Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
Entscheidung bereute.
Die junge Frau verstand nicht, warum der junge Mann ihr nicht mehr in die Augen blickte, und glaubte, dass er sie nicht mehr liebte. Die Saat der Vermutungen war gesät und begann wie Unkraut zu wuchern. Das Unbehagen der beiden nahm von Tag zu Tag zu.
Eines Tages packte die Frau die Koffer, um ins Land des Regens und des Tees zurückzukehren. In ihren Augen war keine Liebe mehr, sondern Tränen, ihr Herz war in tausend Stücke zerbrochen, genau wie ihre Träume. Sie wusste nicht, was für Gefühle sie in den Augen des Mannes sehen würde, denn er kam nicht mehr nach Hause. Seine Angst vor dem, was er sehen würde, wenn er ihr in die Augen blicken würde, war zu groß.
Der junge Mann lebt in den Bergen. Die junge Frau lebt im Regen.
Er vermutet, dass sie jetzt glücklich ist. Sie nimmt dasselbe von ihm an.
Geld & der Traumräuber – Leah, 31 Jahre alt
„Also, ich bin wahrscheinlich nicht unbedingt die geeignetste Person, die man fragen sollte, weil ich meinen Exmann hasse. Er ist der personifizierte Teufel, er ist richtig böse. Aber wenn ihr wissen wollt, was ich für die Liebe geopfert habe, kann ich nur sagen: jeden einzelnen Teil meiner Persönlichkeit. Zum Beispiel war die übliche Antwort meines Ex, wenn ich ausnahmsweise mal meine eigenen Interessen, Ambitionen oder Träume verfolgen wollte, und hier zitiere ich: ‚Wie kannst du es wagen, das Geld für dich selbst auszugeben. Du bist so selbstsüchtig. Wir sind schließlich eine Familie!‘
Er hat nie verstanden, dass wir auch als Paar davon profitiert hätten, wenn ich glücklich und zufrieden gewesen wäre; dass eine zusätzliche Qualifikation oder zusätzliche Fähigkeiten meine Karriere vorangetrieben hätten und ich mehr Geld für unsere Familie verdient hätte; oder dass es auch einen positiven Effekt auf unsere Ehe gehabt hätte, wenn ich mich als vollwertige Person gefühlt hätte. Manchmal glaube ich sogar, dass meine potenzielle Weiterentwicklung ihm Angst gemacht hat. Jedes Mal wenn ich auch nur vorgeschlagen habe, dass ich für irgendetwas Geld ausgebe, hat er erwidert: ‚Na ja, wenn du genug Geld hast, um das zu machen, können wir es auch für was anderes ausgeben.‘
Und dann hat er immer ‚irgendetwas‘ fürs Haus, fürs Auto oder seine Hobbys vorgeschlagen. Einmal habe ich einen Platz in einem Reiki-Kurs aufgegeben, damit er sich eine Schlange und eine Spielkonsole kaufen konnte, beides angeblich für unseren Sohn, womit der jedoch nie gespielt hat. Mit dem Reiki-Kurs wäre ich qualifiziert gewesen, zu unterrichten, und hätte ein wertvolles zweites Einkommen zur Familienkasse beisteuern können.
Selbst wenn wir versucht haben, etwas Nettes zu arrangieren wie zum Beispiel einen Familienurlaub, interessierten ihn die meisten Dinge, die ich gern gemacht hätte, überhaupt nicht. Egal wie sehr ich mich auch für einen Ort oder ein Land begeistert habe, er hat immer nur Nein gesagt. Zu Sizilien verspüre ich beispielsweise eine unerklärliche Verbundenheit. Es ist albern, aber ich weiß noch, wie ich das erste Mal einen Film aus der Reihe Der Pate gesehen habe. Ich war total begeistert von Italien, von der Landschaft, der Lebensart, dem zwischenmenschlichen Miteinander, von den Familienbanden (ohne natürlich diese Mafioso-Sache). Aber jedes Mal, wenn ich vorgeschlagen habe, dass wir mal dorthin fahren, hat mein Ex sofort Nein gesagt.
Wenn man verheiratet ist, wird man es irgendwann leid, immer zu streiten, zu kämpfen und gewisse Grenzen aufrechtzuerhalten, also gibt man nach, stimmt zu, resigniert. Ich war von meinem zweiundzwanzigsten bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr verheiratet. Jetzt kann ich zum ersten Mal als Erwachsene meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse formulieren und kann mich mit viel harter Arbeit und guter Planung daranmachen, Dinge, die mir wichtig sind, in Angriff zu nehmen. Dinge, nach denen ich mich schon lange gesehnt habe, Dinge, die nur mit mir zu tun haben. Noch nie war ich so aufgeregt, was meine Zukunft betrifft.“
Spitalfields Market | London
Du lieber Himmel! Ich hatte die Bestie geweckt. Es war nicht nur, dass Leah eine Menge zu erzählen hatte, sondern dass sie alles auf einmal loswerden wollte. Und sie wollte sich mir anvertrauen. Vor allem weil ich eine ihrer besten Freundinnen bin, aber auch, weil ich offenbar der Schlüssel zu einem Türschloss war, das bisher nicht geöffnet worden war. Jetzt war die Tür mit einem lauten Knall aufgeflogen. Wenn wir uns in einem
Weitere Kostenlose Bücher