Parker, der Junge, der nicht nur nie lächelte, sondern sich auch nie meldete. Grandma Josephine hatte mich angerufen, um mir mitzuteilen, dass Peter Parker ein Experte in allen Fitnessbelangen war. Er war Triathlet, lief hin und wieder einen Marathon und war – das fand ich ziemlich bizarr – ein Könner auf dem Trampolin. Grandma wusste, dass ich Hilfe brauchte, um einen Fitnessplan für die „True Love“-Leserinnen auszuarbeiten, die für das Moppel-Camp ausgesucht worden waren, und sie meinte, dass Peter Parker der Einzige wäre, der wüsste, wie man das machte. Da das Moppel-Camp in weniger als einer Woche beginnen sollte, es jedoch kein Budget gab, um einen Profi anzuheuern, hatte ich auf Grandmas Aufforderung(en) hin widerstrebend Peter Parker angerufen, um ihn in Sachen Sport um Hilfe zu bitten.
    Ich hatte versucht, mich nicht mit Gedanken an Peter Parker zu belasten, seit ich neulich unversehens in Pepperpots mit ihmzusammengestoßen war. Besser gesagt waren nicht wir beide zusammengestoßen, sondern ich war gegen einen Stuhl geprallt, als ich vor Schreck, weil ich unverhofft Peters Stimme gehört hatte, einen Schritt rückwärts gemacht hatte. Dabei war ich auf meinem Hintern gelandet und hatte mich wieder aufgerichtet, aber erst, nachdem ich eine langsame und wenig gekonnte Rückwärtsrolle vollführt hatte. Es war eine seltsame und spontane, amateurhafte Gymnastikdemonstration gewesen, die in einem unsinnigen Gestottere ihren Höhepunkt fand. Was in etwa so geklungen hatte: „Hallo, Peter, es ist lange … du bist einfach … wohin bist du … warum … du hast nie …“ Dann hatte ich an meinem Haar herumgezupft, ehe ich genuschelt hatte: „Du hättest mal anrufen können.“
    „Was hast du gesagt, Schätzchen?“, hatte meine Großmutter sich etwas ungehalten eingeschaltet, da sie es absolut nicht ausstehen konnte, wenn jemand nuschelte.
    Ehrlich gesagt glaube ich, dass sie langsam ein wenig schwerhörig wird, aber davon will sie natürlich nichts hören – entschuldigen Sie das Wortspiel. Sie hat vor Kurzem sogar Michael Parkinson beschuldigt, er würde nuscheln, als er sein neues Buch vorgestellt hat, und jemanden, der sich eloquenter oder präziser ausdrückt als Parky, kenne ich nicht.
    „Ich sagte, er hätte anrufen können, Grandma!“, antwortete ich laut. Dann, weil ich ihr zuliebe die Stimme gehoben hatte, fuhr ich in derselben Lautstärke an Peter gewandt fort: „Es ist fünfzehn Jahre her, Peter! Fünfzehn Jahre! Du hast nicht angerufen, du hast nicht geschrieben, du hast mir nicht einmal gesagt, wo ich dich finden kann!“
    Er hatte mich ausdruckslos angesehen, so, als hätte ich auf seinen Fuß gedeutet und wieder und wieder „Das ist ein Schuh, das ist ein Schuh, das ist ein Schuh“ gesagt. Dabei hatte ich eine sehr gut verständliche Frage über das vorzeitige und ziemlich dramatische Ende unserer intensiven Kindheitsfreundschaft formuliert. Obwohl, zu seiner Verteidigung muss man wohl sagen, dass ich gerade eine

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